Der HSV-Keeper vermisst Führungspersönlichkeiten bei den Hamburgern. Bert van Marwijk verteidigt sich nach der heftigen Kritik, kein Training am Dienstag nach der Schalke-Pleite angeordnet zu haben.

Hamburg. Trainingsfrei nach einer 0:3-Heimpleite gegen Schalke: Diese Nachricht hatte bei den Fans des HSV für Empörung gesorgt. Vor der Einheit am Mittwochnachmittag stellte sich Trainer Bert van Marwijk nun den Medien und wehrte sich gegen die Kritik.

„Wir haben am 3. Januar angefangen. Wir haben eine Weltreise gemacht und viel und hart gearbeitet“, erklärte der Niederländer: „Man kann Spieler auch kaputt machen und das will nicht.“

Der freie Tag am Dienstag sei erst der zweite in diesem Monat gewesen, rechtfertige van Marwijk die Maßnahme. „Wenn ich böse bin, bekommen die Jungs nicht frei, aber jetzt war es nötig“, führte er aus.

Damit konfrontiert, dass viele andere Bundesligaclubs zweimal täglich Einheiten absolvieren, erklärte der Coach des Tabellen-16.: „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass es für Fußballer besser ist, nur einmal am Tag zu trainieren. Ich bleibe bei meinem Weg.“

Die Untergangsstimmung rund um den HSV hat er gleichwohl registriert und zeigt Verständnis für die Stimmung in Hamburg.

Auch van Marwijk appellierte an seine Spieler: „Es ist eine Minute vor Zwölf! Wir brauchen Kritik, viele hier sind eingeschlafen und müssen aufwachen.“

Rost sieht HSV auf dem Weg in die zweite Liga

Nach dem Absturz auf den Relegationsplatz sieht Frank Rost schwere Zeiten auf seinen Ex-Verein zukommen. „Die sportliche Entwicklung geht Richtung zweite Bundesliga“, sagte der 40-Jährige bei Sport1.

Der ehemalige Nationaltorhüter vermisst Führungspersönlichkeiten im Verein: „Konflikte will man nicht mehr, man will am liebsten alles aussitzen. Jeder denkt sich: Hoffentlich mache ich keinen Fehler, hoffentlich komme ich aus der Nummer gut raus.“