Nach dem Ausfall von Beister hat der HSV offenbar gleich zwei neue Akteure verpflichtet: Laut Abendblatt-Informationen ist das Ausleihgeschäft mit Offensivmann Ola John von Benfica Lissabon so gut wie perfekt. Zudem soll auch Mittelfeldmann Ouasim Bouy zum HSV stoßen.

Hamburg. Der HSV hat offenbar gleich zwei neue Akteure verpflichtet: Als Ersatz für den verletzten Maximilian Beister soll neben Ola John, 21, von Benfica Lissabon auch sein niederländischer Landsmann Ouasim Bouy mit marokkanischen Wurzeln von Juventus Turin ausgeliehen werden. Der 20-Jährige Mittelfeldmann stand in dieser Saison nur einmal im Kader der Italiener, kam aber nicht zum Einsatz. Juve hatte das Talent das Jahr zuvor an Zweiligaclub Brescia ausgeliehen, wo ihm in 17 Spielen ein Treffer gelang.

Sofern Johns Medizincheck am Freitagmorgen erfolgreich über die Bühne geht, soll der Nationalspieler bereits am Freitag vorgestellt werden und bis Saisonende unterschreiben. Die Hamburger übernehmen das Gehalt des Profis.

So weit sind die Aktivitäten im Fall Bouy noch nicht vorangeschritten, dennoch soll der Transfer unmittelbar bevorstehen.

John wechselte erst im Sommer vergangenen Jahres für eine Ablösesumme von rund neun Millionen Euro von Twente Enschede zu Benfica. Bei transfermarkt.de wird sein Marktwert sogar auf zwölf Millionen Euro taxiert, weshalb ein Kaufgeschäft für den HSV nicht realisierbar ist.

Von dem Ausleihgeschäft würden alle Parteien profitieren: John konnte sich in Lissabon bislang nicht durchsetzen, absolvierte bei sieben Einsätzen nur ein Spiel über die vollen 90 Minuten. Sein Verhältnis zu Trainer Jorge Jesus gilt zudem als angespannt. Beim HSV kann der 21-Jährige auf mehr Einsatzzeit hoffen. Der laufstarke und technisch versierte Offensivakteur feierte im Februar 2013 beim WM-Qualifikationsspiel gegen Italien sein Debüt in der niederländischen Nationalmannschaft. HSV-Coach und Ex-Bondscoach Bert van Marwijk kennt John noch aus den Jugendnationalteams und soll sich für das Talent stark gemacht haben.

Oliver Kreuzer äußerte sich auf der HSV-Homepage zunächst zurückhaltend. „Wir sind gewillt, noch bis zum Ende der Transferfrist zu reagieren und den Kader noch einmal aufzufüllen“, sagte der HSV-Sportchef. Er sei auf der Suche „nach einem polyvalenten Spieler, der sowohl auf den Außenbahnen als auch im Sturmzentrum einsetzbar ist“, erklärte Kreuzer.

Grund der Aktivität ist der Ausfall von Maximilian Beister, der sich im Trainingslager in Abu Dhabi einen Kreuzbandriss zugezogen hat und bis Sommer ausfällt. Außerdem wurde Stürmer Artjoms Rudnevs an Hannover 96 ausgeliehen. Kreuzer warnte jedoch vor Aktionismus: „Wir müssen überzeugt sein, dass uns der Spieler weiterbringt.“

Trotz weiterer verletzter Profis wie Nationaltorhüter René Adler (Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk), Tolgay Arslan (Adduktorenprobleme), Johan Djourou und Kerem Demirbay (beide Verdacht auf Bänderriss) sieht Kreuzer keinen Grund zur Beunruhigung. „Noch haben wir elf Tage Zeit bis zum Rückrundenauftakt gegen Schalke 04. Und es ist ja nicht so, dass wir aus dem letzten Loch pfeifen.“