Zahlreiche HSV-Profis kämpften mit ihren Nationalteams um die WM - einige schafften die Qualifikation, andere scheiterten. Das Abendblatt beleuchtet die Chancen der HSV-Profis auch im endgültigen WM-Kader zu stehen.

Hamburg. Die WM-Qualifikationsspiele sind beendet, 21 von 32 Teilnehmern an der WM 2014 in Brasilien stehen fest. Die restlichen WM-Teilnehmer werden in den Play-off-Spielen ermittelt. Zahlreiche HSV-Profis waren mit ihren Nationalteams im Einsatz, haben sich qualifiziert oder sind ausgeschieden. Die endgültige Entscheidung der Nationaltrainer über ihre WM-Kader wird wohl erst frühestens in einem halben Jahr fallen. Das Abendblatt hat die Chancen der HSV-Profis, bei der WM auch dabei zu sein, aufgezeigt:

Marcell Jansen, René Adler und Heiko Westermann (Deutschland): Das DFB-Team hat sich mit neun Siegen und einem Unentschieden souverän für die WM-Endrunde in Brasilien qualifiziert. HSV-Profi Marcell Jansen spielte in den letzten beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Irland (3:0) und Schweden (5:3) jeweils über 90 Minuten und zeigte dabei eine solide Leistung. Der Linksverteidiger kann sich mangels Alternativen berechtigte Hoffnungen auf ein WM-Ticket machen. Auch wenn René Adler gegen Irland und Schweden keine Minute spielte, dürfte seine WM-Teilnahme so gut wie sicher sein. Kollege Heiko Westermann hat dagegen eher Außenseiterchancen. Für ihn spricht seine Flexibilität, aber sind alle Nationalspieler fit, dürfte es schwer werden für den Hamburger bei der WM dabei zu sein.

Rafael van der Vaart (Niederlande): Ebenso souverän wie Deutschland haben sich die Niederländer als Sieger der Gruppe D das WM-Ticket gesichert. Der Spielmacher gehört zum Stammpersonal von Bondscoach Louis van Gaal und wird - vorausgesetzt van der Vaart bleibt verletzungsfrei - sicher in Brasilien dabei sein.

Jaroslav Drobny und Petr Jiracek (Tschechien): Die Tschechen haben eine enttäuschende Qualifikation gespielt und trotz des 1:0-Siegs gegen Bulgarien im letzten WM-Qualifikationsspiel nur den dritten Platz in der Gruppe B belegt. Jiracek, der erst in der 90. Minute ausgewechselt wurde, Drobny & Co. fahren damit nicht zur WM nach Brasilien.

Hakan Calhanoglu (Türkei): Rafael van der Vaart hat mit der niederländischen Nationalmannschaft die Hoffnungen der Türkei und HSV-Kollege Hakan Calhanoglu auf die WM-Teilnahme begraben. Das Team von Bondscoach Louis van Gaal siegte mit 2:0, die Türkei verpasst nach Rang vier in der Gruppe D damit auch die Play-offs. Calhanoglu saß dabei 90 Minuten auf der Ersatzbank.

Johan Djourou (Schweiz): Die Auswahl von Trainer Ottmar Hitzfeld hat sich mit sieben Siegen und drei Unentschieden als Sieger der Gruppe E bereits vorzeitig für Brasilien qualifiziert. Djourou war nach seiner Verletzung am Freitag wieder im Kader, saß aber nur auf der Bank. Am Dienstag, im bedeutungslosen Spiel gegen Slowenien, bekam der Verteidiger aber über 90 Minuten seine Chance. Der HSV-Profi hat gute Chancen in den Schweizer WM-Kader nominiert zu werden.

Jacques Zoua (Kamerun): Die Kameruner haben im entscheidenden Duell gegen Tunesien ein torloses Remis im Hinspiel geschafft. Damit können Zoua, Samuel Eto’o und Co. am 17. November im Heimspiel das WM-Ticket mit einem Sieg lösen. Trainer Volker Finke hat im Angriff viele Alternativen, wirft aber natürlich einen besonderen Blick auf die Bundesliga – ein Fakt, der die WM-Chancen für Zoua erhöht.

Milan Badelj und Ivo Ilicevic (Kroatien): Die Kroaten standen bereits vor dem letzten Spieltag als Zweiter der Gruppe A hinter Belgien fest. Die beiden Hamburger sind aktuell nicht im Kader: Ilicevic befindet sich im Aufbautraining, Badelj wurde etwas überraschend aus dem vorläufigen Aufgebot gestrichen. In den Playoffs warten schwere Gegner auf Kroatien. Bei den zwei kroatischen HSV-Profis stehen die Chancen im Falle der WM-Qualifikation für Badelj deutlich besser als für Ilicevic, der sich erstmal im Verein zurück in den Kader kämpfen muss.

Slobodan Rajkovic und Gojko Kacar (Serbien): Die begnadigten Serben haben keine Chance mehr auf die WM. In der Gruppe A belegt Serbien hinter den sicher qualifizierten Belgiern und Playoff-Teilnehmer Kroatien nur den dritten Platz. Abgesehen davon gehören beide HSV-Profis derzeit nicht zum Kader ihrer Nationalmannschaft: Rajkovic ist verletzt und Kacar hat schon seit geraumer Zeit kein Länderspiel mehr für Serbien absolviert.

Artjoms Rudnevs (Lettland): Die Letten waren in der Gruppe G bereits vor dem letzten Spieltag chancenlos. Mit nur zwei Siegen, beide gegen das abgeschlagene Liechtenstein, beendet Lettland die Qualifikation auf dem vorletzten Platz. Im letzten WM-Qualifikationsspiel gegen Slowakei (2:2) war Rudnevs nicht im Kader.

Tomas Rincon (Venezuela): Ohne den verletzten Hamburger kam Venezuela in seinem letzten Spiel der Südamerika-Qualifikation nicht über ein 1:1 gegen Paraguay hinaus. Mit Platz sechs ist die Auswahl gescheitert, nur die besten vier Nationen Südamerikas fahren nach Brasilien, der Fünftplatzierte muss in die Relegation.