Hamburg. Es dauerte ein paar Stunden, ehe Dennis Diekmeier halbwegs gefasst über seinen Trainingsunfall vom Vormittag bei einer Zweikampfübung mit Kerem Demirbay sprechen konnte. „Ich hatte mir den Ball ein wenig zu weit vorgelegt, wollte dann über den herausstürzenden Sven Neuhaus springen. Ich habe aber unterschätzt, dass Sven so schnell ist. Mit seinem Knie ist er dann voll auf meinem Fuß gelandet“, sagte der Rechtsverteidiger, der am frühen Nachmittag die genaue Diagnose erhielt: Kahnbeinbruch im linken Fuß, mindestens acht Wochen Pause, wahrscheinliches Vorrunden-Aus. Ebenfalls bitter: Auch Slobodan Rajkovic droht wegen eines Innenbandanrisses im linken Knie eine achtwöchige Pause.
Die schlimmen Verletzungen stellen Interimstrainer Rodolfo Cardoso vor dem Nordderby gegen Bremen nun vor ein echtes Dilemma. Unglücklicherweise ist Rechtsverteidiger Diekmeier der einzige HSV-Profi, für den es keinen echten Ersatz gibt. „Ich kann mir Zhi Gin Lam oder Heiko Westermann auf Diekmeiers Position vorstellen“, sagte Cardoso, der sich bis zum Wochenende aber noch die Besetzung der rechten Abwehrseite offenlassen wollte. Diekmeier selbst hat sich als Ziel gesetzt, spätestens zum Rückrundenstart wieder komplett fit zu sein. Bis dahin solle dann auch die immer noch ausstehende Vertragsverlängerung endlich geklärt sein. „Dafür habe ich ja nun genügend Zeit“, sagte der 23-Jährige.