Der HSV-Kapitän ist zuversichtlich, rechtzeitig für das Spiel in Dortmund in den Kader zurückzukehren. Sollte es nicht reichen, plant Trainer Fink mit Calhanoglu als Van-der-Vaart-Ersatz.
Hamburg. Der angeschlagene Fußball-Profi Rafael van der Vaart ist zuversichtlich, dass er dem Bundesligisten Hamburger SV am kommenden Sonnabend in der Partie bei Borussia Dortmund zur Verfügung steht. Er sei guter Hoffnung, gegen den Tabellenführer spielen zu können, sagte der Niederländer am Sonntagabend am Rande der Benefiz-Veranstaltung „Nacht der Legenden“ in Hamburg. Seine Rückkehr ins Teamtraining strebt van der Vaart für kommenden Mittwoch an.
Sein Trainer Thorsten Fink hatte zuvor zur Bedingung für einen Van-der-Vaart-Einsatz gemacht, dass der Niederländer bis spätestens Mittwoch wieder mit seinen Kollegen trainieren solle, „um dabei sein zu können. Donnerstag, Freitag würde mir wahrscheinlich zu eng werden“, sagte Fink.
Van der Vaart war zuletzt beim 4:0 gegen Eintracht Braunschweig mit Problemen in der Oberschenkelmuskulatur ausgewechselt worden. Der „Bild am Sonntag“ hatte der 30-Jährige zu seinen Einsatzchancen in Dortmund gesagt: „Ich tue alles dafür. Ich hoffe, dass es klappt. Vergangene Saison haben wir dort beim 4:1-Sieg unser wohl bestes Spiel gemacht.“ Als van-der-Vaart-Ersatz würde Fink auf den 19-jährigen Hakan Calhanoglu zurückgreifen: „Wenn Rafael fehlen wird, wird er seine Rolle einnehmen.“
Van der Vaart traut dem türkischen Neu-Nationalspieler, der gegen Braunschweig als Joker mit zwei Toren für Furore gesorgt hatte, seine Nachfolge zu: „Die Qualität besitzt er. Aber man sollte ihm nicht zu viel Druck machen. Er steht ja noch am Anfang seiner Karriere.“
Auf die Frage, wer der Adressat seiner Herzjubel-Geste nach seinem jüngsten Treffer war, erklärte van der Vaart der „Bild“: „Meine große Liebe Sabia und mein Sohn Damian auf der Tribüne. Der Kleine hatte als Einlaufjunge an meiner Hand Glück gebracht, und wir werden diese Prozedur so lange bei Heimspielen wiederholen, bis wir wieder mal verlieren. Er ist ab jetzt mein persönlicher Talisman.“
Am Sonntagabend zeigte sich Hamburgs Spielmacher auf dem Roten Teppich bei der „Nacht der Legenden“ mit seiner Lebensgefährtin Sabia Bouhlarouz – und stand absolut im Mittelpunkt der Charity-Veranstaltung. Welche Schlagzeile er am Saisonende lesen wolle, war er zuvor in der „Bild am Sonntag“ gefragt worden. „Privat am liebsten kein Wort. Beruflich: Hurra, HSV wieder in Europa!“ Sein Glaube ans Saisonziel Europa League sei „ungebrochen“.
Kritisch äußerte sich van der Vaart über den inzwischen an den FC Schalke 04 ausgeliehenen Dennis Aogo, der mit seinem Mallorca-Trip für Schlagzeilen gesorgt hatte: „Natürlich war es seine Privatsache, dorthin zu reisen. Aber nach dem 1:5-Desaster gegen Hoffenheim war diese Reise sicherlich das falsche Signal, nicht besonders schlau.“ (dpa)