Ein Kommentar von Alexander Laux
Sich als HSV-Sympathisant den Optimismus vor der neuen Saison zu bewahren, fiel wahrlich nicht leicht. Schlagzeilen über den übergewichtigen Kapitän Rafael van der Vaart, Gucci-Wutreden von Sportchef Oliver Kreuzer nach peinlichen Testspielauftritten, die Hängepartie mit den aussortierten Spielern, ein mühsamer Pokalsieg und das Warten auf einen Qualitätsstürmer ließen die Erwartungen fast täglich sinken. Sogar als Abstiegskandidat wurden die Hamburger zuletzt von prominenten Experten wie Franz Beckenbauer eingestuft.
Aber die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz, und was die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink gegen Schalke zeigte, dürfte allen Kritikern vorerst das Lästermaul gestopft haben. Nicht nur dass die HSV-Profis, denen in der Vergangenheit oft genug fehlende Einstellung und Charakter vorgeworfen wurden, nach dem frühen Rückstand Moral bewiesen, nein, auch Fink verdiente sich mit seiner mutigen offensiven Strategie Respekt. So gibt man eine richtige Antwort auf beißende Kritik, Hohn und Spott.
An dieser Stelle sollte auch einmal erwähnt werden, welche Spieler die Schalker an den Rande einer Niederlage brachten: Lasse Sobiech, 22, Hakan Calhanoglu, 19, Jacques Zoua, 21, Maximilian Beister, 22, Dennis Diekmeier, 23 und auch Milan Badelj, 24, stehen für einen Jugendkurs, der die Zukunft des Clubs rosiger erscheinen lässt, als es viele Nörgler weismachen – vorausgesetzt, die Spieler glauben nicht, sie hätten jetzt schon etwas geschafft. Nur wenn es gelingt, diese Leidenschaft auch in Partien wie gegen Hoffenheim zu zeigen, geht es wirklich mit dem HSV nach oben.