Sinsheim. Natürlich hatte auch Dennis Aogo in den vergangenen Tagen Zeitung gelesen. In verschiedenen Medien musste er nachlesen, dass er auf der Abschussliste stehen soll, daran glauben wollte der Hamburger allerdings nicht. "Ich habe immer betont, dass der HSV für mich ein ganz besonderer Verein ist. Und weil das so ist, gehe ich davon aus, dass der Club mich zuerst informieren würde, wenn er wirklich ohne mich plant", sagte Aogo im Anschluss an den 4:1-Sieg gegen Hoffenheim, zu dem er einen Treffer beisteuerte. Bevor der 26-Jährige schließlich in den wartenden Bus einstieg, betonte er noch mal seine innige Beziehung zum HSV: "Ich will auf jeden Fall bleiben. Aber wenn man mich loswerden will, dann müsste man reden."
Eine letzte Resthoffnung dürfte der gebürtige Karlsruher auf ein ganz anderes Gespräch haben. So waren am Sonnabend Bundestrainer Joachim Löw und dessen Assistent Hans-Dieter Flick in Sinsheim auf der Tribüne, um mehrere Kandidaten für die USA-Reise der Nationalmannschaft zu sichten. Und trotz Aogos alles in allem enttäuschender Saison könnte der Linksfuß nach den zahlreichen Absagen - insgesamt fehlen mehr als 30 Nationalspieler - tatsächlich als Nachrücker für die umstrittene Amerika-Reise nominiert werden. Sicher dabei sein dürften Marcell Jansen, Heiko Westermann und René Adler. Endgültige Gewissheit bekommen die Hamburger am kommenden Donnerstag, wenn Löw in Frankfurt sein Aufgebot bekannt gibt.