Ein Kommentar von Alexander Laux
Es ist ein Leichtes, an dieser Stelle Maximilian Beister die Eignung zum Profitum abzusprechen. Wer sich nicht nur beim Spiel gegen die Augsburger so amateurhaft anstellt, sondern auch in der vergangenen Woche eine Form von Leistungsverweigerung an den Tag legt, die langjährige Trainingsbeobachter als einmalig bezeichnen, verdient es, als Unprofi des Spieltags tituliert zu werden. Hier hat offensichtlich ein junger Mann noch nicht verstanden, worum es im Spitzenfußball geht: Sich mit dem notwendigen Selbstbewusstsein auszustatten, ohne beim Verfolgen seiner Interessen das Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren. Dieses Gespür hat Beister offensichtlich derzeit nicht.
An dieser Stelle muss allerdings auch gefragt werden, warum Trainer Thorsten Fink sein aus der Balance geratenes Talent überhaupt gebracht hat. Wäre es nicht viel besser gewesen, einen Musterprofi wie Per Skjelbred zu bringen, zumal der Norweger in Stuttgart noch zu den Besten gehörte? Eine Fußballerweisheit besagt nicht zu Unrecht, dass die zur Verfügung stehenden Spieler das System machen.
Und nachdem es den Mitspielern längst aufgefallen ist, dass Beister auf falschen Pfaden wandelt, muss ebenfalls gefragt werden, warum es weder dem Trainerstab noch dem Sportchef bislang gelungen ist, dem Publikumsliebling seine Pflichten als Berufsfußballer zu vermitteln. Deshalb ist Beister nicht der einzige Verlierer dieses Wochenendes. Nebenbei: Dass die Fans den Rotsünder noch mit "Maxi-Beister"-Sprechchören verabschieden, mag man als tröstenden Zuspruch werten. Beister selbst sollte aber nicht den Fehler machen zu glauben, seine Anhängerschaft würde alles verzeihen.