Am Sonnabend empfängt der HSV Greuther Fürth. Nach der 1:5-Blamage in Hannover nimmt Trainer Fink die Mannschaft in die Pflicht.

Hamburg. Der Tabellenletzte Greuther Fürth kommt gerade zur rechten Zeit. In den Franken wittert der HSV am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) den passgenauen Rivalen für die eigene Rehabilitierung. Die 1:5-Blamage in Hannover eine Woche zuvor hatte Trainer Thorsten Fink so aufgebracht, dass er den trainingsfreien Montag strich und seinem Team verschärfte Übungseinheiten verordnete. „Ich will sehen, dass die Mannschaft Gas gibt“, forderte der Coach vor der Partie.

Die geläuterten Profis sollen Biss und Gier demonstrieren. Schließlich ist der Tabellensechste trotz Berg- und Talfahrt auf Europa-League-Kurs. Da kann er sich im Heimspiel gegen den Letzten keinen Ausrutscher leisten. Die Fürther bringen es auf lediglich zwei Saisonsiege und trafen in 23 Spielen nur 13 Mal ins Tor.

Besonders René Adler ist wild entschlossen, mit einer tadelsfreien Leistung den vergangenen Spieltag vergessen zu machen. Gegen Hannover hatte er ungewöhnlich oft gepatzt. Eine Seelenmassage ersparte Fink ihm. „Er ist ein Toptorhüter. Da muss man das Vergangene nicht extra thematisieren. Ich vertraue auf seine Stärken“, betonte der Coach. Für Leitfigur Rafael van der Vaart haben Adlers Fehlgriffe in Hannover ohnehin nichts an dessen Stellung geändert. „Adler ist Weltklasse“, schwor der Niederländer in der „Bild“-Zeitung.

Fink legte großen Wert auf die Feststellung, dass „richtig Feuer im Training“ war. Nachdem ihm vor dem Hannover-Spiel die Konzentration im Team gefehlt hatte, wollte er in den Übungsspielen diesmal Leidenschaft pur sehen. Die Mannschaft erhörte ihn. Van der Vaart erlitt gar eine Risswunde, musste die folgende Trainingseinheit ausfallen lassen. „Die Mannschaft war konzentrierter, heißer im Zweikampfverhalten“, attestierte Fink seiner Truppe.

Gegen Fürth erwartet der Coach, dass sich sein Team „viele Chancen herausspielt, anders als gegen Hannover“. Diesmal soll zudem vor dem eigenen Kasten die Ordnung nicht verloren gehen. „Ich erwarte Disziplin“, mahnte Fink. „Wir können nicht alle nach vorne rennen.“ Mittelfeldspieler Dennis Aogo verriet, Fink habe „ein paar Tage gebraucht, um seinen Frust zu bewältigen“. Der frühere Verteidiger lobte seinen Trainer: „Es ist eine große Qualität von ihm, dass er sehr entschlossen seine Philosophie auf uns überträgt.“

Eine Änderung in der Startelf soll es laut Fink geben. Maximilian Beister könnte Nutznießer der Trainertaktik sein. Im Übungsspiel ließ er den 22-Jährigen an der Seite von Artjoms Rudnevs stürmen und zog den torgefährlichen Heung-Min Son ins Mittelfeld zurück.