Die Hamburger erobern dank eines Traumtors von van der Vaart Rang sechs der Tabelle. Drobny ersetzte Adler mit souveränem Auftritt.

Hamburg. Der HSV darf dank Rafael van der Vaart mehr denn je von Europa träumen. Durch ein Traumtor des Superstars (24.) gewann die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach etwas glücklich 1:0 (1:0) und setzt sich weiter oben fest. Den müden Gladbachern steckte nach nur 41 Stunden Pause der kraftraubende Europapokal-Abend gegen Lazio Rom (3:3) noch in den Knochen.

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Durch den Sieg distanzierte der HSV den direkten Konkurrenten im Kampf um die europäischen Plätze auf vier Zähler und rangiert nun auf dem sechsten Platz. Zudem feierte der HSV erstmals seit dem 6. Oktober wieder einen zweiten Triumph in Folge. Letztmals hatte der HSV im September 2008 (1:0) zu Hause gegen Gladbach gewinnen können.

Van der Vaart, der am Montag seinen 30. Geburtstag gefeiert hatte, drosch den Ball aus knapp 25 Metern unhaltbar für Marc-Andre ter Stegen in den linken Winkel. Für den Niederländer war es das erste Tor nach 1066 Minuten ohne Treffer. Letztmals hatte er ausgerechnet beim 2:2 im Hinspiel getroffen. Finks ehemaliger Spieler beim FC Basel, Granit Xhaka, hatte den Ball zuvor leichtfertig verspielt.

Auch nach der Pause zeigten die Hausherren die reifere Spielanlage. Geschickt beschäftigten die Hamburger ihre zunehmend verunsicherten Gäste. Allerdings verpasste es der zuletzt treffsichere Artjoms Rudnevs, nach einer Flanke von Dennis Diekmeier früh alles klar zu machen (55.). Die Gladbacher versuchten ihrerseits noch einmal alles, allerdings fehlte wohl auch ein bisschen die Kraft.

Vor rund 54.000 Zuschauern musste der HSV erstmals in dieser Saison ohne Torwart Rene Adler (Bauchmuskelzerrung) auskommen. Seinen Platz nahm Jaroslaw Drobny ein. Zudem debütierte der eigentlich schon aussortierte Slobodan Rajkovic nach fast einem Jahr wieder in der Startelf der Hanseaten. Der Serbe zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück.

Mit dem Rückenwind des Auswärtserfolges bei Meister Borussia Dortmund (4:1) vergangene Woche machten sich die Umstellungen im Spiel der Hamburger nicht bemerkbar. Die Hausherren spielten engagiert und druckvoll. Zwingende Möglichkeiten blieben aber wegen fehlender Präzision im Passspiel zunächst aus. Mit einer tollen Einzelaktion sorgte van der Vaart dann für das Highlight vor der Pause.

Gladbachs Trainer Lucien Favre rotierte nach dem Rom-Spiel zwar kräftig durch und brachte fünf frische Spieler, sein Team beschränkte sich aber zunächst darauf, sicher zu stehen und nur vereinzelt überfallartig vor das gegnerische Tor zu kommen. Allerdings verhinderte der rumpelige Rasen ein gepflegtes Kombinationsspiel.

Nach dem Gegentreffer intensivierten die Gladbacher dann ihre Bemühungen. Kapitän Filip Daems verfehlte in der 86. Minute den Ausgleich mit seinem Schuss aus spitzem Winkel nur knapp. Beim HSV überzeugten van der Vaart und Dennis Aogo, Gladbach hatte in Patrick Herrmann seinen Besten.

Die Statistik

HSV: Drobny - Diekmeier, Westermann, Rajkovic, Jansen - Badelj - Skjelbred (75. Arslan), Aogo - van der Vaart (88. Berg) - Son (75. Beister), Rudnevs. - Trainer: Fink

Gladbach: ter Stegen - Jantschke, Stranzl, Dominguez, Daems - Marx, Xhaka (82. de Jong) - Rupp (66. Younes), Arango - Hanke, Herrmann (87. Nordtveit). - Trainer: Favre

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Tor: 1:0 van der Vaart (24.)

Zuschauer: 54.558

Gelbe Karten: Badelj (6) - Herrmann (5)