Abendblatt-Reporter Kai Schiller schildert jeden Tag seine Eindrücke aus dem HSV-Trainingslager in Abu Dhabi - auch abseits des Fußballs.

Hallo Hamburg,

der überdimensional große Weihnachtsbaum, hauptsächlich im dezenten orange und lila geschmückt, der auch am 6. Januar noch den Eingangsbereich des Hamburger Mannschaftshotels Fairmont Bab al Bahr ziert, scheint Marcell Jansen nachhaltig beeindruckt zu haben. Der Twitter-Freund zögerte jedenfalls nicht lange und zwitscherte ein Foto des nicht wirklich grünen Baums in die Heimat, ergänzt durch nett gemeinte „Grüße aus Dubai“. Dubai? Abu Dhabi! Aber wie sagte früher Andy Möller schon mal ganz richtig: „Mailand oder Madrid? Egal! Hauptsache Italien.“ Für die Geographie-Freunde, die es ganz genau nehmen: Dubai und Abu Dhabi, beide ungefähr 180 Kilometer voneinander entfernt, gehören zu einer Föderation von insgesamt sieben Emiraten, die gemeinsam die Vereinigten Arabischen Emirate bilden. Nun wollen wir aber an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen, schließlich ist die Wahrheit bekanntlich noch immer auf dem Platz zu finden.

Auf dem Fußballplatz ist in der HSV-Trainingsanlage Zayed Sports City heute Nachmittag allerdings nichts und niemand außer vielleicht der Platzwart oder eine Wüstenspringmaus zu finden. Die Spieler haben frei, genießen das Leben in Abu Dhabi, Dubai oder ganz simpel: in der Wüste. Einige machen eine Safari, andere fahren in der Ferrari-World Achterbahn und unternehmungsunlustige Stimmungsmuffel bleiben ganz einfach im Hotel. Nur Rafael van der Vaart hat sich einen Ausflug vorgenommen. Der Hamburger, der in den vergangenen Tagen wohl mehr in den deutschen Zeitungen als Kanzlerin Angela Merkel vorkam, will sich in Dubai – ja: Dubai, nicht Abu Dhabi – von den Schlagzeilen aus der Heimat entspannen. Einen guten Freund wolle er dort besuchen. Ob er nach all dem Tamtam der vergangenen Tage aber auch „Grüße aus Dubai“ via Twitter schicken wird, bleibt abzuwarten.

In diesem Sinne,

liebe Grüße, aus Abu Dhabi,

Kai Schiller.