Die Mittelfeldspieler dürfen nicht mit ins HSV-Trainingslager. Berater verärgert über Frank Arnesen.
Hamburg. Das neue HSV-Jahr begann bereits am letzten Tag des alten Jahres mit einem echten Knalleffekt. Kurz vor der Trainingseinheit am Silvester-Nachmittag hatten Trainer Thorsten Fink und Sportchef Frank Arnesen den beiden Mittelfeldspielern Gojko Kacar und Robert Tesche mitgeteilt, dass sie an diesem Mittwoch nicht mit ins Trainingslager nach Abu Dhabi dürfen. Während es im Fall von Kacar, der gemeinsam mit seinem Onkel und Berater Milan Kacar die Gespräche über einen Wechsel mit Hannover 96 intensivieren will, eine gemeinsame Entscheidung gewesen sein soll, sieht die Sachlage bei Tesche ganz anders aus.
"Beim HSV überrascht mich gar nichts mehr", sagte Tesche-Berater Roland Kopp, der am Neujahrsmorgen noch nichts von der Entscheidung wusste. "Ich halte es nicht gerade für clever, einen Spieler, den man ja loswerden will, auf diese Art und Weise zu behandeln, und ihn nicht erst recht ins Schaufenster zu stellen", sagte Kopp, der sich besonders über Sportchef Arnesen ärgerte. Der Grund: Laut Kopp habe der Däne vor anderthalb Jahren unbedingt mit Tesche zu besseren Bezügen verlängern wollen. Als dem Mittelfeldmann aber von Trainer Fink im vergangenen Sommer ein Wechsel nahegelegt wurde, habe der Sportchef einen ausverhandelten Deal mit Hannover 96 platzen lassen. Arnesen sagte dem Abendblatt am Neujahrstag, dass er und Trainer Fink die Entscheidung, Tesche zu Hause zu lassen, gemeinsam getroffen hätten: "Wir wollen nicht mit einer zu großen Gruppe nach Abu Dhabi reisen. Robert hat nun einen Monat Zeit, sich mit seinem Berater um einen neuen Klub zu bemühen."
Schneller soll der Transfer Kacars, kurioserweise ebenfalls zu Hannover 96, über die Bühne gehen. "Es stimmt, dass wir gemeinsam mit dem HSV entschieden haben, dass Gojko erst mal hierbleibt. Wir sind in Gesprächen mit 96", bestätigte Berater Milan Kacar.
Beim frühen Training an diesem Mittwoch vor dem Abflug sollen Kacar und Tesche noch mit ihren Kollegen trainieren, ehe sie von Donnerstag an von U23-Athletiktrainer Jan Hasenkamp betreut werden und vom Wochenende an mit der U23 trainieren. "Beide haben immer gut mitgezogen, ich kann ihnen nichts vorwerfen. Aber wir wollen mit einer überschaubaren Gruppe nach Abu Dhabi", erklärte Fink, der sich kurz vor dem Abflug über die erste gute Nachricht 2013 freuen durfte: mit Saudi-Klub Al-Shabab steht nun auch der dritte Testgegner fest.