Es fehle die Zeit, um mit den Fans über die umstrittenen Maßnahmen zu diskutieren, erklärte Jarchow. Auch St. Pauli wird dagegen stimmen.

Hamburg. HSV-Vorstandschef Carl Jarchow wird bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am kommenden Mittwoch in Frankfurt gegen das umstrittene Sicherheitskonzept stimmen und für einen Aufschub werben. „Ich werde dafür stimmen, dass wir am Mittwoch nicht abstimmen, sondern dass wir diese Fragen diskutieren und dann auf der ersten Mitgliederversammlung im neuen Jahr abstimmen. Alle diese Regelungen, um die es geht, sollen für die Saison 2013/2014 in Kraft treten. Da gibt es noch Zeit genug“, sagte der 57-Jährige im „NDR Sportclub”.

Der HSV habe nicht genügend Zeit gehabt, das 37-seitige Papier mit seinen Fans ausführlich zu besprechen, sagte Jarchow. „Ich finde es übereilt. Ich bin der Meinung, dass wir diesen Zeitdruck, der dort aufgebaut wird, nicht haben“, sagte er, „die DFL lässt sich ein bisschen von der Politik einspannen. Wir haben aber die Pflicht, das ruhig und sachlich anzugehen und auch diesen Dialog mit den Fans im Vorwege führen zu können. Bisher war das kaum möglich.“

Der FC St. Pauli hatte bereits im November als erster Klub erklärt, auch den abgeänderten Maßnahmenkatalog abzulehnen, da die Zeit für einen Diskurs fehle.

Zuletzt hatten Liga-Präsident Reinhard Rauball und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die 36 Profiklubs immer wieder aufgefordert, am Mittwoch das neue Sicherheitskonzept zu verabschieden.