HSV-Trainer Fink rotiert Aogo und Berg gegen Fortuna Düsseldorf ins Team. Beister freut sich auf die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.

Hamburg. HSV-Trainer Thorsten Fink will sich mit dem dritten Auswärtssieg der Saison bei Fortuna Düsseldorf am Freitag (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) im „oberen Tabellendrittel festsetzen. Wir wollen vorlegen und die anderen Mannschaften unter Druck setzen“, sagte der 45-Jährige. Mit einem Sieg würde der Bundesliga-Dino auf Platz sechs der Tabelle klettern.

Fink warnte seine Mannschaft davor, den Tabellen-16. aus dem Rheinland zu unterschätzen. „Düsseldorf steht mit dem Rücken zur Wand, es wird ein schweres Spiel für uns“, sagte Fink, der für den verletzten Marcell Jansen erstmals nach überstandener Krankheit Dennis Aogo als Linksverteidiger aufbieten wird: „Aber es muss unser Anspruch sein, in Düsseldorf zu gewinnen.“

Der HSV-Coach wird auch im Angriff rotieren und Marcus Berg für Artjoms Rudņevs bringen. „Düsseldorf stand in den letzten Spielen immer sehr tief. Marcus bewegt sich gut zwischen den Linien”, sagte Fink. Dauerläufer Rudnevs bekommt auch im Hinblick auf die kommende englische Woche in der Bundesliga eine Verschnaufpause.

Fink setzt gegen Düsseldorf auch wieder auf Maximilian Beister, der am Freitag erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Es ist ein besonderes, emotionales Spiel für Beister - daraus macht er keinen Hehl. „Als der Spielplan rauskam, habe ich nachgeschaut, wann wir gegen Düsseldorf spielen“, sagt er vor dem Duell mit seinen alten Kumpels, „aber für 90 Minuten werden die Freundschaften auf Eis gelegt.“ Unter der Woche tauschte er „die eine oder andere Stichelei per SMS“ mit den Ex-Kollegen aus.

Beister ist in Düsseldorf als Aufstiegsheld unvergessen. 2010 hatten ihn die Hamburger für zwei Jahre ausgeliehen. Bei der Fortuna reifte er in den beiden Spielzeiten zum Leistungsträger und U21-Nationalspieler.

Doch beim HSV warten die Fans noch darauf, dass ihr Liebling endlich richtig explodiert. „In der Bundesliga hat man nicht so viel Platz und Zeit“, sagt Beister, der zu Beginn der Saison von Fink nur auf die Bank gesetzt wurde, aber langsam besser in Schwung kommt: „Ich mache gerade eine Entwicklungsphase durch. Aber ich merke, dass es mit jedem Erfolgserlebnis viel besser geht und die nötige Sicherheit dazukommt.“

Zwar verbreitet die Bilanz des quirligen Flügelspielers bisher weder Angst noch Schrecken - in zwölf Pflichtspielen bringt es der in Göttingen geborene, aber vor den Toren Hamburgs aufgewachsene Linksfuß gerade einmal auf ein Tor, eine Vorlage und nur 36,5 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Aber Beisters Formkurve zeigt nach einem holprigen Start wieder nach oben.

Zuletzt demonstrierte die Offensivhoffnung seine Qualitäten vergangene Woche, als er den Siegtreffer von Heung-Min Son gegen Mainz vorbereitete. Doch damit der Hobbykoch, der bis 2016 an den HSV gebunden ist, nicht abhebt, wird Fink nicht müde zu fordern: „Maxi muss sich in der Defensive verbessern.“

Doch gegen seinen Ex-Klub soll es unbedingt auch in der Offensive endgültig klick machen. Denn obwohl der Mann mit „einem Schuss wie ein Pferd“ (Zitat Ex-Trainer Norbert Meier) in dieser Saison bereits 22 Versuche abfeuerte, haben die Statistiker für Beister noch keinen Bundesliga-Treffer gezählt.

Und deshalb würde er sich einen Jubel auch nicht verkneifen, selbst wenn er seine alten Kollegen noch tiefer in den Abstiegsstrudel schießen würde. „Ich werde auf keinen Fall irgendwen provozieren“, sagt Beister vor dem Rendezvous mit der alten Liebe, „aber natürlich würde ich mich freuen.“ Und warum sollte es nicht in Düsseldorf mit dem Tor-Debüt klappen? Schließlich weiß Beister ja, wo da das Tor steht.

Abendblatt.de zeigt nach der Partie am Freitag in Düsseldorf „Matz ab” im Livestream. Dieter Matz und Marcus Scholz haben Lotto King Karl und HSV-Vorstand Joachim Hilke zu Gast.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Düsseldorf: Giefer - Levels, Langeneke, Juanan, Johannes van den Bergh - Bodzek, Lambertz - Kruse, Ilsö, Bellinghausen - Rafael. - Trainer: Meier

HSV: Adler - Diekmeier, Mancienne, Westermann, Aogo - Badelj, Arslan - Son, van der Vaart, Beister - Berg. - Trainer: Fink