Der HSV hat in Unterzahl gegen starke Freiburger dagegen gehalten und so einen Punkt erkämpft. Scharner sah Gelb-Rot.

Freiburg. Auch in Unterzahl war der Hamburger SV für den SC Freiburg nicht zu schlagen. Obwohl die Gäste aus Norddeutschland schon nach 35. Spielminuten den erstmals in die Startelf berufenen Abwehrspieler Paul Scharner durch Platzverweis verloren, retteten sie dank einer starken kämpferischen und spielerischen Leistung vor 24.000 Zuschauern das 0:0 über die Zeit. Die Hamburger bleiben damit einer der Angstgegner der Freiburger, die in 29 Duellen erst sechsmal gewannen bei 14 Niederlagen und nun neun Unentschieden.

„Insgesamt ist der Punkt für uns zu wenig, wir waren 65 Minute n Überzahl“, kritisierte Freiburgs Mittelfeldspieler Max Kruse, „wir müssen vielleicht etwas ruhiger spielen, waren etwas zu hektisch.“ Rafael van der Vaart war natürlich mit dem Punkt für seinen HSV zufriedener: „Wir haben sehr gut angefangen und Chancen herausgespielt, aber mit zehn Mann war es sehr schwer. Wir können sagen, dass wir alles gegeben haben.“

Der Freiburger Trainer Christian Streich hatte keine Notwendigkeit gesehen, an der bereits beim 1:1 in Mönchengladbach bewährten Startformation etwas zu ändern. Dagegen musste sein Kollege Thorsten Fink im Vergleich zur 0:3-Heimniederlage gegen Bayern München seine Innenverteidigung umbauen. Für den erkrankten Michael Mancienne rückte Scharner in die zentrale Zone. Eine Maßnahme, die sich wegen der Gelb-Roten Karte für den Österreicher noch in der ersten Halbzeit als unglücklich erweisen sollte.

Selbstbewusst auftreten und druckvoll nach vorne spielen, hatte Fink als Marschroute ausgegeben. Die Freiburger merkten schnell, dass die mutige Ansage kein leeres Versprechen war. Von Beginn an sorgten die Gäste immer wieder für Gefahr mit schnellem Spiel oder auch langen Bällen. Die Hamburger erarbeiteten sich Chancen im Minutentakt. Weil aber auch die Badener weder Angst vor großen Tieren noch vor dem Bundesliga-Dino kennen, entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit Torraumszenen auf beiden Seiten.

Die größten Chancen zur Führung boten sich HSV-Mittelfeldspieler Maximilian Beister. In der 13. Minute schloss er nach einem kapitalen Fehlpass von SC-Abwehrmann Pavel Krmas von der Strafraumgrenze aus überhastet ab. Zwei Minuten nach dem Schuss übers Tor traf er aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Der Ball, den SC-Torwart Oliver Baumann nach einem Schuss von Son glänzend abgewehrt hatte, war Beister vor die Füße gefallen.

Die Kräfteverhältnisse änderten sich buchstäblich nach 35 Minuten. Nach einem rüden Foul am Freiburger Stürmer Max Kruse sah der bereits nach zehn Minuten verwarnte Scharner von Schiedsrichter Günter Perl die Ampelkarte. In Unterzahl musste der HSV seinen Vorwärtsdrang eindämmen. Bis zur Pause konnten die Gastgeber die nummerische Überlegenheit aber nicht nutzen.

Wer geglaubt hatte, die Freiburger würden in der zweiten Halbzeit ihr personelles Plus gewinnbringend in die Waagschale werfen, sah sich getäuscht. Die Defensive der Gäste stand sicher. Erst in der 67. Minute hatte Daniel Caligiuri die Führung auf dem Fuß, doch der aus zehn Metern von der linken Seite mit Effet getretene Ball ging am langen Pfosten vorbei. Der wieder in die Nationalmannschaft berufene Rene Adler rettete in der 83. Minute großartig gegen einen Fernschuss von Max Kruse. Fünf Minuten vor dem Ende war auch Adler chancenlos, ein Schuss von Jan Rosenthal traf aber nur den Pfosten.