Trainer Thorsten Fink kann im Spiel gegen Greuther Fürth auf seinen Torhüter und den Kapitän zurückgreifen, warnt aber vor dem Aufsteiger.

Fink warnt nach Sieben-Punkte-Feierwoche: „Nicht blenden lassen“ Von Thomas Prüfer, dpa = Trainer Fink möchte mit dem HSV den Aufwärtstrend der Jubiläums-Woche fortsetzen. Allerdings schätzt er die Aufgabe bei Aufsteiger Greuther Fürth als sehr unangenehm und schwierig ein. Sein Team müsse auch nach dem jüngsten Hoch „verliebt sein ins Gewinnen“, forderte er.

Hamburg. Nach der tollen englischen Sieben-Punkte-Woche und den pompösen Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag hat Thorsten Fink beim HSV wieder den Alltag ausgerufen. „Wir haben eine tolle Woche erlebt, in der alles gepasst hat, aber wir dürfen uns davon nicht blenden lassen“, sagte der Trainer des erstarkten HSV vor der Partie bei Greuther Fürth. „Siegen tut gut. Das Team muss verliebt sein ins Gewinnen“, forderte er von seiner Mannschaft, um die Serie von drei ungeschlagenen Spielen ausbauen zu können.

Allerdings erwartet er vom Aufsteiger heftige Gegenwehr, zumal die „Kleeblätter“ die Abstiegsränge verlassen wollen. „Das wird kein schönes Spiel, sondern harter Kampf. Wir müssen wieder Leidenschaft, Begeisterung, Feuer und Zusammenhalt zeigen, um dort zu bestehen“, trichterte Fink seinen Akteuren ein. Auch dass die Fürther aus ihren bisherigen drei Heimpartien null Punkte und 0:7 Tore zu Buche stehen haben, ist für ihn uninteressant. Er erwartet beim letztjährigen Zweitliga-Meister am Sonnabend (15.30 Uhr, Liveticker auf abendblatt.de) eine unangenehme Aufgabe.

„Wir dürfen gar nicht erst denken, dass Greuther Fürth eine Heimschwäche haben könnte. Da wollen wir uns nicht drauf einlassen“, meinte Fink. Seine Worte sind bei den Profis offenbar angekommen. „Es wäre ein großer Fehler, wenn wir jetzt auch nur ein Prozent nachlassen würde“, merkte Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier an.

Immerhin kann Fink in Franken fast die beste Formation aufbieten. Da sich der am Vortag wegen einer Erkältung geschonte Torhüter René Adler und auch Kapitän Heiko Westermann (Faserriss im Gesäßbereich) am Freitag im Training zurückmeldeten, muss allein Ivo Ilicevic (Muskelfaserriss) ersetzt werden – durch 3,5-Millionen-Einkauf Petr Jiracek. „In Fürth brauchen wir Fighter wie ihn“, sagte Fink.

Der von Tolgay Arslan im defensiven Mittelfeld verdrängte Tscheche freut sich auf seinen ersten Startelf-Einsatz nach abgelaufener Rotsperre, wenn auch im offensiven linken Mittelfeld. „Kein Problem, diese Position habe ich auch schon in der tschechischen Nationalelf gespielt“, sagte der Ex-Wolfsburger.

Damit wird das kurz vor Transferschluss für zusammen rund 21 Millionen Euro nachverpflichtete Trio Rafael van der Vaart, Milan Badelj und Jiracek zum zweiten Mal gemeinsam im Mittelfeld für Impulse sorgen. Gelingt der erhoffte Dreier, könnte der HSV erstmals in der am 17. Oktober 2011 begonnenen Ära Fink einen einstelligen Tabellenplatz einnehmen. Das sei auch schon ein lohnendes Ziel, betonte van der Vaart, der sich vorerst nicht mehr vornehmen will.

„Jetzt schon wieder von Europa zu sprechen, wäre viel zu früh“, meinte der Niederländer. Ihm erwartet am Spieltag ein volles Programm. Denn van der Vaart ist am Sonnabendabend nach dem Fürth-Spiel mit seiner Ehefrau Sylvie einer der Gäste von Moderator Markus Lanz in der ZDF-Show „Wetten, dass...“. Team-Kollege Adler soll danach im „Aktuellen Sportstudio“ Rede und Antwort stehen.