Einige Menschen können von sich behaupten, ihren Traumjob gefunden zu haben. Miroslav Zadach, den alle nur Miro nennen, gehört zweifelsfrei dazu. Der gebürtige Pole ist Zeugwart und Busfahrer der HSV-Bundesligamannschaft - und könnte sich nichts Schöneres vorstellen. Aufgeregt fiebert der 51-Jährige bereits dem Sonnabend entgegen, wenn er das Team erstmals mit dem neuen Mannschaftsbus, der gestern feierlich im Hafen getauft wurde, zum Stadion chauffieren darf.
Dass es jemals so weit kommen würde, war vor 27 Jahren alles andere als absehbar. Damals floh der gelernte Berufskraftfahrer aus Danzig nach Hamburg und war froh, wenig später für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein Linienbusse steuern zu dürfen. Doch über Kontakte und den Umweg beim Stadtrivalen FC St. Pauli kam Zadach 2005 zum HSV. Die Anekdoten aus den letzten sieben Jahren sind abendfüllend: Beim Einparken vor einem Hotel in Wien hatte der Vater zweier Kinder nicht genau hingeguckt und die Hinterseite des Busses beschädigt, was reichlich Häme nach sich zog. Oder die Geschichte von der Polizistin, die den HSV-Bus auf dem Weg nach Hoffenheim nur anhielt, um ein Foto von Stürmer Mladen Petric machen zu können.
Zadach erzählt das alles mit einem zufriedenen Grinsen. Er geht auf in seinem Job - das merken auch die Spieler, die ihm vertrauen und mehr in ihm sehen als nur den Busfahrer.