Hamburg. Trotz des desolaten Saisonstarts war HSV-Trainer Thorsten Fink gestern bereits wieder zum Scherzen zumute. "Wir sind nur drei Punkte von der Tabellenspitze entfernt", sagte der Coach im Spaß, "so nah dran waren wir schon lange nicht mehr." Damit am kommenden Wochenende in Bremen aus dem Spaß zumindest auch ein wenig Ernst wird, will Fink bis zum Nordderby gegen Werder seine Mannschaft gehörig durcheinanderwirbeln. Klar ist, dass die Neuzugänge Milan Badelj und Petr Jiracek, die beide heute Nachmittag erstmals mittrainieren, von Anfang an auflaufen: "Sie werden spielen." Für eine schnelle Eingewöhnung der beiden neuen Mittelfeldverstärkungen, die erst heute ankommen, verlegte Fink sogar das heutige Training von morgens um 10 Uhr auf nachmittags um 16 Uhr. Zudem hofft er weiterhin auf eine Last-Minute-Verpflichtung Rafael van der Vaarts, die ihm weitere Optionen bescheren würde. "Wenn wir alle drei Spieler bekommen, geht Heiko Westermann wieder in die Abwehr", sagt Fink, der aufgrund von Tottenhams Ablöseforderung (siehe rechts) aber skeptisch bleibt. Kommt van der Vaart nicht, will Fink sein System von einer 4-2-3-1- zu einer 4-1-4-1-Taktik ändern. Westermann würde als einziger Defensivabräumer hinter den Neuzugängen Jiracek und Badelj, der heute um 10.25 Uhr in Hamburg landet, spielen.
Ebenfalls eine Option wäre ein Wechsel Jeffrey Brumas vom Abwehrzentrum auf die rechte Abwehrseite, die aber nur im Falle einer Versetzung Westermanns in die Innenverteidigung umgesetzt werden könnte. "Wir wollen andere Impulse setzen, für neue Reize sorgen", sagte Fink. Bereits festgelegt hat sich der 44-Jährige beim Wechsel seiner einzigen Sturmspitze. Statt des enttäuschenden Marcus Berg soll gegen Werder Artjoms Rudnevs stürmen. "Er hat sich seine Chance erarbeitet", lobte Fink den Neuzugang.