Hamburg. Am Wochenende erhielt René Adler unfreiwillig gleich zweifach einen Eindruck davon, was ihn in dieser Saison sehr viel häufiger erwarten wird. So war Hamburgs neuer Torhüter im Spiel gegen Nürnberg sportlich öfter im Blickpunkt, als ihm lieb sein durfte. Und auch medial war der 27-Jährige so sehr im Fokus wie lange nicht mehr. Nach dem Abendblatt-Gespräch mit HSV-Urgestein Horst Schnoor und einem Interview-Marathon nach dem Spiel am Sonnabend war Adler auch gestern Abend beim "N3-Sportclub" die Hauptfigur. "Ich freue mich, nach so langer Pause zurück auf der Bühne Bundesliga zu sein", sagte Adler, der sich lediglich einen anderen Rahmen gewünscht haben dürfte.
So war eine der meistgestellten Fragen, die der frühere Leverkusener nach der 0:1-Pleite gegen Nürnberg beantworten musste, ob er mit dem HSV nicht vielleicht doch auf das falsche Pferd gesetzt hat. "Spielerisch können wir momentan nicht das auf den Platz bringen, was sich alle wünschen", sagte Adler, der immerhin mit seinen Paraden eine höhere Niederlage verhindern konnte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit rettete er in höchster Not gegen Klose und Nilsson, direkt nach dem Seitenwechsel ließ er sich im direkten Duell gegen Frantz nicht bezwingen. Lediglich beim 0:1 durch Balitsch (68.) war er machtlos. "Wir brauchen derzeit keinen schönen Fußball, wir brauchen Ergebnisse", sagte Adler, der damit bereits am Sonnabend in Bremen starten will - auch wenn er dann einmal mehr im Fokus stehen wird.