Das DFB-Sportgericht hat Paolo Guerrero nach seinem Flaschenwurf gegen einen Zuschauer für fünf Bundesligaspiele gesperrt.

Hamburg. War das Spiel gegen Hannover 96 der letzte Auftritt des Paolo Guerrero in der Bundesliga für den Hamburger SV? Der Peruaner wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen des skandalösen Flaschenwurfs auf einen Zuschauer für fünf Bundesligaspiele aus dem Verkehr gezogen. Das ist gleichbedeutend mit dem Saisonaus in der ersten Liga für den Stürmer, da nur noch fünf Spiele auf dem Programm stehen. Zusätzlich erhielt er eine Geldstrafe von 20.000 Euro.

Allerdings haben die Hanseaten eine Einspruchsfrist von 24 Stunden. „Wir werden die Urteilsverkündung analysieren und dann entscheiden, ob wir das akzeptieren oder Einspruch einlegen“, sagte HSV-Sprecher Jörn Wolf in Lüttich. Der Verein hatte bis Freitagmorgen Zeit für seine Stellungnahme. Auch HSV-Anwalt Christoph Schickhardt hielt sich bedeckt.

Guerrero, der zuletzt wegen eines Kreuzbandrisses ein halbes Jahr aussetzen musste, hat beim HSV noch keinen Vertrag für die neue Spielzeit unterzeichnet. Sein unrühmlicher Abgang nach dem letzten Heimspiel könnte das Kapitel "Guerrero und der HSV" zumindest in der Bundesliga abschließen.

Das Sportgericht sperrte Guerrero „wegen einer Tätlichkeit gegen einen Zuschauer nach einer vorausgegangenen verbalen Provokation“.

Der 26-Jährige hatte nach Ende des Punktspiels zwischen dem HSV und Hannover 96 (0:0) vor dem Eingang des Spielertunnels stehend eine zum Teil gefüllte Plastik-Trinkflasche in Richtung eines auf der Tribüne stehenden Zuschauers geworfen und diesen im Gesicht getroffen.

Auch die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen Guerrero. Vom Verein hatte Guerrero eine Rekord-Geldstrafe erhalten, die zwischen 50.000 und 100.000 Euro liegen soll.

Gleichzeitig steht Paolo Guerrero im Kader für das heutige Viertelfinalrückspiel der Europa League bei Standard Lüttich (21.05 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de). Sollte der Angreifer zum Einsatz kommen, könnte ihm wohl nur noch ein wichtiges Tor eine weitere Zukunft an der Elbe ermöglichen.