Während die Kiez-Kicker mit dem guten Gefühl des 2:0 über Frankfurt in die Pause gingen, war das Pokal-Aus für den HSV ein bitterer Rückschlag.

Hamburg. Die Fußball-Profis des Hamburger SV und des FC St. Pauli sind mit unterschiedlichen Gefühlen in den Weihnachtsurlaub gestartet. Während die Zweitliga-Kicker vom Millerntor durch das 2:0 im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt ihre Aufstiegsambitionen untermauern konnten, endete das Jahr für den HSV mit dem bitteren Aus im lukrativen DFB-Pokalwettbewerb. Durch das verpasste Heimspiel im Viertelfinale gegen Bayern München entgehen dem Verein rund 2,5 Millionen Euro, die er für Neuverpflichtungen in der Winterpause gut hätte gebrauchen können. „Das ist doppelt bitter“, stellte Clubchef Carl-Edgar Jarchow nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart frustriert fest.

Trainer Thorsten Fink kündigte nach der ersten Niederlage unter seiner Regie an, dass nach dem Trainingsbeginn am 3. Januar 2012 und dem tags darauf beginnenden Trainingslager in Marbella „die Karten neu gemischt werden“. Spieler-Nachkäufe seien nach derzeitigem Stand zwar nicht geplant, „aber es gibt viele Dinge, wo wir uns verbessern können“, erklärte der Oenning-Nachfolger, der mit seiner Familie am Freitag von Hamburg aus nach Dubai in den Urlaub jettete. Das Gros der Profis hatte sich nach der Pokal-Enttäuschung am Mittwochabend schon von Stuttgart aus in alle Himmelsrichtungen verabschiedet.

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Fink wünscht sich von seinen Spielern mehr Führung

Mit Rang 13, auf den Fink den einstigen Tabellenletzten durch eine Serie von acht Punktspielen ohne Niederlage geführt hat, will er sich längst nicht zufriedengeben. „Minimum Platz zehn“, rief der einstige Meisterspieler des FC Bayern München als Saisonziel aus. Mehr sei auf Sicht jedoch nur drin, wenn der HSV an Qualität hinzugewinne. Fink: „Wenn wir in die Europa League wollen, oder in zwei, drei Jahren in die Champions League wollen, müssen wir uns auf gewissen Positionen verstärken.“ Gemeint ist vor allem ein offensivstarker Spielmacher.

Um dem aktuellen Kader seine Spiel-Philosophie noch näher zu bringen, will er das Spanien-Trainingslager nutzen. In Marbella soll nicht nur die konditionelle Basis für eine positive Rückrunde gelegt, sondern auch Spielpraxis gesammelt werden: In Tests gegen den SC Lokeren (6. Januar), Christoph Daums FC Brügge (8. Januar) und ADO den Haag (10. Januar). Nach der Rückkehr gastiert der HSV bei Arminia Bielefeld (14. Januar), ehe zum Liga-Neustart am 22. Januar der deutsche Meister Borussia Dortmund in der Hamburger Arena auftaucht.

Die Kicker des FC St. Pauli haben knapp eine Woche länger frei als ihre HSV-Kollegen, da die Rückrunde in der 2. Liga für sie erst am 4. Februar bei Alemannia Aachen beginnt. „Wir wollen vorne dran bleiben und dann sehen, was in Sachen Aufstieg herauskommt“, verriet Trainer André Schubert, der Fabian Boll & Co. erst am 9. Januar zum Aufgalopp auf dem Übungsgelände an der Kollaustraße zurückerwartet.

Vor dem Trainingslager in Oliva Nova/Spanien (16. bis 24. Januar) steht noch das Wiedersehen mit „Urgestein“ Holger Stanislawski an. Der langjährige St. Pauli-Profi, -Sportchef und -Trainer gibt sich mit seinem neuen Club 1899 Hoffenheim am 15. Januar am Millerntor die Ehre. Die Generalprobe für den Zweitliga-Auftakt steigt dann am 28. Januar ebenfalls am Millerntor gegen die Grasshoppers Zürich. (dpa/abendblatt.de)