Der HSV will im wohl letzten Spiel unter Chef-Trainer Rodolfo Cardoso “mutig spielen wie in Stuttgart“ – Zhi Gin Lams Einsatz ist fraglich.

Hamburg. Rodolfo Cardoso möchte in seinem wohl letzten Spiel als HSV-Cheftrainer den Schwung vom ersten Saisonsieg mitnehmen und gegen Schalke 04 den Aufwärtstrend fortsetzen. „Wir müssen mutig spielen wie in Stuttgart und vor ausverkauftem Haus die Euphorie ausnutzen“, forderte der Interimscoach am Donnerstagmittag bei der obligatorischen Pressekonferenz von seinen Akteuren. Anschließend machte sich der Argentinier auf nach Gelsenkirchen, um am Abend das Schalker Heimspiel in der Europa League gegen Maccabi Haifa zu beobachten. Beim nächsten HSV-Gegner sitzt erstmals Huub Stevens auf der Bank, der in Hamburg beinahe Cardosos Nachfolger geworden wäre.

Das pikante Trainer-Duell versucht der Ex-Profi für die Begegnung am Sonntag in den Hintergrund zu rücken. Dafür nahm Cardoso zufrieden zur Kenntnis, dass Nationalspieler Marcell Jansen nach einem grippalen Infekt ins Teamtraining zurückkehrte. Bei Zhi Gin Lam war dies noch nicht der Fall. Der Überraschungs-Debütant aus dem Stuttgart-Spiel musste wegen seiner Adduktorenprobleme weiter passen. Sollte der Deutsch-Chinese ausfallen, könnten Romeo Castelen oder Paolo Guerrero einspringen.

Auch wenn er getreu dem Motto „Never change a winning team“ kaum Umstellungen erwägt, so könnte im Heimspiel gegen defensiv à la Stevens erwartete Schalker die Doppelspitze Petric/Guerrero zum Zuge kommen. „Das ist eine mögliche Variante“, räumte der Coach ein. Sein Heimdebüt dürfte für den 42-Jährigen auch der letzte Auftritt als „Chef“ der HSV-Profis sein. Cardoso besitzt zwar die A-Lizenz, nicht aber den für die Bundesliga nötigen Fußballlehrer-Schein. Unabhängig davon, ob der HSV für ihn eine Ausnahme-Genehmigung erwirken kann, sagte Cardoso grinsend: „Ich weiß, dass ich hier in den nächsten Wochen Trainer bin. Egal, ob von der 1. oder der 2. HSV-Mannschaft.“ (dpa)