Nach der Tagung der Bundesligatrainer sagte der vom HSV umworbene Sportdirektor, er sehe derzeit keinen Anlass für ein Gespräch mit dem DFB.

Neu-Isenburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV bemüht sich intensiv um die Verpflichtung von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. Doch der umworbene Ex-Nationalspieler will derzeit weiter seinen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund erfüllen. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich keinen Anlass, ein Gespräch mit dem Generalsekretär oder dem Präsidenten zu suchen“, sagte Sammer am Montag nach der Tagung der Bundesliga-Trainer mit der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft.

+++Matthias Sammer wäre eine gute Wahl+++

„Stand jetzt“ bleibe er DFB-Sportdirektor, betonte der 43-Jährige in Neu-Isenburg. Zu den kolportierten Plänen des HSV, ihn als Sportdirektor zurück in die Bundesliga zu holen, sagte der ehemalige Nationalspieler: „Das ist alles Spekulation.“

Auch Bundestrainer Joachim Löw geht davon aus, dass Sammer die Verantwortung für die Jugendarbeit im Verband behält. „Von einem Weggang können wir sicher nicht sprechen“, sagte Löw. Sammer habe ihm auch persönlich nichts über einen Wechsel zum HSV gesagt.

„Ich habe auch nichts von einem Antrag gehört, dass er den DFB verlassen will. Daher gehe ich davon aus, dass Matthias Sammer beim DFB bleibt. Es macht ihm viel Spaß und er arbeitet mit viel Begeisterung“, sagte Löw am Montag. (dpa/abendblatt.de)

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Sammer: Heute letzter Auftritt beim DFB?

Gestern Nachmittag besuchten sie zusammen das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Hannover 96, der Abend stand zur freien Verfügung. Erst heute Morgen wird es offiziell bei der Bundesliga-Trainertagung im Hotel Kempinski Gravenbruch in Neu-Isenburg. Ab neun Uhr informiert Bundestrainer Joachim Löw seine Kollegen über die Planungen rund um die Nationalmannschaft in diesem Jahr, danach wird DFB-Sportdirektor Matthias Sammer vor der fast komplett versammelten Trainerelite - nur Louis van Gaal, Felix Magath und Robin Dutt fehlen - einen Vortrag zum Thema "Eliteförderung im deutschen Fußball" halten.

Am Rande der Tagung sollte auch ein Gespräch zwischen Löw und Sammer stattfinden, in dem es um die U-21-Auswahl und die Zukunft von deren Trainer Rainer Adrion geht. In welcher Form dieses jetzt noch stattfindet, muss abgewartet werden, schließlich laufen intensive Verhandlungen zwischen dem HSV und Sammer, der als sportlicher Leiter mit Vorstandssitz sofort kommen soll. Außerdem deutet sich an, dass der Vertrag Adrions, der als Vertrauter Löws gilt, noch im Januar verlängert werden soll - was bei Sammer, der diese Personalie kritisch sieht, wenig Gefallen finden dürfte.

Mit Bastian Reinhardt bestätigte am Wochenende bei "Liga total!" erstmals ein HSV-Offizieller den Kontakt zwischen Sammer und dem HSV: "Ich bin von einem Aufsichtsratsmitglied informiert worden, dass es diese Gedankenspiele gibt", sagte der amtierende HSV-Sportchef, der bei einem Kommen Sammers ins zweite Glied weichen müsste. "Ich mache meine Arbeit zum Wohle und im Sinne des HSV, und ich habe auch noch keine Kritik gehört, dass ich meine Arbeit schlecht mache. Von daher gibt's da von mir aus nicht mehr zu sagen. Über alles andere muss man dann reden, aber bitte intern." Dies wird spätestens am Dienstag passieren, wenn der frisch formierte Aufsichtsrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentrifft. Geben die Räte ihr Okay für den Sammer-Deal (rund 2,5 Millionen Euro Gehalt), könnte alles sehr schnell gehen.