Joris Mathijsen fällt gegen Schalke 04 aus. Dafür wird Gojko Kacar den Platz neben Heiko Westermann in der Abwehrzentrale einnehmen.

Hamburg. Die Kollegen waren erst 15 Minuten auf dem Platz, da marschierte Joris Mathijsen schon wieder in die Kabine. Der Innenverteidiger absolvierte vor dem Mannschaftstraining eine individuelle Einheit mit Athletik-Coach Markus Günther, da er nach dem im November erlittenen doppelten Bänderriss weiterhin kürzertreten muss. Gleiches gilt auch im ersten Rückrundenspiel auf Schalke am Sonnabend (18.30 Uhr), für das Mathijsen nicht zur Verfügung steht. Da die Suche nach einem neuen Abwehrmann weiterhin stagniert, legte sich Armin Veh fest: Wie schon bei der Generalprobe gegen Amsterdam wird Gojko Kacar den Platz neben Heiko Westermann in der Abwehrzentrale einnehmen. "Gojko hat ein gutes Auge, kann Bälle in den Raum spielen und hat zudem ein sehr gutes Kopfballspiel", sagt der HSV-Trainer. In den Jugendteams seines Heimatvereins Novi Sad hatte Kacar bereits drei Jahre lang in der zentralen Defensive agiert.

Sein HSV-Debüt als Innenverteidiger gegen Ajax war durchwachsen, nun warten mit Schalkes Parade-Stürmern Klaas-Jan Huntelaar und Raúl keine leichteren Aufgaben. "Ich bin bereit. Wer auf mich zukommt, ist nicht so wichtig, in der Bundesliga sind alle Stürmer gut", sagt der 23-Jährige, der sich der besonderen Verantwortung dieser Position bewusst ist: "Wenn ich im Mittelfeld einen Fehlpass spiele, kann der von der Abwehr aufgefangen werden, wenn ich als Abwehrmann Mist baue, hilft nur noch Frank Rost."

Die Formkurve des 20-fachen Nationalspielers zeigte in der Vorbereitung nach oben, er habe sich in Winterhude mittlerweile eingelebt und sei endlich auch in einem topfitten Zustand. Auch Veh traut seinem Schützling die neue Aufgabe zu, appelliert jedoch an Kapitän Westermann, Kacar zu führen. Nachwuchsmann Muhamed Besic, zum Ende der Hinrunde als echte Alternative gehandelt, steht momentan hinten an. Der Trainer machte noch einmal deutlich, dass er einen weiteren Defensivspieler benötige. "Sollte nur ein Verteidiger erneut ausfallen, haben wir ein Problem. Am besten wäre natürlich einer mit langfristiger Perspektive, aber wenn der Markt den nicht hergibt, eben einen anderen." Chelseas Youngster Jeffrey Bruma, 19, würde Veh mit Kusshand nehmen, doch die angedachte Ausleihe stockt, da Trainer Carlo Ancelotti erklärte, in der Rückrunde mehr auf das Talent setzen zu wollen.

Im Kampf um den Platz im defensiven Mittelfeld neben Zé Roberto scheint David Jarolim die Nase vorn zu haben, in der Offensive hat sich Veh festgelegt: Änis Ben-Hatira überzeugte den Chefcoach in der Vorbereitung. "Wenn er nicht sehr schlecht trainieren sollte, sehe ich keinen Grund, ihn nicht zu bringen." Konkurrent Paolo Guerrero machte gestern aufgrund seiner Achillessehnenprobleme nur Aufbautraining und ist für einen Einsatz auf Schalke nur eine Not-Option.