Hamburg. Für HSV-Vereinschef Bernd Hoffmann werden die Zeiten rauer. Im Aufsichtsrat, dem wichtigsten Gremium des Vereins, hat sich die Zahl der Mitglieder, die dem Kurs des Vorstands kritisch gegenüberstehen, deutlich erhöht. Bei der Jahreshauptversammlung gestern im Congress Center Hamburg setzten sich der ehemalige HSV-Präsident Jürgen Hunke, der Journalist Manfred Ertel, Diplom-Volkswirt Hans-Ulrich Klüver sowie der Schauspieler und frühere Stadionsprecher Marek Erhardt bei den Wahlen zum Aufsichtsrat durch. Alle vier gelten als Hoffmann-Kritiker.

Dagegen scheiterten die bisherigen Räte Peter Becker, Bernd Enge und Ronald Wulff. 21 Kandidaten hatten sich um das Amt beworben. Das aus insgesamt zwölf Personen bestehende Kontrollgremium - nur über vier Plätze wurde gestern neu entschieden - muss in naher Zukunft entscheiden, ob der am Jahresende auslaufende Vertrag mit Hoffmann verlängert werden soll.

Der Klubchef gab sich unmittelbar nach der Wahl kämpferisch: "Wir alle müssen 2011 einen besseren Job machen - und das fängt bei mir an." Weiter erklärte Hoffmann: "Wir haben jetzt ein Ergebnis, das die Stimmungslage im Verein in den vergangenen zwei Jahren widerspiegelt." Auf seine Kritiker war Hoffmann bereits vor der Wahl zugegangen. Er sicherte zu, mögliche neue Investorenmodelle wie das umstrittene Anstoß-Projekt von Klaus-Michael Kühne zukünftig zunächst den Mitgliedern vorzustellen.