Der niederländische Superstar ist in Top-Form und so ein großer Gewinn für den HSV. Im Pokal muss der Klub zu Eintracht Frankfurt.

Hamburg. Was für ein Auftakt für den Stoßstürmer des HSV: Das erste Tor per Volleyschuss aus sechs Metern Entfernung, das zweite mit einer Direktabnahme aus der halben Distanz - typisch Ruud van Nistelrooy. Kein anderer Angreifer auf der Welt ist am Fünfmeterraum so gefährlich wie der seit einem Jahrzehnt erfolgreichste Sturm-Export aus den Niederlanden.

95 Tore in 150 Premier-League-Spielen für Manchester United (2001-06), 46 Treffer in 68 Partien der Primera Division für Real Madrid (2006-01/10) und seit Jahresbeginn - trotz anfänglichen Trainingsrückstands - schon sieben Buden in zwölf Bundesligaspielen für den Hamburger SV. Das nennt man Weltklasse.

Was sich in der Rückrunde der vergangenen Saison noch etwas schleppend anließ, ist nun offenbar richtig in Schwung gekommen. «Er hat siebeneinhalb Wochen Saisonvorbereitung hinter sich und ist topfit. Das war aufgrund von früheren Verletzungen und fehlender Vorbereitungszeit im Winter noch anders», sagte HSV-Trainer Armin Veh nach van Nistelrooys Doppelpack gegen Schalke 04: «Für uns war es gut, dass er im Sommer nicht bei der WM war, sondern sich ganz auf diese Saison vorbereiten konnte.»

Dazu kommt, dass van Nistelrooy unter Veh endlich wieder als vorderste Spitze agieren kann, wo er unter Vorgänger Bruno Labbadia noch oft neben oder gar ein wenig hinter Sturmpartner Mladen Petric agieren musste. «In dieser Rolle fühle ich mich am wohlsten», sagt der 34-Jährige zur Rückkehr auf seine Lieblingsposition.

Auf diese Weise hat er in all den Jahren rund 90 Prozent seiner Tore aus dem Strafraum erzielt, und knapp die Hälfte davon rund um den Fünfmeterraum. So wie nun wieder gegen Schalke. Und so wird er für den HSV noch das eine oder andere Tor mehr machen. Garantiert.

DFB-Pokal: HSV unzufrieden, „Vicky“ warnt Wolfsburg

Unzufrieden ist der HSV hingegen mit seinem Los in der zweiten Runde des DFB-Pokal s. Die Hamburger müssen am 26. oder 27. Oktober beim Liga-Rivalen Eintracht Frankfurt antreten, nachdem sie in der ersten Runde den Fünftligisten Torgelower SV Greif (5:1) ausgeschaltet hatten. Das ergab die Auslosung am Sonnabendabend in Hamburg.

„In Frankfurt haben wir natürlich sehr früh einen Bundesligisten zugelost bekommen, und das auch noch auswärts. Es wird sehr schwer“, sagte Nationalspieler Marcell Jansen. „Wir hätten gerne zu Hause mit unseren tollen Fans im Rücken gespielt.“ Bereits am nächsten Samstag (15.15 Uhr) stehen die Hamburger in der Bundesliga bei den Frankfurtern auf dem Rasen und können den Gegner studieren.

Für Oberligist Victoria Hamburg hat sich die Hoffnung auf Rekordmeister Bayern München nicht erfüllt. Dennoch haben die Amateure in Ex-Meister VfL Wolfsburg einen Elite-Verein erwischt. Victoria-Trainer Bert Ehm warnte die Wolfsburger unmittelbar nach der Auslosung. „Die sollen sich vorsehen. Ich sehe unsere Chancen bei 20 Prozent.“

Das spricht für Zuversicht. Denn nach der Auslosung der ersten Runde hatte Ehm die Chancen für das Spiel gegen den Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen auf lediglich zehn Prozent taxiert. „Vicky“ gewann bekanntermaßen mit 1:0. „Wolfsburg ist ein gutes Los. Ich hätte mir aber noch einen Größeren gewünscht“, sagte Ehm. Die Abend-Partie wird wegen nicht ausreichenden Flutlichts nicht im heimischen Hoheluft-Stadion, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli ausgetragen.