Ein Kommentar von Kai Schiller
Der Start des Investorenmodells Anstoß³ war - vorsichtig formuliert - suboptimal. Zunächst einmal wusste keiner so genau, was das alles für den HSV bedeuten würde. Und als es alle wussten, wurde erst mal diskutiert: Wozu der HSV einen Investoren braucht, ob man einen Geldgeber auch ohne das Votum der Fans durchdrücken kann, und wie so ein Deal überhaupt funktioniert. Und schließlich wurde das gemacht, was HSV-Chef Bernd Hoffmann ohnehin die ganze Zeit mit der Hilfe Klaus-Michael Kühnes vorhatte: Geld ausgegeben.
Natürlich kann man nun trefflich darüber diskutieren, ob die Neuzugänge den HSV weiterbringen werden oder nicht. Hoffmann ist davon überzeugt, Kühne eher nicht. Der eine mag dessen deutliche Worte angesichts seiner investierten Millionen verstehen - der andere nicht.
Was aber nun wirklich niemand verstehen dürfte, ist, warum der Milliardär nun auch an kostengünstigen Neuzugängen wie Sowah oder Diekmeier beteiligt werden soll. Das bringt dem Verein nichts, weil die finanzielle Hilfe gering und der mögliche Gewinn für den Investoren umso größer wäre. Und trotzdem bringt es auch dem Investoren nichts, weil sich der erhoffte Star durch das Gießkannenprinzip nicht finanzieren lässt.
Damit das Fazit nicht "Anfang schlecht, alles schlecht" heißt, sollten Hoffmann und Kühne schnellstens noch mal reden, nicht zerreden. Und ganz vielleicht heißt es beim HSV dann ja doch noch: Ende gut, alles gut.