Der Peruaner darf sieben Wochen lang nicht in der Bundesliga auflaufen. Sportchef Arnesen hat in dieser Zeit neue Pläne für seinen Angreifer.

Hamburg. Nach seiner siebenwöchigen Sperre hat Paolo Guerrero erstmal viel Zeit. Der Peruaner, der am vergangenen Wochenende Stuttgarts Torhüter Sven Ulreich mit einem brutalen Tritt niederstreckte und von Schiedsrichter Peter Sippel mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde, muss acht Spiele lang zuschauen.

Guerrero hatte sich nach seinem Frustfoul bei seinem Opfer und der Öffentlichkeit zwar entschuldigt. „Wieder einmal“, so warfen es ihm seine Kritiker allerdings vor, hatte der Topverdiener für einen Skandal gesorgt. Der Peruaner sah sich logischerweise ligaweiter Antipathie ausgesetzt. Guerrero, der Unbelehrbare.

Sein Chef, Frank Arnesen, nahm den Übeltäter nun am Freitag in Schutz. Zwar stellte der Däne unmissverständlich klar, solche Fouls wolle er „auf dem Fußballplatz nicht sehen“ und stellte Guerrero erneut eine interne Strafe in Aussicht. Soweit die Formalitäten.

Doch der Däne holte auch zu einer Medienschelte aus, kritisierte: „Die Form, wie nach dem Foul teilweise – auch in einigen Medien – mit ihm umgegangen wurde, hat mich enttäuscht und war nicht fair.“ Der Verein wolle nun versuchen, seinen Spieler zu schützen. Arnesen fordert: „Wir dürfen Paolo nicht links liegen lassen, er braucht Perspektiven.“

+++ HSV kämpft um seinen Krieger Guerrero +++

Die hat der Verein offenbar für ihn gefunden. So überraschte der Sportchef mit der Aussage, Guerrero werde möglicherweise während seiner Langzeit-Sperre „zwei- bis dreimal die Woche die Jugendmannschaft trainieren und die Nachwuchstrainer unterstützen.“ Guerrero, der Jugendtrainer. Ausgerechnet der Skandalprofi als Vorbild für den Nachwuchs?

Arnesen verteidigt den Plan. „Das Feedback unserer Nachwuchsjungs ist für Paolo immer gut, die lieben ihn.“ Der Peruaner arbeite gerne mit Jugendlichen, versicherte der Sportchef. Auch das Hamburger Weg-Projekt „Kids in die Klubs“ soll Guerrero fördern. Soziales (und öffentlichkeitswirksames) Engagement als Image-Politur.