Während sich der HSV im spanischen Marbella auf die Rückrunde vorbereitet, treibt Sportchef Frank Arnesen die Kaderplanung voran.

Hamburg. Der HSV macht sich im spanischen Marbella fit für die Rückrunde - und treibt die Kaderplanung voran. Die erste gute Nachricht gab es von Gökhan Töre. Der von Galatasaray Istanbul umworbene Deutsch-Türke hat sich für einen Verbleib in Hamburg entschieden. „Ich möchte in Hamburg bleiben, denn ich fühle mich beim HSV pudelwohl“, sagte Töre, der von den Anhängern gerade mit großem Vorsprung zum HSV-Profi der Vorrunde gewählt wurde.

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Der 19 Jahre alte Senkrechtstarter, den Sportchef Frank Arnesen im Sommer vom FC Chelsea mitgebracht hat, deutete sogar an, dass auch die vom Verein angestrebte vorzeitige Vertragsverlängerung über 2014 hinaus denkbar ist. „Ich glaube, dass ich eine lange Zukunft beim HSV habe.“ Arnesen will „in Kürze“ weitere Gespräche führen und bastelt so erfolgreich an der Zukunft.

Abendblatt.de hat vier weitere Personalien thematisiert, die möglicherweise zum HSV kommen, den Verein verlassen oder verlängern.

Maximilian Beister:

Der an Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf ausgeliehene U21-Nationalspieler Maximilian Beister soll von Sommer an wieder das HSV-Trikot tragen. „Trainer Fink und Sportchef Arnesen haben sich festgelegt. Maxi kommt zurück zum HSV“, sagte Beisters Berater Carsten Kühn. Der Youngster, einer der besten Kicker in Liga 2 und mit acht Toren und elf Vorlagen die Nummer 1 der Scorerliste, wurde sogar von Meister Borussia Dortmund umworben. Doch Beister hat einen HSV-Vertrag bis 2013 und soll langfristig bleiben. Kühn: „Wenn der HSV aus dem Trainingslager kommt, gibt es Gespräche.“ Der 21-Jährige hat ein unterschriftsreifes Angebot vorliegen, eine Entscheidung innerhalb der nächsten zwei Wochen ist wahrscheinlich. Vorteil HSV: Durch die Verpflichtung des Gladbachers Marco Reus könnte der BVB Abstand von der Verpflichtung Beisters nehmen.

Wahrscheinlich für eine Vertragsverlängerung: 80 %

Mladen Petric:

Die Zukunft des verletzungsanfälligen Stürmers (Vertrag bis Juni 2012) ist derzeit ungewiss. Der HSV möchte den Kroaten gerne halten, ist allerdings nicht bereit dem 31-Jährigen ein so gutes Angebot wie letzten Sommer vorzulegen. "Unser Sportdirektor Frank Arnesen hat mit Mladen besprochen, dass man sich im Februar/März trifft, um zu gucken, wie es weitergeht“, sagte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf.

Das Gerücht um einen angeblichen Wechsel zum FC Sevilla dementierten sowohl Verein, Berater als auch Petric selbst. Durch die Eröffnung des Transfermarkts ist es dennoch wahrscheinlich, dass potenziell interessierte Vereine an den im Sommer ablösefreien Stürmer herantreten, um ihn unter Vertrag zu nehmen. Petric selbst sieht die Lage gelassen. "In so einer Situation war ich noch nie. Doch große Sorgen um meine Zukunft mache ich mir nicht", sagte er der "Bild". Noch gibt es kein spruchreifes Angebot, aber Petric wird sich interessante Optionen anhören. Schließlich geht es um seinen letzten großen Vertrag und über eine neue Herausforderung im Ausland hat der Kroate schon öfter nachgedacht. Zudem betonte er in Interviews, dass ihn die Champions League noch einmal reizen würde.

Wahrscheinlich für eine Vertragsverlängerung: 50 %

Granit Xhaka: Kommt er oder kommt er nicht? Der HSV hat dem Schweizer Champions-League-Teilnehmer FC Basel eine Offerte von 7 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler unterbreitet. „Sie haben ein sehr konkretes Angebot gemacht“, sagte Basels Vizepräsident Bernhard Heusler. Allerdings habe der Verein kein Interesse, das 19 Jahre alte Talent ziehen zu lassen.

Xhaka gilt als Wunschspieler von HSV-Coach Thorsten Fink. Gemeinsam gewannen beide 2011 die Meisterschaft in der Schweiz. „Hamburg ist ein toller Club und die Bundesliga mein Traum. Es ist natürlich schön, wenn dort ein Trainer ist, der mich kennt und so offen darüber redet, dass er mich gerne haben möchte“, betonte Xhaka. „Wenn der HSV ein Angebot macht, das für den FCB passt, müssen wir uns zusammensetzen.“ Das Angebot des HSV war Basel angeblich zu niedrig. Jetzt sollen neben Manchester United auch andere Topklubs an dem Talent interessiert sein, die weitaus mehr Geld geboten haben. Sportchef Arnesen gibt keine Wasserstandsmeldungen ab: „Ich gebe keinen Kommentar solange nichts fix ist.“ Durch die Bereitschaft des Milliardärs Klaus-Michael Kühne, „seinem“ HSV finanziell unter die Arme zu greifen, hat der Verein zumindest wieder mehr Möglichkeiten einen Transfer zu stemmen.

Wahrscheinlichkeit für einen Transfer: 50%

David Jarolim:

Der Abschied von David Jarolim noch im Winter rückt offenbar näher. Der Tscheche hat seinen Stammplatz im Mittelfeld nach acht Jahren verloren und darf ablösefrei gehen. Allerdings stellt Jarolim klar: "Ich möchte auch nicht zu irgendeinem Klub wechseln. Es muss vor allem mit der Familie passen, und auch die Liga sollte reizvoll sein."

Offerten aus Russland und zuletzt aus Saudi-Arabien schlug er aus. Vater Karel wollte seinen Sohn zum Wüstenklub Al-Ahli lotsen, was dieser ablehnte. "Ich muss an meine Tochter und meine Frau denken. Sie sollen sich genauso wohlfühlen wie ich", sagt Jarolim, der beinahe täglich über neue Angebote mit Berater Gordon Stipic spricht. Wenn der richtige Klub anfragt, soll alles ganz schnell gehen. Wie gewöhnlich wird sich am Ende des Transferfensters noch eine Menge tun.

Wahrscheinlichkeit eines Winter-Wechsels: 90%