Der HSV trifft im Viertelfinale der Europa League auf Standard Lüttich aus Belgien. Die Hamburger haben zunächst ein Heimspiel.

Nyon/Hamburg. „Losfee“ Uwe Seeler hat seinem Hamburger SV mit Glückslosen möglicherweise den Weg ins „Heimfinale“ der Europa League am 12. Mai geebnet. Die Hanseaten bekommen es nach dem Zitter- Einzug gegen den RSC Anderlecht im Viertelfinale erneut mit einem belgischen Vertreter, dem zehnmaligen Meister Standard Lüttich zu tun. In der Runde der letzten Vier könnten sie auf den VfL Wolfsburg oder den FC Fulham treffen. „Die Euphorie in Hamburg ist riesengroß. Es wäre sensationell, mal wieder einen Pott nach Hamburg zu holen“, sagte HSV-Idol Seeler bei der Auslosung am Freitag am Sitz der Europäischen Fußball-Union UEFA im schweizerischen Nyon.

„Natürlich gibt es keine leichten Gegner mehr, aber wir gehen als Favorit in die Partien“, sagte Trainer Bruno Labbadia, „wir haben jetzt Erfahrung mit Mannschaften aus Benelux-Ländern nach zuvor Eindhoven und Anderlecht. Wir haben eine große Chance, die wir unbedingt nutzen wollen“. Zwar spiele der belgische Meister derzeit in der Liga mit Rang sieben keine so gute Rolle, international sehe das aber anders aus. Die Labbadia-Elf hat am 1. April zunächst „Heimpflicht“, das Rückspiel findet dann eine Woche später im Maurice-Dufrasne-Stadion statt. Sollten sich die Rothosen für das Halbfinale qualifizieren, würde der HSV zunächst erneut ein Heimspiel haben.

„Dass wir zunächst zu Hause antreten, sehe ich als Vorteil“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann, „in der letzten Saison gegen Galatasaray Istanbul und Manchester City, in diesem Jahr gegen Eindhoven und Anderlecht – wir hatten stets zuerst Heimrecht und sind jeweils in die nächste Runde eingezogen.“ Lüttich hatte in der Zwischenrunde den vom früheren HSV-Coach Huub Stevens trainierten Red Bull Salzburg ausgeschaltet. Im Viertelfinale setzte sich Standard, wo die ehemaligen HSV-Profis Daniel van Buyten und Horst Hrubesch einst spielten, mit zwei Siegen (1:0, 3:1) klar gegen Panathinaikos Athen durch.

Ganz anders wurschtelte sich der HSV durch, der immer mehr zur Schießbude wird. Erst vier Gegentore bei Bayer Leverkusen (2:4), dann nochmals ein Viererpack beim RSC Anderlecht (3:4) – die Hanseaten scheinen Gefallen am „Tag der offenen Tür“ gefunden zu haben. Was sie derzeit vor allem in der Defensive bieten, verdient schlichtweg das Prädikat ungenügend.

Und am Sonntag kommt Schalke mit Ex-HSV-Trainer Felix Magath. Bis dahin müssen die angeschlagenen Marcell Jansen (Fußprellung), Jerome Boateng (Pferdekuss) und Dennis Aogo (Leistenprobleme) wieder fit werden. Zwar muss der HSV gegen S04 um den fünften Tabellenplatz in der Liga kämpfen, am Freitag freute sich die Mannschaft aber zunächst einmal über die gute Ausgangslage im internationalen Geschäft: „Wir standen letztes Jahr im Halbfinale des UEFA-Cups und wollen es in dieser Saison wieder schaffen“, sagte Kapitän David Jarolim.

Das Viertelfinale der Europa League im Überblick:

FC Fulham - VfL Wolfsburg am 1. April

VfL Wolfsburg - FC Fulham am 8. April

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Hamburger SV - Standard Lüttich am 1. April

Standard Lüttich - Hamburger S V am 8. April

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FC Valencia - Atletico Madrid am 1. April

Atletico Madrid - FC Valencia am 8. April

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Benfica Lissabon - FC Liverpool am 1. April

FC Liverpool - Benfica Lissabon am 8. April

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