Ohne Van Nistelrooy, Jarolim und Jansen muss der HSV die Hölle von Eindhoven überstehen, um in der Europa-League das Achtelfinale zu erreichen.

Eindhoven/Hamburg. Das Polster ist klein, die Hoffnung groß. Nach dem 1:0 im Hinspiel ist der Hamburger SV zwar ohne Stürmerstar Ruud van Nistelrooy und Nationalspieler Marcell Jansen, jedoch mit viel Optimismus zum PSV Eindhoven gereist, um den Einzug ins Achtelfinale (Donnerstag ab 19.00 Uhr im Live-Ticker bei abendblatt.de) der Fußball-Europa-League perfekt zu machen. „Duelle zwischen deutschen und niederländischen Mannschaften sind immer etwas Besonderes“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia vor dem Abschlusstraining am Mittwochabend in Eindhoven. „Wir haben eine gute Ausgangslage.“

Wie schwer es ist, im 32000 Zuschauer fassenden Philips-Stadion zu bestehen, offenbart die Statistik: Der PSV hat vor heimischer Kulisse seit einem Jahr nur einmal verloren (0:3 im Pokal gegen Feyenoord Rotterdam). „Das Spiel in Eindhoven wird ein ganz heißer Tanz“, warnte Hamburgs Co-Trainer Eddy Sözer. Dass ausgerechnet Torjäger van Nistelrooy im Duell mit seinem Heimatverein, für den er einst 62 Tore in 67 Spielen erzielte, wegen einer Muskelverhärtung nicht zur Verfügung steht, ist ein herber Schlag für die Hanseaten. „Ich wäre sehr gern dabei gewesen. Aber wir wollen kein Risiko eingehen“, sagte der 33-jährige Niederländer, der sich nun in Hamburg auf das nächste Bundesliga-Spiel gegen Rekordmeister Bayern München am Sonntag vorbereitet.

Die Hamburger belasten weitere Personalsorgen. Jansen musste wegen eines Magen-Darm-Infekts zu Hause bleiben. Dennis Aogo plagen Rückenschmerzen, er will jedoch die Zähne zusammenbeißen. Zudem sitzt Kapitän David Jarolim nach der dritten Gelben Karte eine Sperre ab. „Es ist ärgerlich, dass in einem so wichtigen Spiel einige fehlen“, klagte Labbadia. Als Hoffnungsträger meldete sich aber Zé Roberto zurück. Der Brasilianer ist mit seiner Übersicht die ordnende Hand im Spielaufbau und kann der Mannschaft den entscheidenden Kick geben. „Unser großes Ziel ist es, nicht nur die nächste Runde zu erreichen, sondern am Ende das Finale hier bei uns in der Arena zu spielen“, sagte Zé Roberto und erinnerte damit an die große Mission des HSV in dieser Saison.

Zuletzt hatten die Hamburger sowohl im Hinspiel gegen den PSV als auch zwei Tage später in der Bundesliga (0:0 gegen Eintracht Frankfurt) keine Bäume ausgerissen. Ohne Leistungssteigerung wird der HSV die Hürde PSV nicht nehmen können. „Eindhoven hat in der Liga noch kein Spiel verloren. Eine spielerisch und taktisch gute Mannschaft, das wird ein enges Spiel“, warnte Labbadia. Doch er sieht auch einen entscheidenden Nachteil beim Tabellenführer der niederländischen Ehrendivision: „Sie müssen Angst haben, dass wir ein Tor schießen.“

Die PSV-Elf taxiert die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals auf 50 Prozent. „Es gibt keine großen Unterschiede zwischen beiden Mannschaften“, sagte Mittelfeldspieler Ibrahim Affelay. Trainer Fred Rutten baut ganz auf den Heimvorteil: „Zu Hause sind wir stark.“

PSV Eindhoven: Isaksson – Manolew, Rodríguez, Salcido, Pieters - Engelaar – Bakkal, Dzsudzsák – Afellay – Lazovic, Toivonen

Hamburger SV: Rost – Boateng, Rozehnal, Mathijsen, Aogo – Rincon, Zé Roberto – Elia, Trochowski – Petric, Berg

Schiedsrichter: Dean (England)