Am 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga richtet sich der Fokus so manch eines Teams auf die angestrebte Herbstmeisterschaft.

Neuss. Michael Frontzeck kann seinem Lehrmeister Jupp Heynckes die Herbstmeisterschaft verderben. Am 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga braucht Bayer Leverkusen wohl einen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, um Platz eins über den Winter zu retten.

Die Chancen stehen gut: Die Werkself gewann die letzten fünf Heimspiele gegen Gladbach und verlor keins der letzten 24 Duelle. Von einem Unentschieden im West-Duell könnte der Tabellenzweite Schalke 04 profitieren, der gegen den FSV Mainz 05 alle bisherigen Heimspiele gewann. Auch Bayern München, der dritte Klub mit Chancen auf den Herbsttitel, kann sich auf eine beruhigende Heimbilanz stützen. Hertha BSC gewann zuletzt vor 32 Jahren beim Rekordmeister. - Der 17. Spieltag im Stenogramm:

Schalke 04 - FSV Mainz 05 (Freitag, 20.30 Uhr)

Trainer Ralf Rangnick bedankte sich mit einer Ehrenrunde bei den Fans, denn schon vor dem 1:0 gegen Mainz am 10. Dezember 2005 pfiffen die Spatzen in Schalke seine Entlassung von den Dächern. Die Mainzer verbuchten in Gelsenkirchen bislang nur einen Treffer, durch Niclas Weiland beim 1:2 am 24. Oktober 2004. Schalke verlor nur eins der letzten zehn Spiele (0:1 in Gladbach am 28. November), obwohl es seit dem 2:1 in Stuttgart vom 17. Oktober sieben Mal in Folge nicht mit einer Führung in die Pause ging. Drei der letzten vier Spiele gewann Schalke 2:0, und in den letzten beiden Fällen erzielte Kevin Kuranyi das erste Tor. Die Mainzer schossen in den letzten vier Spielen ohne Sieg insgesamt nur zwei Tore, verloren aber nur eine der letzten sieben Begegnungen. Vier Zähler holte der Aufsteiger durch Treffer in den letzten fünf Minuten.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 3 S, 0 U, 0 N - 7:1 Tore; Gesamtbilanz: 4 S, 0 U, 2 N - 11:4 Tore

Bayern München - Hertha BSC Berlin

Der vorherige Münchner Bernd Gersdorff sicherte am 29. Oktober 1977 mit dem Tor zum 2:0 den bisher letzten Sieg der Berliner beim FC Bayern. In den folgenden 16 Gastspielen gab es nur vier Unentschieden (alle 1:1), das letzte am 14. August 2004 durch einen Treffer von Marcelinho. Danach kassierte Hertha in vier Spielen 15 Gegentore, je vier in den letzten drei Gastspielen. In dieser Saison holten die seit 15 Runden sieglosen Berliner erst einen Auswärtspunkt (1:1 in Stuttgart am 8. November). In den letzten acht Spielen erzielten sie vier Treffer, alle durch Adrian Ramos. Sein Sturm-Kollege Artur Wichniarek ist noch ohne Saisontor, traf aber bereits zweimal bei den Bayern. Hertha kassierte in den letzten beiden Spielen je einen Platzverweis und die Saison-Höchstmarke von zwölf Gegentoren in den letzten 15 Minuten. Die seit dem 26. September (0:1 in Hamburg) ungeschlagenen Bayern gewannen ihre letzen fünf Pflichtspiele und schossen neun Tore in den letzten beiden Partien. Mario Gomez erzielte in den letzten vier Spielen je einen Treffer. Sechs Mal schoss er das erste Münchner Tor.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 20 S, 4 U, 2 N 72:24 Tore; Gesamtbilanz: 27 S, 16 U, 9 N - 116:62 Tore

Borussia Dortmund - SC Freiburg

Der heutige Dortmunder Sebastian Kehl war am 21. Oktober 2001 mit dem Treffer zum 2:0 maßgeblich am einzigen Freiburger Sieg beim BVB beteiligt. In dieser Saison gewannen die Breisgauer, die gegen Dortmund die meisten Elfmeter (sechs) zugesprochen bekamen, bereits vier Mal auswärts (häufiger als Spitzenreiter Leverkusen) und holten aus den letzten drei Gastspielen sieben Punkte. Nur drei Teams schossen auswärts mehr als die 14 Tore des Aufsteigers, der als einzige Mannschaft neben dem FC Bayern noch kein Gegentor nach einem Eckball kassierte. Dortmund hat nicht mehr verloren, seit der Welt-Torjäger trifft. Lucas Barrios schoss acht Tore in den letzten neun Spielen, in denen der BVB ungeschlagen blieb und nur ein Gegentor vor der Pause kassierte. Zudem gewannen die Westfalen, die in den letzten beiden Partien zur Pause 3:0 führten, ihre letzten drei Spiele.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 7 S, 2 U, 1 N - 17:10 Tore; Gesamtbilanz: 10 S, 8 U, 2 N - 36:26 Tore

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach

Drei Punkte holten die Borussen in den letzten zwölf Gastspielen in Leverkusen, den letzten am 16. November 2002 mit einem 2:2. Bayer schoss gegen keinen Klub so viele Tore wie gegen Gladbach (98) und erzielte bei drei der letzten sechs Heimsiege genau fünf Treffer. Von den letzten 24 Duellen verlor die Werkself keines. Leverkusens Trainer Jupp Heynckes erlebte seine letzte Bundesliga-Niederlage am 27. Januar 2007 (1:3 in Cottbus) noch als Borussen-Coach und ist seither in 22 Punktspielen ungeschlagen. Sein Gegenüber Michael Frontzeck wurde von Heynckes in die Bundesliga geholt und absolvierte unter seinem Lehrmeister 126 Erstligapartien. Mit den Borussen, die auswärts noch keinmal „zu Null“ spielten, verlor er jetzt nur eines der letzten sieben Spiele. Leverkusen gewann drei der letzten vier Heimspiele mit 4:0 und kassierte zu Hause erst zwei Gegentore. Neben einem Eigentor von Manuel Friedrich war der Dortmunder Lucas Barrios beim 1:1 am 23. Oktober als einziger Gästespieler bei Bayer erfolgreich.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 16 S, 6 U, 5 N -55:29 Tore; Gesamtbilanz: 20 S, 21 U, 13 N - 98:74 Tore

Hannover 96 - VfL Bochum

Je zwei Treffer erzielten die Bochumer in fünf ihrer letzten sieben Gastspiele in Hannover, aber einen Sieg gab es für sie nur am 3.November 2006, als Pavel Drsek und Theofanis Gekas zum 2:0 trafen. Trainer Heiko Herrlich gewann sein einziges Duell mit 96 am 15. März 2003 mit Dortmund 2:0. Als Bochumer Trainer feierte der einstige Bundesliga-Torschützenkönig in sechs Spielen nur einen Sieg, beim 1:0 in Hamburg am 22. November. Der VfL schoss in den letzten zehn Spielen höchstens ein Tor, Christian Fuchs traf in den letzten beiden Partien jeweils mit einem direkt verwandelten Freistoß. Die Niedersachsen holten aus den letzten Partien, in denen sie vier Kopfball-Gegentore kassierten, nur zwei Punkte und blieben in ihren letzten beiden Heimspielen ohne Treffer. Der gelb-rot-gesperrte Didier Ya Konan erzielte drei der letzten fünf 96-Tore.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 6 S, 4 U, 3 N - 26:17 Tore, Gesamtbilanz: 9 S, 6 U, 11 N - 41:40 Tore

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg (alle Sonnabend, 15.30 Uhr)

Wolfsburg ist der einzige Bundesligaklub, der in Frankfurt mehr Siege als Niederlagen erlebte. Für den letzten Erfolg der Hessen, die keins der letzten neun Duelle mit den „Wölfen“ gewannen, sorgte Markus Beierle am 29. November 2003 mit einem Kopfball zum 3:2, nachdem die Eintracht 0:2 zurückgelegen hatte. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Runden haben die Frankfurter, die drei der letzten vier Heimspiele gewannen, ihr Halbzeitziel erreicht, obwohl sie mit sechs Gegentoren in der ersten Viertelstunde eine Negativ-Rekordmarke halten. Die Wolfsburger holten nur zwei Unentschieden in den letzten sechs Pflichtspielen (vier davon zu Hause), in denen sie jeweils mindestens zwei Gegentore kassierten. In der Liga gewann der Meister nur eins der letzten sieben Spiele, obwohl er in den letzten vier Spielen ohne Sieg drei „Jokertore“ verbuchte. In neun von 16 Spielen geriet der Titelverteidiger 0:1 in Rückstand.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 2 S, 2 U, 4 N - 11:11 Tore; Gesamtbilanz: 2 S, 5 U, 9 N - 17:25 Tore.

VfB Stuttgart - 1899 Hoffenheim (Sonnabend, 18.30 Uhr)

Jens Lehmann warf einen Schuh von Sejad Salihovic vom Spielfeld, und der Hoffenheimer verschoss in der 90. Minute einen Elfmeter - Lehmanns Unsportlichkeit sorgte nach dem 3:3 am 21. Februar dieses Jahres für mehr Gesprächsstoff als der Hattrick des Hoffenheimers Demba Ba. Der letztjährige Herbstmeister 1899, dessen Trainer Ralf Rangnick seine Bundesliga-Karriere vor zehn Jahren beim VfB begonnen hatte, blieb nach diesem vergebenen „Dreier“ neun Spiele lang sieglos. Jetzt hat die TSG auch seit drei Spieltagen nicht mehr gewonnen, aber sieben Punkte aus den letzten drei Auswärtspartien geholt, in denen es kein einziges Gegentor gab. Der Bremer Per Mertesacker war am 17. Oktober der letzte Spieler, der zu Hause ein Tor gegen Timo Hildebrand erzielte. Stuttgart ist seit neun Spielen sieglos und erzielte dabei nur vier Tore. Fünf der letzten sechs Partien endeten unentschieden, die letzten beiden jeweils 1:1 nach einer 1:0-Führung des VfB.

Hamburger SV - Werder Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr)

Beide Teams verbuchten gegen keinen anderen Gegner so viele Unentschieden wie die 32 (neun 0:0) in den Nord-Derbys. Der HSV gewann nur eins der letzten sechs Heimspiele gegen die Bremer, die dabei immer trafen. Nur zwei der letzten zwölf Duelle gingen an die Hamburger, die seit dem 3:2 am 3. Mai 1997 in keinem Derby mehr als zwei Treffer erzielten. HSV-Trainer Bruno Labbadia, der in 63 Bundeslielen für Bremen 18 Tore schoss, wartet seit dem 1:0 gegen den FC Bayern vom 26. September auf einen Heimsieg. In den letzten fünf Spielen trafen für den HSV, der in keinem Saisonspiel mit einem Rückstand in die Pause ging, nur Eljero Elia (3), Marcell Jansen und Tunay Torun (je 2). Die seit drei Spielen sieglosen Bremer gewann nur eins der letzten sechs Ligaspiele (6:0 in Freiburg am 21. November) und blieben in den letzten beiden Partien ohne Torerfolg, obwohl sie die meisten Torchancen aller Klubs (117) herausspielten.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 19 S, 17 U, 9 N - 79:52 Tore; Gesamtbilanz: 28 S, 32 U, 30 N - 135:132 Tore

1.FC Köln - 1. FC Nürnberg (Sonntag, 17.30 Uhr)

Durch zwei Tore von Pierre Littbarski feierten die Kölner vor 16 Jahren ihren letzten Heimsieg gegen die Franken, die die letzten sechs Duelle mit den Rheinländern allesamt gewannen. Nun verlor der „Club“, der vor der 400. Niederlage in der Bundesliga steht, seine letzten drei Spiele mit 0:9 Toren und kassierte zuletzt zwei 0:4 in Folge. In fünf von acht Gastspielen blieben die Nürnberger ohne Tor und in fünf der letzten sechs auch ohne Punkt. Köln gewann nur zwei der letzten 18 Heimspiele. Mit dem schwächsten Angriff der Liga schossen sie in den letzten sieben Spielen nur ein Tor (Milivoje Novakovic am 8. November zum 1:0 in Berlin) und warten seit 377 Minuten auf einen Treffer. Schon sechs Mal, zuletzt drei Mal in Folge, punktete Köln mit einem 0:0.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 15 S, 4 U, 3 N - 56:23 Tore; Gesamtbilanz: 21 S, 9 U, 14 N - 82:57 Tore

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