Der HSV will trotz großer Personalnot in der Europa League den berühmten Celtic Park stürmen und drei Tage später bei Schalke 04 bestehen.

Hamburg. „Diese Woche wird sich zeigen, wohin es für uns geht“, sagte HSV-Abwehrchef Joris Mathijsen vor dem Abflug am Mittwoch nach Schottland. Gegen den 42-maligen schottischen Meister und Letzten der Gruppe C, der bisher nur gegen Rapid Wien einen Punkt holte, soll an diesem Donnerstag (21.05 Uhr im Live-Ticker bei abendblatt.de) unbedingt gewonnen werden. „Das wird ein heißer Kampf“, sagte Bruno Labbadia. Der Trainer bekommt für seine Strategie, junge Stürmer einzusetzen statt neue zu kaufen, volle Unterstützung von HSV-Idol Uwe Seeler.

„Ich finde es sehr gut, den Jungen eine Chance zu geben“, sagte er. In der jetzigen Phase nachzulegen, könne „viel Geld für nix bedeuten“, betonte Seeler, der für das internationale Highlight eine tolle Atmosphäre voraussagt: „Die Schotten werden ordentlich Dampf machen und nicht auf Schnee warten.“ Celtic steht mit nur einem Punkt bereits mit dem Rücken zur Wand und kam bei der Generalprobe gegen den FC Motherwell nicht über ein 0:0 hinaus. Im Celtic-Park-Stadion gab es am Ende Buh-Rufe. Für Trainer Tony Mowbray kein Thema. Sie seien ein Versuch, „eine Situation zu schaffen, die es gar nicht gibt“.

Der Ex-Stuttgarter Andreas Hinkel freut sich auf sein erstes Aufeinandertreffen mit einem deutschen Club: „In Deutschland wird immer davon ausgegangen, dass automatisch der Bundesligavertreter Favorit in Europa ist. Aber wir spielen zu Hause und sind im Celtic Park eine Macht“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“. Der deutsche Nationalspieler ist seit eineinhalb Jahren in Glasgow unter Vertrag und will nach seiner Oberschenkelverletzung gegen den HSV unbedingt wieder dabei sein. Die Stimmung im sogenannten „Paradise“ sei einzigartig: „Die Spieler werden von den Fans regelrecht zu Höchstleistungen getrieben. So reserviert, wie man sagt, sind die Schotten dann nämlich doch nicht.“

Mit einem Erfolg könnte der HSV – derzeit punktgleich mit Tel Aviv (beide 3 Punkte) auf Rang zwei hinter Rapid (4) – deutlich Kurs Richtung Zwischenrunde nehmen. „Wir wollen die drei Punkte. Das ist unser Ziel“, betonte Mathijsen. Neben dem Niederländer könnte wegen der Bänderdehnung von Jerome Boateng David Rozehnal in der Innenverteidigung auflaufen. Auch Marcell Jansen steht als Alternative nach seiner Knieverletzung bereit: „Ich bin seit drei Wochen im Training und wieder voll belastbar“, erzählte er und hofft auf ein „tolles Erlebnis gegen Celtic“. Einmal traf der HSV bisher auf den Traditionsclub: 1996 schalteten die Hanseaten die Schotten in zwei UEFA-Cup-Partien jeweils mit 2:0 aus. Die voraussichtlichen

Aufstellungen:

Celtic Glasgow: Boruc – Caldwell, McManus, Naylor – Brown, McGeady, McGinn, Robson, Wilson – McDonald, Samaras

Hamburger SV: Rost – Demel, Rozehnal, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Zé Roberto – Trochowski, Elia – Pitroipa, Berg

Schiedsrichter: Gian-Lucca Rocchi (Italien)

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