Marcus Berg darf gegen den VfB Stuttgart neben Petric von Beginn an ran. Der VfB begrüßte hingegen am Freitag einen weiteren Neuzugang.

Hamburg. Mit einem Erfolgserlebnis am Wochenende will der VfB Stuttgart ein Hängenbleiben im Mittelfeld der Fußball-Bundesliga vermeiden. Doch die Hamburger haben höhere Ziele: Gegen den VfB soll der beste Saisonstart seit fast 30 Jahren durch einen Sieg perfekt gemacht werden. Der HSV will den ersten Tabellenplatz nicht hergeben. Labbadias Elf wird alles daran setzen, den VfB am Erfolg zu hindern.

Ohne Collin Benjamin und Paolo Guerrero, die beide mit einem Kreuzbandriss von ihren Länderspieleinsätzen zurückkehrten, gilt es für den HSV, sich kein Bein vom Tabellen-Neunten stellen zu lassen. Denn während in Hamburg in der vergangenen Woche eine Schreckensmeldung die nächste jagte, herrscht beim VfB die Euphorie vor: Der neue Star-Einkauf Zdravko Kuzmanovic (21) ist endlich da. Trainer Markus Babbel bezeichnete den Acht-Millionen-Neuzugang vom AC Florenz als „absoluten Wunschspieler“. Allerdings ist noch unklar, ob der Serbe bereits gegen den HSV zum Einsatz kommt. Die Grundstimmung beim VfB ist dennoch deutlich besser als in Hamburg.

„Wir wollen nicht in die Situation kommen, dass wir hinterherlaufen. Wir haben wieder die Chance, gegen einen Konkurrenten, der auch in die Top fünf will, zu punkten oder sogar einen Dreier zu holen“, sagte Babbel am Freitag und gab die Marschroute vor. Verstecken wollen sich die Schwaben nicht.

Die Partie beim Hamburger Branchenprimus, für den Babbel als Profi selbst 60 Bundesliga-Einsätze bestritten hat, betrachtet der Coach als schwierige, aber reizvolle Bewährungsprobe für sein mit bisher nur fünf Punkten etwas holprig in die Saison gestartetes Team. „Ich persönlich freue mich sehr auf das Spiel. Es ist eine große Aufgabe, gegen den Tabellenführer zu spielen“, sagte Babbel. „Der HSV hat eine großartige Mannschaft und uns erwartet ein tolles Stadion mit einer tollen Atmosphäre. Das sind die Spiele, in denen man sich wehren muss.“

Dafür, dass die Atmosphäre keinen Dämpfer aus Hamburger Sicht erleidet, soll wohl Marcus Berg sorgen. Erstmals wird der junge Schwede wohl neben Mladen Petric in der Startformation stehen und profitiert von der Verletzung des zuletzt so überzeugenden Paolo Guerrero. Petric und Berg – ein Duo das funktioniert? Es ist ein Risiko, das Labbadia nehmen muss, da ihm sonst die Alternativen fehlen. Da Guerrero, der in vier Saisonspielen bisher viermal traf, in bestechender Form war, muss Berg sich aber an ihm messen lassen.

Sorgen, die Babbel nicht teilt. Der Stuttgarter Trainer kann aus dem Vollen schöpfen, muss nur auf Martin Lanig verzichten, der schon länger mit einem Kreuzbandriss ausfällt. In Roberto Hilbert nach seinem Bandscheibenvorfall und Khalid Boulahrouz nach überstandener Schulterverletzung kehren zwei Langzeitverletzte zurück. Und mit dem Eintreffen von Kuzmanovic eröffnen sich Babbel endlich wieder Zusatz-Alternativen im Mittelfeld.

Und der 21-malige serbische Nationalspieler hat sich gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt am Freitag in Stuttgart bemerkenswert präsentiert. „Ich erwarte nicht, dass man mir auf die Schulter klopft. Ich will meine Leistung bringen“, sagte Kuzmanovic in fließendem Deutsch und verkündete ohne Allüren, aber mit großer Selbstsicherheit seine Ambitionen: „Ich habe Ziele in meinem Leben und ich habe auch ein Ziel mit diesem Verein und das ist, Titel zu gewinnen.“

Nun liegt es am HSV, Kuzmanovic in die Schranken zu weisen und eigene mögliche Titelambitionen zu unterstreichen. Denn Meister kann nur einer werden…