Die Wahl des neuen HSV-Aufsichtsrats findet erst am 25. Januar 2009 statt. Doch der Machtkampf um die Posten in dem so wichtigen Kontrollgremium...

Hamburg. Die Wahl des neuen HSV-Aufsichtsrats findet erst am 25. Januar 2009 statt. Doch der Machtkampf um die Posten in dem so wichtigen Kontrollgremium läuft schon auf Hochtouren. Seit Wochen versucht offenbar eine Gruppierung aus der Mitgliedschaft, in den Aufsichtsrat Delegierte zu entsenden, die die Arbeit des Vorstandes unter Bernd Hoffmann kritisch beurteilen.

Für die Führungscrew könnte dies dramatische Konsequenzen haben: Denn laut Satzung kann der zwölfköpfige Aufsichtsrat den Vorstand bestellen oder abberufen. Acht Mitglieder werden bei der Versammlung direkt gewählt, je ein Mitglied von vier Abteilungen entsandt.

Nach Abendblatt-Informationen muss derzeit Ernst-Otto Rieckhoff, für die Abteilung Ochsenzoll-Norderstedt im aktuellen Aufsichtsrat, um sein Mandat bangen. Am Montag gegen 22 Uhr, zwei Stunden vor Ablauf der Frist, gab Guido Zerbe, Mitglied der Abteilung Förderer und Supporters-Club, seine Bewerbung ab. Damit kommt es zwischen Rieckhoff (gilt als Vertrauter des Aufsichtsratschefs Horst Becker) und Zerbe am 8. Dezember zur Kampfkandidatur. Holger Criwitz, Vorstandschef des HSV Ochsenzoll, reagierte überrascht: "Guido Zerbe hat, soweit ich es überblicken kann, am Vereinsleben in Ochsenzoll nie teilgenommen." Dennoch sind seine Wahlchancen hoch, wenn er am 8. Dezember genügend Getreue um sich schart. Denn laut Satzung ist jedes HSV-Mitglied in Ochsenzoll wahlberechtigt. Zerbe (scheiterte 2004 bei der Wahl zum Aufsichtsrat) war gestern auf Nachfrage des Abendblatts nicht zu erreichen.