Zumindest in einer Hinsicht dürfte sich Nigel de Jongs Wechsel von Hamburg nach Manchester bereits gelohnt haben: Beim Blick auf die Luxusautos, die...

Manchester. Zumindest in einer Hinsicht dürfte sich Nigel de Jongs Wechsel von Hamburg nach Manchester bereits gelohnt haben: Beim Blick auf die Luxusautos, die vor dem City-Trainingsgelände in Carrington abgestellt sind, wird das Herz des Autonarrs in ungeahnte Höhen schlagen. So hat Stürmerstar Robinho seinen weißen Ferrari nur wenige Meter neben de Jongs dezenten Mercedes geparkt, Dietmar Hamanns Geländewagen steht am Eingang des streng bewachten Areals Am meisten Lärm macht der tiefergelegte Audi-Sportflitzer von Ersatzstürmer Felipe Caicedo. Kein Wunder also, dass sich der frühere HSV-Profi, der nebenbei noch immer einen Handel für restaurierte Oldtimer in Hamburg betreibt, "unglaublich wohl" fühlt.

Es ist keine drei Monate her, da wechselte der Niederländer für die vereinsinterne Rekordablöse von 18 Millionen Euro nach Nordengland. "Ich musste sehr lange über das City-Angebot nachdenken, aber am Ende konnte ich die Offerte einfach nicht ablehnen", erzählt de Jong, der schnell ein neues Zuhause für sich und seine Familie in South-Manchester gefunden hat. "Die Premier League ist für jeden Spieler das Größte. Deswegen war der Wechsel für mich genau richtig", sagt der 24-Jährige, der sich umgehend einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld der Citizen neben seinem Freund und früheren HSV-Kollegen Vincent Kompany erkämpft hatte.

Und obwohl de Jong im morgigen Uefa-Cup-Spiel seines neuen bei seinem ehemaligen Klub gesperrt fehlt, weil er in dieser Saison bereits für den HSV international im Einsatz war, will sich der Nationalspieler die Partie in der Nordbank-Arena (20.45 Uhr/Sat.1) unter keinen Umständen entgehen lassen. Statt mit dem City-Privatjet, der heute Mittag in Hamburg erwartet wird, will sich de Jong morgen früh auf eigene Kosten selbst auf den Weg in seine alte Heimat machen.

So sehr de Jong von seinem Wechsel nach England überzeugt ist, so sehr ist der frühere Ajax-Profi von der Entwicklung seines Exklubs begeistert: "Der HSV spielt eine unglaubliche Saison. Die Jungs sind noch in allen Wettbewerben vertreten, haben gute Chancen auf einen Titel." Für City ist die Meisterschaft in dieser Saison dagegen nicht mehr zu schaffen, was für de Jong keine Überraschung ist: "Wir haben eine gute Mannschaft, die nach und nach mit großen Spielern ergänzt wird. Aber natürlich darf man nicht erwarten, dass wir über Nacht die Premier League auf den Kopf stellen." Langfristig habe City aber gute Chancen, die Regentschaft der "Big Four" Manchester United, Chelsea, Arsenal und Liverpool zu beenden. Und wenn im Sommer neue Stars verpflichtet werden, darf sich de Jong neben besseren Titelchancen auch über neue Luxusschlitten auf dem Parkplatz vor dem Trainingsgelände9 freuen.