Hamburg. "Die Atmosphäre war überwältigend. Schon das Einlaufen in die Arena war ein Erlebnis, deshalb war es toll, dass wir unsere Super-Fans mit diesem Sieg belohnen konnten. Wir haben allen gezeigt, wozu wir imstande sind, die erste Halbzeit war sicher die stärkste, seit ich in Hamburg bin - da war der FC Bayern chancenlos."

Mladen Petric trifft und trifft und trifft für den HSV. Und er schießt nicht nur Tore, er erzielt auch meistens die ganz wichtigen. So wie gegen die Bayern. Sekunden vor dem Seitenwechsel stand Petric da, wo ein Torjäger eben steht, der Kroate bewies einmal mehr den richtigen Riecher. Der 28-Jährige zu seinem neunten Saisontreffer: "Das ist kein Glück, dass der Ball zu mir kam, ich habe diese Szene kommen sehen und darauf spekuliert."

So ist er. Abgeklärt, ruhig, immer mit dem richtigen Auge. Dass er bei diesem Kopfball zum 1:0 von einem Torwartfehler profitierte, wies er weit von sich: "Der Ball war abgefälscht, es standen viele Spieler im Strafraum und vor ihm, das war schwer für Michael Rensing, da kann man ihm wohl keinen Vorwurf machen."

Auch ohne seinen Lands- und Nebenmann Ivica Olic schoss Petric wieder "sein" Tor. Er hat sich auch mit Olic-Ersatz Paolo Guerrero spielerisch bestens verstanden. Petric: "Es macht Spaß mit Paolo, er ist ein großartiger Spieler, ein Instinkt-Fußballer, wir verstehen uns richtig gut auf dem Platz, er hat auch den Blick für den Nebenmann."

Dennoch war auffällig: Auf der HSV-Ersatzbank saß mit Nachwuchsspieler Tunay Torun nur noch ein Angreifer draußen. Zu wenig für ein Team, das um den Meistertitel mitspielen will? Mladen Petric setzt auf das Prinzip Hoffnung: "Hoffentlich bleiben wir von größerem Verletzungspech verschont. Dann haben wir sicher die Möglichkeit, oben dran zu bleiben."

Und den Titel holen? Mladen Petric: "Klar, das will doch jeder. Aber wenn wir den Titel haben wollen, dann müsste schon Vieles passen." Wie zum Beispiel seine Torquote. Doch wer will ernsthaft an Petrics Treffsicherheit zweifeln?