René Adler hat den Medizincheck bestanden und unterschreibt bis 2017. Der Klassenerhalt des HSV war Vorraussetzung für Adlers Unterschrift.

Hamburg. Der angeschlagene Traditionsklub Hamburger SV hat nach der enttäuschenden Saison zwei wichtige Personalentscheidungen für die Zukunft perfekt gemacht. Nach wochenlangem Hin und Her unterschrieb der Fußball-Nationaltorwart René Adler bei dem Bundesligisten einen Fünfjahres-Vertrag bis 2017. Zudem verlängerten die Hamburger das Arbeitspapier des Vorstandsvorsitzenden Carl-Edgar Jarchow vorzeitig bis Mai 2015.Der Transfer von Adler zögerte sich zuletzt wegen der ungeklärten sportlichen Zukunft des HSV lange hinaus. Den Medizincheck hatte der 27-Jährige bereits Anfang März erfolgreich absolviert. „Ich hoffe, dass ich als Teil der Mannschaft dazu beitragen kann, dass wir hier in Hamburg erfolgreich Fußball spielen“, sagte Adler, der in Hamburg rund 2,7 Millionen Euro pro Jahr verdienen soll. Neben Adler haben die Norddeutschen bereits Stürmer Artjoms Rudnevs von Lech Posen verpflichtet. „Wir haben Artjoms lange und intensiv beobachtet, er ist ein echter Knipser“, sagte Sportchef Frank Arnesen über den Letten und verglich ihn bereits mit dem Ex-Hamburger Ivica Olic.

+++ Vorstände Jarchow und Hilke verlängern bis 2015 +++

Trainer Thorsten Fink fordert zudem weiterhin einen Mittelfeldspieler, „der das Spiel lenken und die Bälle verteilen kann“. Offenbar sollen die Hamburger erneut um den Südkoreaner Ja-Cheol Koo (VfL Wolfsburg) buhlen. Auch der Brasilianer Coutinho (Inter Mailand) soll laut Sport Bild ein Thema an der Elbe sein. Wenn auch wohl ein zu kostspieliges. Fest steht aber, dass sich Fink noch von Spielern trennen will, deren „Mentalität mich in den vergangenen Monaten nicht überzeugt hat“. Als Streichkandidaten gelten unter anderem die Mittelfeldspieler Per Skjelbred und Robert Tesche. Auch der bisherige Stammtorhüter Jaroslav Drobny soll den Verein noch verlassen.

Für Adler bedeutet die Unterschrift beim HSV das Ende seines persönlichen Sturzfluges, der vor der Weltmeisterschaft 2010 seinen Anfang nahm. 51 Tage vor der WM erlitt Adler einen Rippenbruch - das Aus für das Turnier in Südafrika. Das Verletzungs-Pech setzte sich vor Saisonbeginn fort und führte zu einer Patellasehnen-Operation. „Ich denke, dass ich absolut gestärkt aus dem vergangenen Jahr hervorgehen werde. Es war eine harte Zeit. In der Reha musste ich auch durch viele Täler gehen. Aber am Ende hat sich alles ausgezahlt. Ich fühle mich jetzt topfit und bin bereit“, sagte Adler.Mit der Verpflichtung von Adler verbinden die Verantwortlichen auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. In der abgelaufenen Saison hatte die Mannschaft den Klassenerhalt erst am vorletzten Spieltag perfekt machen können. Ein schockierendes Erlebnis, das Arnesen nicht noch einmal erleben möchte. „In den nächsten Jahren müssen wir zwischen Platz sechs und Platz acht stehen. Für die kommende Saison mag das noch unrealistisch sein. Aber wir möchten besser abschneiden als in dieser Saison“, sagte der Däne. (sid)