Für Rekordspielerin Birgit Prinz wurde die WM zum Desaster. Sie kritisiert auch Bundestrainerin Silvia Neid: “Habe mich über Sie geärgert.“

Frankfurt/Main. Knapp eine Woche nach dem Ausscheiden bei der Heim-WM hat Rekordnationalspielerin Birgit Prinz mit Bundestrainerin Silvia Neid abgerechnet. Prinz wirft ihr vor, den Druck auf das deutsche Team intern unnötig aufgebaut zu haben. „Keine offensive Spielerin konnte sich sicher sein, ob sie auf der Bank sitzt oder spielt. Was für eine Spielerin, wenn der Druck sowieso schon hoch ist, einfach gefährlich ist“, sagte Prinz der „ Frankfurter Allgemeinen Zeitung “ (Freitagsausgabe).

Die 33-Jährige war in den Vorrundenspielen gegen Kanada (2:1) und Nigeria (1:0) ausgewechselt worden, kam danach nicht mehr zum Einsatz. Sie sagt rückblickend: "Silv hat sich einerseits zu mir gestellt, aber andererseits durch die Auswechslungen gleichzeitig wieder zum Abschuss freigegeben." Darüber sei sie frustriert: "Es gab Situationen, in denen ich mich über sie geärgert habe. Natürlich fand ich es nicht so toll, was sie in er Öffentlichkeit teilweise erzählt hat, was nicht abgesprochen war."

Neid weiter unter Beschuss: "Sie ist nicht kritikfähig"

Prinz erneuerte ihre Kritik vom Vortag bezüglich der fehlenden Kommunikation der Bundestrainerin. „Von ihrer Seite kam da eher wenig“, sagte Prinz der „FAZ“. Nach dem ersten Gruppenspiel habe sie das Gespräch mit der Trainerin gesucht, dies habe aber nicht zu Veränderungen geführt. Nach dem Turnier wolle sie nun noch einmal mit Neid sprechen: „Ich habe vor, nochmal auf sie zuzugehen.“

Über ein mögliches Abschiedsspiel wollte Prinz sich noch nicht konkret äußern. „Ich denke, da sollte man einfach auch noch ein bisschen warten, bevor man sich darüber ernsthaft Gedanken macht“, sagte Prinz. (abendblatt.de/dapd)

Das ganze Interview in der "FAZ" lesen Sie hier: "Von Silvia Neids Seite kam da wenig"