Die EM-Stars im Fokus, Fans und Promis im Fieber und tierische Orakel. Abendblatt.de informiert Sie über das Geschehen abseits des Platzes.
21.30 Uhr: Das Verletzungspech im englischen Fußball-Nationalteam macht nun auch vor dem Trainerstab nicht mehr halt: Torwartcoach Ray Clemence hat sich kurz vor dem EM-Auftaktspiel gegen Frankreich (1:1) verletzt. Der frühere Schlussmann des FC Liverpool und von Tottenham Hotspur wurde am Montag von Betreuern in Donezk vom Platz getragen. Der 63-Jährige zog sich beim Warmmachen von Stammkeeper Joe Hart eine Blessur an der Achillessehne im linken Bein zu. Trainer Hodgson bestätigte nach dem Spiel, dass Clemence wegen der Verletzung beim EM-Turnier nicht mehr mitwirken kann. Clemence, der 61 Mal für England spielte, arbeitet seit 1996 als Torwarttrainer der Three Lions. Vor dem Turnier hatten die Frank Lampard, Gareth Barry und Gary Cahill ihre EM-Teilnahme wegen Verletzungen absagen müssen
19.23 Uhr: Bankdrücker Rafael van der Vaart macht sich kaum noch Hoffnung, beim EM-Spiel am Mittwoch gegen Deutschland (20.45 Uhr) in der niederländischen Startelf zu stehen. Die Chancen seien gering, dass Trainer Bert van Marwijk im zweiten Gruppenspiel etwas ändere. Der Trainer habe stets seine Elf im Kopf und er persönlich habe nicht das Gefühl dazuzugehören, sagte der einstige Spielmacher des Hamburger SV am Montag der Internetseite des Fußballmagazins „Voetbal International“. Im Auftaktspiel gegen Dänemark war van der Vaart nur für 20 Minuten eingewechselt worden.
17.18 Uhr: Der niederländische Abwehrchef Joris Mathijsen hat endgültig grünes Licht für einen Einsatz im zweiten EM-Gruppenspiel am Mittwoch in Charkiw gegen Deutschland gegeben. „Man kann sich kein besseres Duell zwischen Deutschland und den Niederlanden vorstellen. Mit all dem Druck wird es einfach großartig“, sagte der 32-Jährige, der in den vergangenen zwei Wochen von einer Oberschenkelverletzung außer Gefecht gesetzt worden war und auch beim 0:1 gegen Dänemark zum Turnierstart fehlte.
16.08 Uhr: Weil er in Breslau ein Uefa-Schild als EM-Andenken hat mitgehen lassen, drohen einem 19-jährigen polnischen Fußballfan bis zu fünf Jahre Gefängnis . Dies berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP am Montag unter Berufung auf einen Polizeisprecher. Das Schild sollte Zuschauern den Weg in die Fanzone der niederschlesischen Metropole weisen. Als er eine zweite Tafel abmontieren wollte, wurde der Dieb von Polizisten auf frischer Tat ertappt. Der Wert der Schilder beträgt nach Polizeiangaben etwa 500 Zloty (etwa 120 Euro).
15.59 Uhr: Nach den ersten Spielen bei der Fußball-Europameisterschaft hat Joachim Löw noch keinen Topfavoriten auf den Titelgewinn ausgemacht. „Es wäre schwer, mich da jetzt festzulegen“, sagte der Bundestrainer am Montag in Danzig. Löw lobte die starken Italiener und traut auch Titelverteidiger Spanien wieder eine herausragende Rolle zu. „Das Spiel war gut, schnell, sehr intensiv“, sagte Löw zum 1:1 im Duell der beiden letzten Weltmeister. Er selbst hatte die Partie am Sonntag im Fernsehen verfolgt, seine Assistenten Hansi Flick und Andreas Köpke waren im Stadion. Die neue Stärke der Italiener habe sich in den vergangenen Monaten angedeutet, bemerkte der DFB-Chefcoach.
15.36 Uhr: Hurra, hurra, die Schweden sind da! Vor dem Spiel von Co-Gastgeber Ukraine und Schweden feiern Tausende Fans der skandinavischen Mannschaft in Kiew eine Riesenparty – und haben mit dem Regierungschef gewettet. Ministerpräsident Nikolai Asarow habe bei einem Spaziergang durch die Fanzone der Hauptstadt die ausgelassenen Turnier-Besucher angesprochen, berichten örtliche Medien. „Ihr setzt auf Schweden, aber ich halte zur Ukraine. Ich spendiere euch ein Bier, wenn wir verlieren“, sagte Asarow unter dem Grölen der Fans. Zum Spiel am Abend im Olympiastadion wollen Tausende Schweden gemeinsam ziehen. Allein etwa 3500 Fans des Tre-Kronor-Teams campieren auf der Insel Truchanow im Dnjepr-Fluss. Viele hätten die etwa 2500 Kilometer lange Strecke aus der Heimat mit dem Wohnwagen zurückgelegt, hieß es. Weitere 2000 Schweden werden im Laufe des Tages erwartet.
15.18 Uhr: Englands Nationaltrainer Roy Hodgson wird sein Team im Spiel gegen Frankreich überraschend offensiv ausrichten. So erhält der 18 Jahre alte Alex Oxlade-Chamberlain auf der linken Mittelfeldseite den Vorzug vor dem defensiver ausgerichteten Stewart Downing. Das wurde am Montag vor der ersten Partie (18.00 Uhr) in Gruppe D aus dem Kreise der „Three Lions“ bekannt. Oxlade-Chamberlain, der selbst bei seinem Verein FC Arsenal oft nur Einwechselspieler ist, bestreitet damit sein erstes Punktspiel für England. Bislang kam er zu zwei Einsätzen in den Testpartien gegen Belgien und Norwegen.
14.57 Uhr: Und prompt gibt es die Antwort der Europäische Fußball-Union (Uefa) auf die ersten rassistischen Vorfälle bei der EM. Die Uefa forderte in einem Brief die Bürgermeister aller betreffenden Städte auf, Maßnahmen zu ergreifen, um „diskriminierende oder fremdenfeindliche Verhaltensweisen“ zu verhindern. Dazu soll laut Uefa auch eine erhöhte Polizeipräsenz gehören. Personen, die sich rassistisch äußern, sollen umgehend aus dem Stadion verwiesen werden. Gegen sie sollen Strafverfahren eingeleitet werden, forderte die Uefa. Auch die polnische Sportministerin Joanna Mucha wurde angeschrieben. Sie soll „die Unterstützung der polnischen Behörden im Umgang mit diesem wichtigen Sachverhalt“ sicherstellen. Damit reagiert die Uefa auf die rassistischen Zwischenfälle während des ersten öffentlichen EM-Trainings der niederländischen Nationalmannschaft am vergangenen Mittwoch in Krakau. Beim zweiten EM-Spiel Russland gegen Tschechien soll der tscheschiche Spieler Theodor Gebre Selassie rassistisch beleidigt worden sein. Laut britischer Medien geschah selbiges mit dem Italiener Mario Balotelli beim Spiel gegen Spanien.
14.12 Uhr: Gegen den dunkelhäutigen italienischen Stürmerstar Mario Balotelli soll es beim EM-Spiel am Sonntag gegen Spanien laut britischen Medienberichten rassistische Schmähungen gegeben haben. So zitiert die „Daily Mail“ in ihrer Online-Ausgabe mehrere Fotografen, die aus dem Block der spanischen Fans Affengeräusche gehört haben wollen. Vonseiten der UEFA und des italienischen Fußballverbands gab es zunächst keine Stellungnahme dazu. Britische Medien hatten das Thema Rassismus in den vergangenen Tagen immer wieder aufgegriffen. Balotelli, der für Manchester City spielt und bereits mehrfach Opfer von rassistischen Übergriffen war, hatte vor der EM gedroht, das Turnier zu boykottieren, sollte er Opfer rassistischer Schmähungen werden. Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli mahnte in der Debatte dagegen weniger Hysterie an. „Wir dürfen uns darüber keine Sorgen machen. Je mehr wir darüber sprechen, desto mehr reden die Leute drüber“, hatte er vor dem Spiel gegen Spanien erklärt.
13.57 Uhr: Trotz des 0:1 bei der EM gegen Deutschland ist der Optimismus im Lager der portugiesischen Fußball-Nationalmannschaft zwei Tage vor dem Spiel gegen Dänemark ungebrochen. „Ich denke, wir habe immer noch eine Chance. Vor allen Dingen aber haben wir das Potenzial, beide noch ausstehenden Spiele zu gewinnen“, sagte Nani am Montag im Quartier der Portugiesen im polnischen Opalenica und ergänzte: „Wir hatten eine sehr gute Einstellung gegen Deutschland. Wenn wir das gegen Dänemark bewahren können, werden wir erfolgreich sein.“ Portugal trifft am kommenden Mittwoch in der Gruppe B in seinem zweiten Spiel in Lwiw auf Dänemark (18.00 Uhr). Am Sonntag den 17. Juni bestreitet die Seleccao dann ihr letztes Gruppenspiel in Charkiw gegen die Niederlande (20.45 Uhr).
12.42 Uhr: EM-Gastgeber Polen kann im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien Torwart Wojciech Szczesny wieder einsetzen. Der Schlussmann wurde nach seinem Platzverweis wegen einer Notbremse im Eröffnungsspiel gegen Griechenland (1:1) für eine Partie gesperrt. Das teilte die Uefa am Montag in Warschau mit. Im zweiten Vorrundenspiel gegen Russland morgen (20.45 Uhr/ARD und im Liveticker auf abendblatt.de) wird Przemyslaw Tyton im Tor stehen.
12.12 Uhr: Prompt kommt die Antwort der Polen auf Spaniens Rasenklage: Der polnische Fußball-Verbandschef Grzegorz Lato weist alles zurück. Trainer Vicente del Bosque und zahlreiche Spieler des Welt- und Europameisters hatten sich nach dem 1:1 gegen Italien über das angeblich zu trockene Spielfeld beschwert. Lato erklärte, die Italiener hätten vor dem Spiel das von den Spaniern gewünschte Wässern des Platzes abgelehnt. „Man braucht das Einverständnis beider Teams“, sagte Lato heute dem polnischen Radiosender TOK FM. Dies habe schlichtweg nicht vorgelegen.
11.47 Uhr: Nach dem enttäuschenden 0:1 zum EM-Auftakt gegen Dänemark hat Johan Cruyff die taktischen Vorgaben des niederländischen Nationaltrainers Bert van Marwijk kritisiert. „Es war gegen Dänemark eigentlich nicht notwendig, mit zwei defensiven Mittelfeldspielern zu spielen. Mark van Bommel und Nigel des Jong hatten zu viel Ballbesitz. Das entspricht nicht ihren Qualitäten“, schrieb Oranjes Fußball-Idol in seiner Kolumne für die niederländische Tageszeitung „De Telegraaf“ und verlangte für das Spiel am Mittwoch gegen Deutschland eine klare Leistungssteigerung: „Es muss ganz schnell vieles besser werden.“ Bei aller Kritik rief Cruyff seine Landsleute aber auch zum Zusammenhalt und der bedingungslosen Unterstützung des Teams auf. „Wir müssen positiv bleiben“, forderte der 65-Jährige: „Gerade jetzt hat die Elftal alle Unterstützung nötig.“
11.28 Uhr: Hugo Almeida von Deutschlands EM-Auftaktgegner Portugal hat das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. Der Ex-Bundesliga-Profi von Werder Bremen hatte gestern, einen Tag nach der 0:1-Niederlage gegen Deutschland, wegen einer fiebrigen Erkältung pausieren müssen. Heute trainierte der 28-Jährige mit dem kompletten 23-Mann-Kader um Superstar Cristiano Ronaldo. Portugal trifft am Mittwoch in der Gruppe B in seinem zweiten Spiel im ukrainischen Lwiw auf Dänemark (18.00).
11.13 Uhr: Für Wolfgang Stark hat das Warten endlich ein Ende. Seit einer Woche wohnt der 42 Jahre alte Bankkaufmann im streng abgeschirmten Schiedsrichter-Hotel in Warschau, an diesem Dienstag darf er erstmals seinem Job auf dem Rasen nachgehen. Mit der möglicherweise vorentscheidenden Partie Polen gegen Russland wartet auf Stark gleich eine heikle Aufgabe.
10.51 Uhr: Alle Jahre wieder ist der Rasen schuldig , wenn Tiki-Taka nicht zum Erfolg führt. Der stumpfe Rasen im Danziger Stadion war angeblich schuld daran, dass Spaniens Ballzauberer beim holprigen EM-Auftakt gegen Italien (1:1) ihr gefürchtetes Kurzpassspiel nicht aufziehen konnten. Nach dem Schlusspfiff beschwerten sich Spieler und Trainer des Welt- und Europameisters vehement über den Zustand der Spielfläche. „Der Platz war ein Desaster“, schimpfte Mittelfeldstar Andres Iniesta. Sein Teamkollege Xavi meinte: „Ballkontrolle, Passen, Dribblings - all das ging auf diesem Rasen nicht. Der hätte gewässert werden müssen, so aber wurden wir benachteiligt.“ Selbst Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque, ansonsten kein Freund von Ausreden, stimmte in das Klagelied ein. „Der Rasen war sehr trocken, und das war nicht optimal für uns. Es war ein gutes Spiel, aber es hätte noch besser sein können, wenn der Platz schneller gewesen wäre“, sagte der 61-Jährige.
10.25 Uhr: Hier sind die Quoten von gestern Abend: Das Topspiel der Gruppe C hat dem ZDF auch eine Topquote beschert. Hinter dem Spiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal landete das 1:1-Remis zwischen Spanien und Italien mit durchschnittlich 13,53 Millionen Zuschauern auf Rang zwei der bisherigen Quotenhits bei der EM. Die Partie brachte dem ZDF einen Marktanteil von 52,7 Prozent. Den EM-Auftakt der DFB-Elf hatten 22,33 Millionen Zuschauer in der ARD verfolgt. Beim Abendspiel um 20.45 Uhr brachte es das ZDF auf einen Marktanteil von 32,5 Prozent. Im Schnitt sahen 10,73 Millionen Menschen den 3:1-Erfolg von Kroatien gegen Irland . In Sachen Sendequalität muss das ZDF aber noch zulegen. In der Berichterstattung gab es immer wieder Tonprobleme.
10.15 Uhr: Heiß begehrt nach zwei Treffern: Die Spekulationen über die Zukunft der beiden kroatischen Nationalspieler Mario Mandzukic (VfL Wolfsburg) und Luka Modric (Tottenham Hotspur) werden während der EM nicht zu Ende gehen. Die beiden Profis, die beim 3:1 gegen Irland die überragenden Spieler ihrer Mannschaft waren, wollen sich in Polen und der Ukraine nicht zu möglichen Vereinswechseln äußern. Mandzukic, der zweimal gegen Irland traf, steht noch bis 2014 beim VfL unter Vertrag. Trainer und Manager Felix Magath hatte allerdings angekündigt, dass der Stürmer den Verein im Sommer verlassen darf. Modric liegt angeblich ein Angebot des englischen Rekordmeisters Manchester United vor. Manchester soll Tottenham 37 Millionen Euro Ablöse für den Spielmacher geboten haben.
9.55 Uhr: Der kroatische Fußballverband HNS muss ein Disziplinarverfahren vonseiten der Uefa befürchten. Beim Sieg der Kroaten gestern gegen Irland (3:1) zündeten Fans der Mannschaft mehrfach Feuerwerkskörper und brannten Pyrotechnik ab. Zudem rannte ein kroatischer „Flitzer“ in der 90. Minute über den Platz zur Trainerbank, um Bilic zum Sieg zu gratulieren.
9.30 Uhr: Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl hat sich nach seiner TV-Kritik gegen Mario Gomez zwar nicht entschuldigt, sagt aber der "Bild"-Zeitung: „Ich bin Fan dieser Mannschaft, Gomez ist ein Teil von ihr.“ Direkt nach dem EM-Auftaktspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal hatte der frühere Bayern-Star noch über den Siegtorschützen Gomez gelästert: „Ich hatte zwischendrin Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss.“ Der ehemalige Nationaltorwart Toni Schumacher bezeichnete die Vorwürfe gegen Gomez heute morgen im „Morgenmagazin“ des ZDF als „überzogen“. Gomez habe schließlich in der abgelaufenen Bundesliga-Saison 26 Tore für den FC Bayern München erzielt. „Andere haben viel größere Probleme“, meinte Schumacher. Ob er damit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Thomas Müller meinte?