Hallo Hamburg,
an diesem Mittwoch ist meine Zeit in Bagnols-en-Forêt auch wieder vorbei. Und ich muss gestehen, dass ich mich schon richtig auf a. meine Frau, b. Schwarzbrot, und c. gutes Wetter freue. Knapp zwei Wochen mit acht Kollegen unter einem Dach zu wohnen, ist zwar a. unterhaltsam, aber auch b. testosterongeschwängert und c. ziemlich bierreich. Alles in allem hat es aber großen Spaß gemacht, auch wenn ich a. die eine oder andere Skatniederlage einstecken musste, b. den hauseigenen Pool nur einmal benutzen konnte, und c. das kleinste Zimmer des Hauses bewohnte. Über mangelnde Arbeit musste ich mich allerdings nie beschweren, weil a. die DFB-Auswahl in der Schweiz untergegangen ist, b. Joachim Löw sämtliche Journalisten mit der vorzeitigen Streichung von Cacau, ter Stegen, Draxler und Sven Bender am Montag überraschte, und c. auch zweimal am Tag der Müll rausgebracht werden musste. Nun musste ich mich noch entscheiden, ob ich den nächsten Brief a. kurz vor dem Abflug, b. in Hamburg, oder c. erst aus Polen schreiben werde. Entschieden habe ich mich für c, weil ich a. sehr früh zum Flughafen muss, es b. keinen Sinn macht aus Hamburg einen Brief an Hamburg zu schreiben, und ich c. ganz einfach meinen freien Sonnabend in Hamburg auskosten will.
In dem Sinne, a au revoir, b. liebe Grüße, und c. bis Sonntag in Polen.
Kai Schiller
Abendblatt-Redakteur Kai Schiller begleitet die deutsche Nationalmannschaft vor und während der EM. Jeden Tag schreibt er einen Brief an Hamburg, heute zum letzten Mal aus dem Trainingslager in Südfrankreich