Hamburg. Die Gruppengegner stehen fest, der EM-Countdown läuft. Wer bei den Spielen - gerade denen der DFB-Elf - dabei sein will, braucht Glück. Bundestrainer Nagelsmann bastelt derweil an seinem Masterplan.

Die Lose sind gezogen, die Fußball-EM nimmt für Julian Nagelsmann nach der Show in der Hamburger Elbphilharmonie konkrete Formen an. Mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler macht sich der Bundestrainer an die Planungen für den Turniervorlauf. Schnell aktiv werden müssen auch die Fans, wenn sie im Sommer 2024 bei den Spielen live im Stadion dabei sein wollen.

Wie komme ich an Eintrittskarten für die deutschen EM-Spiele?

10.000 Karten pro Spiel sind für die deutschen Fans reserviert. Das gleiche Kontingent geht auch an die Fans der Teams aus Schottland, Ungarn und der Schweiz. Der DFB verteilt die Karten der deutschen Fans ab Montag auf drei Wegen. Der größte Anteil geht an die Mitglieder des „Fan Clubs Nationalmannschaft“. Erstmals konnten aber auch andere Fan Clubs gegründet werden und über diese Karten beim DFB beantragt werden. Wer bis vergangenen Donnerstag eine Turnierregistrierung beim DFB beantragt hat, kann sich auch mit dieser um Tickets bewerben. Dabei kommt es auch aufs Tempo an. Es gilt das Prinzip „First come, first serve“. Details gibt es hier: https://em24tickets.dfb.de

Gibt es noch andere Wege, um an EM-Tickets zu kommen?

Auch die UEFA öffnet noch einmal ihr Ticket-Portal. Bis zum 12. Dezember (14.00 Uhr) kann man mit einem Online-Antrag sich sogar für Karten für alle 51 Spiele bewerben - einschließlich für das Finale am 14. Juli in Berlin. Die UEFA macht auf ihrem Portal aber keine Angaben, wie viele Karten pro Spiel überhaupt noch zur Verfügung stehen. Verlost werden die Tickets im Januar. Informationen gibt es hier: https://www.uefa.com/euro2024/ticketing

Wer kein Glück hatte, kann noch auf eine Rücklauf-Börse hoffen, auf der nicht bezahlte oder nicht benötigte Tickets angeboten werden. Dort sind auch Last-Minute-Schnäppchen bis zum Turnierstart noch möglich.

Was macht Julian Nagelsmann bis zur EM?

Jetzt beginnt die heiße Planung für Nagelsmann, Völler und den ganzen DFB-Stab. Einschneidende Maßnahmen auch für seine Spieler hat der Bundestrainer nach den enttäuschenden Tests gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) schon angekündigt, ohne ins Detail zu gehen.

Organisatorisch sieht es so aus: Im März sind die Testspiele in Lyon gegen Frankreich und gegen die Niederlande, vermutlich in Frankfurt, praktisch fix. Mitte Mai, vermutlich kurz vor dem Bundesliga-Finale am 18. Mai, wird Nagelsmann seinen Turnierkader benennen, endgültig bei der UEFA melden muss der Bundestrainer seine 23 EM-Akteure bis zum 7. Juni um 24.00 Uhr.

In der finalen Planungsphase ist die Suche nach einem Ort für das Trainingslager, das vermutlich in der Woche nach dem DFB-Pokalfinale (25. Mai) beginnt. Donaueschingen und ein Hotel nahe Weimar gelten als Optionen. Sich schon im EM-Quartier in Herzogenaurach vorzubereiten, war wohl nur ein kurzes Gedankenspiel. Während der Vorbereitung gibt es noch zwei Testspiele, für die nun auch Gegner gesucht werden. Sie sollen möglichst Blaupausen der Fußball-Kultur der ersten drei EM-Kontrahenten bieten. Der DFB dürfte diese Eckpunkte der EM-Planungen noch in diesem Jahr bekannt geben.

Wie läuft das Turnier für die DFB-Elf?

Spätestens fünf Tage vor dem ersten Turnierspiel, also am 9. Juni, muss Nagelsmann mit seinen Spielern ins EM-Quartier einziehen. Das geben die UEFA-Regularien vor. Wie 2021 und 2022 verbringen die DFB-Stars den Sommer im sogenannten Home Ground von Ausrüster Adidas in Herzogenaurach. Die Infrastruktur ist erprobt und der Bundestrainer findet die Location auch gut. Von dort sind die Wege zu den drei Gruppenspielen in München (14. Juni/Schottland), Stuttgart (19. Juni/Ungarn) und Frankfurt (23. Juni/Schweiz) kurz. Jeweils am Tag vor dem Spiel geht die Reise in die Spielorte.

Wie ginge es für Deutschland in der K.o.-Runde weiter?

Wird Deutschland Gruppensieger geht es im Achtelfinale in Dortmund am 29. Juni gegen den zweiten der Gruppe C. Das können England, Dänemark, Slowenien oder Serbien sein. Anschließend würde der Turnierweg über Stuttgart (5. Juli/möglicherweise gegen Spanien) und München (9. Juli) zum Finale am 14. Juli nach Berlin führen. Als Gruppenzweiter stünde in Berlin das erste K.o.-Spiel (29. Juni) gegen den Zweiten der Gruppe B an, also Spanien, Kroatien, Italien oder Albanien. Anschließend ginge es im besten Fall über Düsseldorf (6. Juli) und Dortmund (10. Juli) nach Berlin. Kommt Deutschland als einer der vier besten Gruppendritten weiter, sind gleich drei verschiedene K.o.-Wege möglich.