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Wechselt Özil in die USA?
Der ehemalige Nationalspieler Mesut Özil ist laut einem Medienbericht im Gespräch beim Verein DC United aus der US-amerikanischen MLS. Nach Informationen der britischen Boulevardzeitung „Daily Mirror“ sollen Vertreter des 30-Jährigen in der nächsten Woche nach Washington reisen, um mit DC-Verantwortlichen über die Möglichkeiten einer Özil-Verpflichtung zu sprechen.
DC United sucht für die nächste MLS-Saison, die im Januar 2020 beginnt, einen Nachfolger für seinen Kapitän Wayne Rooney. Am Dienstag war bekannt geworden, dass der frühere England-Profi den US-Club nach der laufenden Saison verlassen und als Spielertrainer zum englischen Zweitligisten Derby County wechseln wird.
Beim FC Arsenal ist Özil wegen wechselhafter Leistungen schon länger umstritten. Sein Verhältnis zu Coach Unai Emery gilt als angespannt. Britische Medien spekulieren deshalb schon länger, Arsenal wolle seinen Topverdiener loswerden. Bisher soll es für den Weltmeister von 2014 aber keine ernsthaften Interessenten gegeben haben.
Offiziell: Trapp ist wieder Frankfurter
Die Rückkehr von Nationaltorwart Kevin Trapp zu Eintracht Frankfurt ist perfekt. Am Mittwochnachmittag wurde der 29 Jahre alte Keeper als Neuzugang der Hessen vorgestellt. „Ich habe bereits im Frühjahr betont, dass ich mich sehr wohl fühle in Frankfurt und bei der Eintracht. Die Zeit in Paris war für mich sehr spannend, erfolgreich und eine tolle Erfahrung. Jetzt komme ich voll und ganz nach Hause und möchte mit der Eintracht noch viel erreichen“, sagte der Torhüter.
Sportvorstand Fredi Bobic meinte: „Kevin war in der vergangenen Saison eine wichtige Säule und hatte einen enormen Anteil am positiven Saisonverlauf. Seine Ausstrahlung und Wirkung ist enorm wichtig für die Mannschaft und wir sind sehr glücklich, einen Toptorhüter und deutschen Nationalspieler langfristig an uns binden zu können.“
Dem Vernehmen nach lässt sich die Eintracht Trapp rund sieben Millionen Euro Ablöse an Frankreichs Meister Paris Saint-Germain kosten. Der Schlussmann erhält einen Vertrag bis 2024. Trapp hatte in der vergangenen Saison auf Leihbasis am Main gespielt und zu den Leistungsträgern gehört. Für die Saisonvorbereitung war der dreimalige Nationalspieler zunächst nach Paris zurückgekehrt.
In der Europa League am Donnerstag in Vaduz kommt Trapp noch nicht zum Einsatz. Am Sonntag im DFB-Pokal beim SV Waldhof Mannheim könnte er sein Saisondebüt für die Eintracht feiern.
Ex-HSV-Profi Walace vor Wechsel nach Udine
Der frühere HSV-Profi Walace von Zweitliga-Konkurrent Hannover 96 steht unmittelbar vor einem Wechsel in die italienische Serie A. Udinese Calcio und die Niedersachsen seien sich „im Wesentlichen über einen Transfer“ einig, heißt es in einer 96-Mitteilung. Hannover hat Walace „deshalb freigestellt, um den Medizincheck in Italien absolvieren zu können“.
Ein Vertrag ist allerdings noch nicht unterschrieben, „die Absprachen zwischen den beiden Klubs müssen noch schriftlich fixiert werden“. Walace (24) war im vergangenen Sommer nach diversen Eskapaden für sechs Millionen Euro vom HSV nach Hannover gewechselt. Für 96 kam der brasilianische Olympiasieger in der vergangenen Abstiegssaison in der Bundesliga 26-mal zum Einsatz und erzielte ein Tor.
Hannover möchte Walace auch aus finanziellen Gründen verkaufen. Sollte die Ablöse höher ausfallen als die sechs Millionen Euro, die 96 bezahlt hat, würde der HSV am Gewinn beteiligt.
Darmstadt reagiert auf Torwartmisere
Zweitligist SV Darmstadt 98 hat auf die Verletzung von Stammtorwart Marcel Schuhen reagiert und gleich zwei neue Torhüter geholt. Die Südhessen verpflichteten am Mittwoch Carl Claus und den Ukrainer Ihor Beresowskyi jeweils für ein Jahr bis zum Sommer 2020. Das Duo ist vorerst als Ersatz für Florian Stitzel vorgesehen, der den wegen eines Armbruchs mindestens acht Wochen fehlenden Schuhen als Nummer eins vertreten soll.
Der 25 Jahre alte Claus stand von 2016 bis zum Ende der vergangenen Saison beim spanischen Drittligisten Atlético Baleares unter Vertrag. Für den 28 Jahre alten Beresowskyi ist es bereits das dritte Engagement bei den Lilien, für die er schon in der Spielzeit 2016/17 und in der Rückrunde der Vorsaison aktiv war. Darmstadts Stammtorwart Daniel Heuer Fernandes war im Sommer zum HSV gewechselt.
DFB-Pokal: Videobeweis erstmals schon im Achtelfinale
Der Videobeweis wird im DFB-Pokal in dieser Saison erstmals bereits ab dem Achtelfinale zum Einsatz kommen. Dies teilte der DFB am Mittwoch mit. In den vergangenen beiden Jahren war das technische Hilfsmittel jeweils erst ab dem Viertelfinale angewendet worden. Wie in der Bundesliga verfolgen die Video-Assistenten die Spiele an Bildschirmen im Video-Assist-Center in Köln.
Schalke-Fans fordern Tönnies' Absetzung
In Schalker Fankreisen regt sich Widerstand gegen die Entscheidung des Vereins in der Causa Tönnies. „Clemens Tönnies kann so nicht mehr das Gesicht von Schalke sein“, sagte Manfred Beck von der Schalker Fan-Initiative im Interview mit Radio Emscher-Lippe.
Dass Aufsichtsratschef Tönnies nach seinen als rassistisch empfundenen Äußerungen für drei Monate sein Amt beim Bundesligisten ruhen lässt, hält Beck für nicht ausreichend. „Ich hoffe, dass das nicht das endgültige Ergebnis ist, sondern dass dies erst mal ein Zwischenergebnis ist. Wir sind enttäuscht darüber, weil wir schon erwarten und es für richtig halten, dass das zu einer endgültigen Lösung wird.“ Beck wollte in Gesprächen mit weiteren Medien nicht ausschließen, dass es „im ersten Heimspiel zu Aktionen der Fans kommt“.
Die Ehrenratssitzung des Revierclubs am Dienstagabend hatte ergeben, dass Tönnies sein Amt nach seinen umstrittenen Aussagen über Afrika für drei Monate ruhen lassen will. Das Gremium kam zu dem Ergebnis, dass der „Vorwurf des Rassismus unbegründet ist“. Vorzuwerfen sei dem Unternehmer „allerdings, gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstoßen zu haben.“
DFB-Ethikkommission diskutiert Fall Tönnies
Nach der Entscheidung des Ehrenrates des Bundesligisten Schalke 04 diskutiert die DFB-Ethikkommission am 15. August den Fall Clemens Tönnies. Das bestätigte am Mittwoch der Vorsitzende Nikolaus Schneider auf SID-Anfrage. Zum Ausgang könne er allerdings nichts sagen, so der 71-Jährige. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Entscheidung des Ehrenrates der Königsblauen das Vorgehen der DFB-Ethikkommission beeinflussen wird.
Der S04-Ehrenrat hatte den Aufsichtsratsvorsitzenden Tönnies am Dienstag vom Vorwurf des Rassismus freigesprochen. Der Clubchef selbst schlug vor, dass er sein Amt drei Monate ruhen lasse. Diesem Ansinnen von Tönnies wurde vonseiten des Schalker Ehrenrates zugestimmt.
Vom Ablauf her kann die DFB-Ethikkommission allerdings keine Sanktionen aussprechen. Sie kann nur Untersuchungen einleiten und bei hinreichendem Tatverdacht Anklage bei der Ethikkammer des Sportgerichts erheben. Schneider: „Das ist der rein technische Ablauf.“
Sportpolitikerin Freitag kritisiert Ehrenratsentscheidung
SPD-Politikerin Dagmar Freitag hatte zuvor die Entscheidung des Ehrenrates von Schalke 04 im Fall Clemens Tönnies kritisiert und den DFB in dieser Angelegenheit zum Handeln aufgefordert. Auf NDR Info sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, sie sei enttäuscht, wie das Gremium auf die Äußerungen des Aufsichtsratschefs reagiert habe.
„Natürlich, wenn ich einen ganzen Kontinent und seine Bevölkerung letztlich in eine Ecke stelle, dann erfüllt das für mich schon eher den Tatbestand des Rassismus als “nur' den der Diskriminierung„. Freitag warnte zugleich vor der gesellschaftlichen Wirkung solcher Aussagen: “Solche Entgleisungen sind ein Tabubruch ohne Skrupel (…), und ihre Wirkung in die Gesellschaft, die sie haben, ist insbesondere in diesen Zeiten verheerend."
Freitag forderte den DFB auf, deutlicher Kritik zu üben. Sie erinnerte an den Fußball-Slogan „Say no to Racism“ – „Sag Nein zu Rassismus“. „Alleine das müsste den DFB natürlich in seiner Linie bestärken, eine klarere Haltung zu finden“, sagte Freitag.
Der fünfköpfige Schalker Ehrenrat war am Dienstag zu dem Schluss gekommen, dass der gegen Tönnies erhobene Vorwurf des Rassismus „unbegründet“ sei. Vorzuwerfen sei ihm allerdings, „gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstoßen zu haben.“
Schalke unterbreitet Nübel neues Angebot
Schalke 04 will seinen neuen Kapitän Alexander Nübel offenbar langfristig an sich binden und hat dem begehrten Torwart ein neues Angebot vorgelegt. „Alex liegt ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim FC Schalke 04 vor“, sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider am Mittwoch und erklärte zudem, dass es vonseiten der Königsblauen keine Frist für den von vielen Clubs umworbenen Keeper geben wird. Dem 22-Jährigen soll genügend Zeit für seine Entscheidung eingeräumt werden.
Schneider betonte, dass der Verein weiterhin mit großem Interesse eine Verlängerung des am 30. Juni 2020 auslaufenden Kontrakts anstrebe. Zudem erklärte der Sportvorstand, dass die Gespräche mit Nübel und dessen Berater stets fair, ehrlich und sehr positiv vonstatten gegangen seien: „Der gesamte bisherige Prozess ist absolut korrekt verlaufen“.
Unabhängig von der Entscheidung Nübels sei Schalke auf der Torwartposition für die Zukunft bestens gewappnet: „Zum 1. Juli 2020 kehrt mit Ralf Fährmann ein absoluter Toptorhüter zu uns zurück. Zudem haben wir mit Markus Schubert einen jungen, überaus talentierten Keeper in unseren Reihen, und Michael Langer ist seit jeher ein Vorbild für unsere jungen Spieler und stets eine verlässliche Größe.“
Uruguays WM-Star Forlán hört auf
Uruguays Sturmidol Diego Forlán hat seine Karriere im Alter von 40 Jahren beendet. Er gab seinen Rücktritt unter anderem via Twitter bekannt. „Eine wunderschöne Etappe mit großartigen Erinnerungen und Emotionen geht zu Ende, es beginnt aber eine andere mit neuen Herausforderungen“, schrieb der Südamerikaner. 21 Jahre spielte Forlán auf Profi-Niveau.
Zu seinen Hochzeiten stand der Angreifer bei Clubs wie Manchester United, Atlético Madrid und Inter Mailand unter Vertrag. Zuletzt spielte Forlán im ersten Halbjahr 2018 in Hongkong beim Kitchee SC. Für Uruguay bestritt Forlán 112 Länderspiele und erzielte 36 Tore. 2010 schaffte er mit seinem Heimatland den vierten Platz bei der WM und wurde zum besten Spieler des Turniers in Südafrika gewählt.
Nun kann er sich eine Laufbahn als Trainer vorstellen. „Vor ein paar Jahren hätte ich gesagt, dass ich nicht coachen möchte, aber jetzt ist es etwas, was ich ausprobieren möchte“, sagte Forlán in einem Interview des Senders Telemundo. Am liebsten würde er seinen ehemaligen Jugendclub CA Peñarol trainieren.
Tätlichkeit: Großkreutz für sechs Spiele gesperrt
Der 2014er-Weltmeister Kevin Großkreutz vom Drittligisten KFC Uerdingen kann im DFB-Pokal am Freitag (20.45 Uhr in Düsseldorf/Sky und Sport1) gegen seinen Ex-Klub und Vizemeister Borussia Dortmund spielen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verurteilte den Krefelder Profi wegen eines krass sportwidrigen Verhaltens in Form einer Tätlichkeit nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung zu einer Sperre von sechs Spielen, davon zwei auf Bewährung.
Die Sperre gilt allerdings nur für Spiele der 3. Liga, nicht im DFB-Pokal. Die Bewährung für die Spiele fünf und sechs gilt bis zum 30. Juni 2020. Großkreutz hatte seinem Gegenspieler Dimitri Imbongo Boele gegen Ende der ersten Halbzeit des Drittligaspiels bei der SG Sonnenhof Großaspach am vergangenen Sonnabend absichtlich von hinten gegen den Bereich des Fußes beziehungsweise der Wade getreten. Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) hatte diese Szene nicht gesehen, weshalb der Kontrollausschuss nachträglich Anklage erheben konnte.
Das Urteil ist rechtskräftig, da der Spieler und der Verein zugestimmt haben.
Vor Wechsel zu Real: Kroos mit Man United einig
Eine Niederlagenserie hat 2014 einen Wechsel des deutschen Nationalspielers Toni Kroos von Bayern München zum englischen Rekordmeister Manchester United verhindert. Kroos hatte sich mit dem damaligen United-Teammanager David Moyes bereits auf einen Wechsel verständigt, dann wurde der Schotte nach einigen Misserfolgen entlassen.
„Letztlich sind wir so auseinandergegangen, dass wir es machen. Wir waren also mündlich einig“, sagte Kroos im Magazin "GQ Gentlemen's Quarterly" über ein Treffen mit Moyes. Nach dem Gewinn des WM-Titels wechselte Kroos dann zum spanischen Rekordchampion Real Madrid und gewann mit den Königlichen dreimal in Folge (2016 bis 2018) die Champions League. „Mit Manchester United hätte ich wohl nicht dreimal die Champions League gewonnen“, sagte Kroos.