Hamburg. Der Stürmer hatte auf ein Erstligaspiel verzichtet, um ein Leben zu retten – und wurde so zum Vorbild für viele.
Der ehemalige St.-Pauli-Stürmer Lennart Thy ist für sein Engagement zugunsten eines Leukämie-Patienten mit dem Fifa-Fair-Play-Preis geehrt worden. Der 26-Jährige, derzeit in Diensten des türkischen Erstligisten Büyüksehir Erzurumspor, hatte im März auf ein Ligaspiel seines damaligen Clubs VVV Venlo verzichtet, weil bei einem Leukämiepatienten eine seltene Übereinstimmung mit seiner DNA festgestellt worden war.
Thy (26) spendete daher in Absprache mit seinem Club Venlo Blut, anstatt zu spielen. Bei der niederländischen Erstliga-Partie gegen die PSV Eindhoven (0:3) wurde er daraufhin zum Spieler des Spiels gewählt, obwohl er gar nicht auf dem Rasen stand. Zudem erhoben sich die 30.000 Zuschauer in der elften Minute von ihren Sitzen und spendeten Applaus.
Thys Aktion animierte viele, sich typisieren zu lassen
„Als ich die Chance hatte, einem Schwerkranken zu helfen, gab es gar keine andere Option, als ihm zu helfen“, sagte Thy bei der Ehrung im Rahmen der Weltfußballer-Gala am Montagabend in London: „Das Beste aber ist, dass sich danach in den Niederlanden viele weitere Menschen haben typisieren lassen.“
Thy lief zwischen 2012 und 2017 für den FC St. Pauli in 127 Pflichtspielen auf und erzielte dabei 20 Tore. Für seinen Jugendverein Werder Bremen spielte er zwischenzeitlich auch in der Bundesliga.