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Nagelsmann löscht seinen Facebook-Account
Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann hat seine Social-Media-Kanäle bei Facebook und Instagram gelöscht. Schon seit längerer Zeit hatte es wegen des von Nagelsmann im Internet verwendeten Logos „jb“ Unstimmigkeiten gegeben, weil eine Firma das Urheberrecht für sich beanspruchte. Auf den Kanälen hatte Nagelsmann, der als Mustervertreter der Generation „Laptop“-Trainer gilt, seit einem halben Jahr regelmäßig Fotos und kurze Nachrichten verbreitet – unabhängig von der Medienabteilung der TSG-Profis.
„Julian Nagelsmann hat das kürzlich mal probiert, weil er wissen wollte, wie so eine Interaktion ist. Ich fand das nicht schlecht, weil er aus einer Generation kommt, die das nutzt. Aber wo war der Mehrwert?“, erklärte Nagelsmanns Berater Marc Kosicke in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“.
Leicester verpasst Frist um 14 Sekunden
Wegen einer knapp verpassten Frist muss Leicester City bis Januar auf die Dienste von Neuzugang Adrien Silva verzichten. Nur um 14 Sekunden habe der Meister von 2016 eine Frist der Fifa zur Einreichung von Unterlagen für eine Spielberechtigung verpasst, berichtete zunächst die "BBC".
Den Wechsel des Europameisters von Sporting Lissabon hatte Leicester am 31. August, kurz vor Schließung des Transferfensters, abgewickelt. In der Premier League sollte Silva Danny Drinkwater ersetzen, der zuvor zum FC Chelsea gewechselt war. "Wir arbeiten mit Adrien und Sporting daran, die Probleme bei der Registrierung des Spielers zu meistern. Wir erörtern alle Möglichkeiten, um zu einer Lösung zu kommen", sagte ein Clubsprecher.
Laut Verein zahlte Leicester für Silva rund 24 Millionen Euro Ablöse an Lissabon. Auch ohne Spieleinsätze muss Leicester bis zur nächsten Möglichkeit einer Registrierung im Januar das vereinbarte Gehalt an Silva zahlen. "Adriens Transfer ist bereits abgeschlossen. Hoffentlich findet Leicester eine Lösung für ihn“, sagte der Präsident von Sporting Lissabon, Bruno de Carvalho.
Ronaldo-Steuern: Auch Vertraute müssen aussagen
In der Steuer-Affäre um Cristiano Ronaldo müssen nun offenbar auch die engen Vertrauten des Superstars aussagen. Berater Jorge Mendes sowie die beiden Rechtsanwälte Luis Correia und Carlos Osorio wurden von der zuständigen Ermittlungsrichterin zum Verhör am 19. Oktober vor das Landgericht in Pozuelo de Alarcon, 15 Kilometer westlich von Madrid, geladen. Das berichtete die spanische Zeitung El Mundo.
Dort hatte schon Ronaldo selbst am 31. Juli ausgesagt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Offensivspieler von Real Madrid in ihrer Anklage Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro vor. Im Fall einer Prozesseröffnung und einem Schuldspruch droht dem viermaligen Weltfußballer eine mehrjährige Haftstrafe - von dreieinhalb Jahren ist die Rede. Dazu ist eine Geldstrafe von 28 Millionen Euro im Gespräch.
Irans Frauen protestieren wegen Ausschluss
Mit Protesten haben iranische Frauen auf den Ausschluss vom WM-Qualifikationsspiel des Iran gegen Syrien (2:2) reagiert. Vor der Begegnung am Mittwoch hatte der iranische Fußballverband (FFI) entschieden, keine Frauen aus dem Iran ins Asadi Stadion in Teheran zu lassen. Weibliche Fans aus Syrien erhielten jedoch Zutritt.
„Es ist sehr bedauerlich zu sehen, dass nur die weiblichen Fans der Gegenmannschaft zu einem Heimspiel des iranischen Nationalteams zugelassen werden“, sagte die Abgeordnete Fatemeh Hosseini der Nachrichtenagentur ISNA am Mittwoch. Das Parlament werde nach den Sommerferien das Thema auf die Agenda setzen und erwarte klare Antworten vom Sportminister, so Hosseini.
Der Zugang von Frauen in Sportstadien ist im Iran ein Politikum. Der einflussreiche Klerus ist dagegen. Islamische Frauen hätten in Stadien, besonders im Asadi Fußballstadion mit dessen frenetischen männlichen Fans und ihren vulgären Rufen, nichts zu suchen.
Die Regierung von Präsident Hassan Ruhani ist gegen das international kritisierte Verbot, kann sich aber gegen den Klerus nicht durchsetzen. Das Sportministerium versucht die Debatte seit Jahren mit einer „Familientribüne“ zu beruhigen.
Leipziger Club zieht Einlaufkinder von RB ab
RB Leipzig kommt mit der regionalen Konkurrenz weiterhin auf keinen grünen Zweig. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, verhinderte der Traditionsklub 1. FC Lok Leipzig, dass Spieler der E-Jugend des Regionalligisten bei einem Heimspiel des Vizemeisters als Einlaufkinder auftreten. Diesen Preis hatten die Kinder durch den Gewinn des Stadtpokals im Juni erhalten. "Lok und RB, das geht nicht", sagte Lok-Präsident Thomas Löwe.
Nachdem sich empörte Eltern an die Vereinsführung gewandt hatten, kümmerte sich Vizepräsident Stephan Guth um eine Alternative. Statt bei RB läuft der Lok-Nachwuchs bei der Bundesliga-Partie von Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen am 21. Oktober ein. Vorher steht außerdem ein Testspiel von Leipzigs U10 gegen Gladbach auf dem Plan.
FC Bayern bangt um Alaba
Bayern München bangt vor dem Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) um den Einsatz des österreichischen Nationalspielers David Alaba. Der Linksverteidiger zog sich im WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien (1:1) am Dienstagabend in Wien eine Knöchelverletzung zu und musste kurz vor der Halbzeit ausgewechselt werden. Am Mittwoch sollen weitere Untersuchungen erfolgen.
Reschke: Nur "Vollidioten" kritisieren VfB-Transfers
Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke hat die jüngste Kritik an der Verpflichtung der ehemaligen Nationalspieler Dennis Aogo und Andreas Beck brüskiert zurückgewiesen. Wer behaupte, die Schwaben hätten sich an der "Resterampe" bedient, sei "ein absoluter Vollidiot, der sich nicht auskennt", sagte Reschke der "Sport Bild".
Aogo und Beck seien "zwei sehr gute Spieler, die für den VfB noch extrem wichtig werden", ergänzte der neue starke Mann beim VfB: "Bei ihnen von 'Resterampe' zu sprechen ist eine absolute Unverschämtheit." Aogo war von Schalke 04 gekommen, Beck (beide 30) von Besiktas Istanbul zu seinem Heimatclub zurückgekehrt. In Ron-Robert Zieler und Holger Badstuber (beide 28) hatte der VfB bereits zuvor zwei frühere Auswahlspieler geholt.
Pizarro ist enttäuscht von Werder
Claudio Pizarro ist auch zwei Monate nach seinem Aus bei Werder Bremen enttäuscht. „Es war schwierig. Es war nicht einfach, natürlich“, sagte 39 Jahre alte Stürmer dem Sender Radio Bremen. „Ich habe etwas anderes erwartet, aber es war eine Entscheidung, die hat der Verein getroffen und der Trainer natürlich auch. Das muss ich akzeptieren.“
Er hatte nach eigener Aussage „vielleicht“ einen neuen Vertrag erwartet „oder dass die Sachen nicht so gelaufen wären“. Das sei so nicht richtig gewesen. „Aber es ist so passiert. Es ist schon vergessen“, meinte der erfolgreiche Bundesliga-Torschütze der Bremer. „Ich werde nicht mehr bei Werder spielen. Das war’s.“
Löw öffnet Götze die DFB-Tür
WM-Held Mario Götze darf sich Hoffnungen auf ein schnelles Comeback in der Nationalmannschaft machen. „Ich bin mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Ich hatte ja auch zu ihm Kontakt. Er fühlt sich gut, macht Fortschritte. Er wird in Dortmund behutsam aufgebaut. Das gibt ihm das notwendige Selbstbewusstsein zurück nach einer so langen Pause“, sagte Bundestrainer Joachim Löw der „Sport Bild“.
Er brauche zwar noch ein paar Spiele und sei noch nicht bei 100 Prozent, so Löw, doch Weltmeister Götze könnte schon für die WM-Qualifikationsspiele in Nordirland (5. Oktober) und drei Tage später in Kaiserslautern gegen Aserbaidschan wieder zum DFB-Aufgebot gehören.
„Mario war bei uns bislang immer ein wertvoller Spieler. Deshalb wäre ich froh, wenn er seine alte Form wieder erreicht, sie dann auch hält und nicht wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wird. Mario ist schon ein außergewöhnlich guter Spieler mit besonderen Qualitäten“, sagte Löw.
Rangnick sieht RB weiter als Talentschmiede
Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick will trotz explodierender Spielerpreise auch in der Zukunft auf einen Mega-Einkauf verzichten – auch wenn der deutsche Vizemeister dazu finanziell in der Lage wäre. "Clemens Tönnies hat kürzlich gesagt, Schalke müsse auch mal einen 50-Millionen-Transfer tätigen. Das kann ich mir bei uns in den nächsten fünf Jahren nicht vorstellen", wird Rangnick im "kicker" zitiert.
Die Strategie der Sachsen soll laut Rangnick eine andere bleiben. "Wir müssen so gut scouten, dass wir auch in Zukunft neue Keitas, Forsbergs, Werners, Upamecanos und Sabitzers entdecken und bei uns haben. Das ist unser Weg, dazu sehe ich keine Alternative."
Neuer: Bayern ähnelt Spanien von 2008 bis 2012
Trotz der Abgänge von Philipp Lahm und Xabi Alonso sieht Torhüter Manuel Neuer seinen FC Bayern für die Champions League gerüstet und vergleicht den Rekordmeister sogar mit einem der besten Fußballteams der vergangenen Jahrzehnte. „Es ist bei uns ähnlich wie bei der spanischen Nationalelf, die 2008, 2010 und 2012 Titel holen konnte: Wir haben eine überragende Generation, die auch Abgänge kompensieren kann“, sagte Neuer der „Sport Bild“.
Der Nationalspieler und Bayern-Kapitän glaubt nicht, dass der Titel in der europäischen Königsklasse ohne Lahm und Alonso schwerer zu gewinnen sei. Die Routiniers hatten im Sommer ihre aktiven Karrieren beendet. „Wir haben erfahrene Spieler verloren, aber wenn man sich unsere Mannschaft ansieht, haben wir viele, die älter als 26, 27 Jahre alt sind. Wir sind für alle Herausforderungen gewappnet.“