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Ohne Neuer in der WM-Qualifikation
Deutschland startet ohne Kapitän Manuel Neuer in die WM-Saison. Bundestrainer Joachim Löw nominierte für die WM-Qualifikationsspiele in Tschechien und gegen Norwegen indes gleich 17 Confed-Cup-Sieger – Ex-HSV-Profi Kerem Demirbay ist allerdings nicht dabei. Die Weltmeister Mats Hummels, Toni Kroos, Sami Khedira, Mesut Özil und Thomas Müller kehren nach ihrer Sommerpause in den Nationalmannschaftskader zurück. Löw verzichtet noch auf Mario Götze, der nach Erkrankung bei Borussia Dortmund gerade sein Comeback gegeben hat. Die Weltmeister Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi sind am 1. September in Prag und am 4. September in Stuttgart gegen Norwegen nicht dabei.
DFB-Aufgebot gegen Tschechien und Norwegen
Berufung gegen 180.000-Euro-Strafe für Guerreiro
Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Berufung gegen das Urteil gegen BVB-Profi Raphaël Guerreiro eingelegt. Das bestätigte Henner Kruse, Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Der 23-jährige Guerreiro wurde neun Monate nach seiner Unfallflucht vom Amtsgericht Dortmund zu einer Geldstrafe von 90.000 Euro verurteilt, die er an gemeinnützige Einrichtungen zahlen muss. Zudem erhielt der portugiesische Europameister eine Bewährungsstrafe von weiteren 90.000 Euro.
Die Bewährungsstrafe ist laut Kruse der Anlass, die Prozess-Akte nochmals zu prüfen, weil es in vergleichbaren Fällen bisher keine Bewährung gegeben habe. Für ein neues Verfahren wäre das Landgericht als nächsthöhere Instanz zuständig.
Guerreiro hatte vor dem Amtsgericht gestanden, am 21. November 2016 in Dortmund einen Verkehrsunfall verursacht zu haben und trotzdem weitergefahren zu sein. Er hatte einem anderen Autofahrer mit seinem Porsche beim Abbiegen die Vorfahrt genommen. Guerreiro war zwei Stunden nach dem Unfall allerdings selbst zur Polizei gegangen und hatte den Unfall gemeldet. Der Schaden von 2000 Euro ist bereits beglichen.
Van Persie zurück in der Elftal
Der niederländische Nationaltrainer Dick Advocaat hat Robin van Persie (34) für die beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Frankreich am Donnerstag (20.45 Uhr) und Bulgarien (3. September) zurück in die Elftal geholt. Der Stürmer von Fenerbahce Istanbul hatte das Oranje-Trikot zuletzt am 13. Oktober 2015 in der EM-Qualifikation getragen, als van Persie beim 3:2-Sieg in Tschechien ein Tor erzielte und eines vorbereitete.
Drei Tage zuvor hatte der Vizeweltmeister von 2010 gegen Kasachstan (2:1) sein 100. Länderspiel bestritten. Van Persie ist mit 50 Treffern Rekordtorschütze der Niederlande.
Angeführt wird das Aufgebot von Bayern Münchens Arjen Robben (33) und Wesley Sneijder (33/OGC Nizza). Aus der Bundesliga ist Herthas Neuzugang Karim Rekik (22) ebenfalls mit dabei.
Die Niederlande (10) zittert als Dritter der Gruppe A hinter Schweden (13) und Frankreich (13) um die Teilnahme an der WM 2018 in Russland.
Für bis zu 147 Millionen: Dembélé-Deal fix
Der Transfer des Supertalents Ousmane Dembélé von Borussia Dortmund zum FC Barcelona ist perfekt. Der BVB bestätigte den zweitteuersten Wechsel der Fußballgeschichte am Freitag. Der Offensivspieler muss bei den Katalalen nur noch den Medizincheck bestehen. Die Ablösesumme für den französischen Nationalspieler beträgt 105 Millionen Euro. Zudem kann Dortmund als Boni bis zu 42 Millionen kassieren.
Der Flügelstürmer Dembélé (20) war erst 2016 für 15 Millionen Euro von Stade Rennes zum BVB gewechselt. In Barcelona ersetzt er den für die Weltrekordsumme von 222 Millionen zu Paris St. Germain abgewanderten Weltstar Neymar.
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Unangenehme Lose für deutsche Clubs
Die drei Bundesligisten haben für die Gruppenphase der Europa League unangenehme Gegner erwischt. Debütant 1899 Hoffenheim muss nach dem Aus in der Qualifikation zur Champions League auf Europas kleiner Fußball-Bühne gegen Sporting Braga aus Portugal, den bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad und Basaksehir Istanbul antreten, wie die Auslosung am Freitag in Monaco ergab. Der 1. FC Köln misst sich mit dem FC Arsenal um Weltmeister Mesut Özil, BATE Borissow aus Weißrussland und Roter Stern Belgrad. Hertha BSC bekommt es mit Athletic Bilbao, Sorja Luhansk aus der Ukraine und Östersunds FK aus Schweden zu tun.
Die Gruppenphase startet am 14. September und endet am 7. Dezember. Das Finale steigt am 16. Mai in Lyon.
Juventus will Höwedes
Der italienische Rekordmeister Juventus Turin hat sein Interesse an Weltmeister Benedikt Höwedes bestätigt. „Wir verbergen nicht, dass es Kontakte gab: Es ist ein interessantes Profil, aber wir müssen noch sowohl mit ihm als auch mit Schalke reden“, sagte Juves Geschäftsführer Beppe Marotta dem Sender Premium Sport. In Turin spielt auch Höwedes’ Nationalmannschaftskollege Sami Khedira.
Der neue Schalke-Trainer Domenico Tedesco hatte dem 29 Jahre alten Höwedes das Kapitänsamt entzogen und die Aufgabe Torhüter Ralf Fährmann übertragen. Der Berater des Verteidigers, Volker Struth, hatte der „Bild“-Zeitung gesagt: „Ja, Juve will, Benedikt Höwedes will – wir sind grundsätzlich klar. Jetzt muss auch Schalke wollen.“
Die Turiner suchen nach dem Weggang ihres Topverteidigers Leonardo Bonucci zum AC Mailand einen Ersatz. „Wir suchen einen vielseitigen Verteidiger, der außen wie innen spielen kann“, sagte Marotta.
Videobeweis bleibt – mit einer Einschränkung
Trotz der technischen Pannen zum Saisonauftakt kommt der Videoassistent auch am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga zum Einsatz. Die Deutsche Fußball-Liga und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) entschieden am Freitag nach intensiver Analyse, dem neuen Hilfsmittel für die Schiedsrichter eine weitere Chance zu geben. Allerdings wird vorerst auf den Einsatz der virtuellen Abseitslinie verzichtet, die in anderen an der Fifa-Pilotphase beteiligten Ligen ohnehin nicht verwendet wird.
„Der DFB und seine Schiedsrichter unterstützen ausdrücklich die Entscheidung, den Videoassistenten weiter einzusetzen, da er bereits bewiesen hat, dass er eine wichtige Unterstützung für die Unparteiischen sein kann“, erklärte Hellmut Krug, Projektleiter und Schiedsrichter-Manager des DFB. Der Verzicht auf die virtuelle Abseitslinie bedeute „keine entscheidende Einschränkung, da dem Videoassistenten ausreichend Kameraperspektiven zur Auflösung entsprechender Spielsituationen zur Verfügung stehen“.
Am ersten Spieltag konnte der neue Videoassistent in einigen Spielen nur teilweise oder gar nicht eingesetzt werden. Die Ursache der technischen Probleme ist offiziell noch nicht bekannt.
Nagelsmann nimmt Spieler in Schutz
Trainer Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim hat die deutsche Medienlandschaft für die Berichterstattung in den vergangenen Tagen scharf kritisiert. „Es ärgert mich, wie über meine Spieler geschrieben wird. Das finde ich respektlos“, sagte der 30-Jährige zwei Tage nach dem Aus in der Champions-League-Qualifikation am vergangenen Mittwoch beim FC Liverpool: „Wir brauchen es nicht schönzureden, dass wir zweimal 30 Minuten nicht gut Fußball gespielt haben. Aber wie da über Menschen gesprochen wird, ist eine Farce.“
Einen Tag vor dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen stellte sich Nagelsmann vor seine Spieler. „Wir haben euch und den Fans viele schöne Fußball-Momente beschert. Ich lieb’ diese Mannschaft brutal. Da finde ich manche Berichterstattung deutlich grenzüberschreitend“, sagte der Coach weiter.
Dortmund überspringt 400-Millionen-Marke
Pokalsieger Borussia Dortmund hat im vergangenen Geschäftsjahr laut vorläufiger Zahlen einen Umsatzrekord erzielt und dabei erstmals die 400-Millionen-Euro-Marke übertroffen. Wie der achtmalige deutsche Meister am Freitag in einer Börsenmitteilung bekannt gab, erhöhte sich der Umsatz im Zeitraum zwischen dem 1. Juli 2016 und dem 30. Juni 2017 um 29,4 Millionen oder 7,82 Prozent auf 405,7 Millionen Euro.
Das Konzernergebnis nach Steuern betrug 8,2 Millionen Euro (Vorjahr 29,4 Millionen). Der Umsatz-Rekord gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr 2015/16 wurde laut BVB trotz um 17,7 Millionen Euro geringerer Transfererlöse erzielt. Die Aktionäre des einzigen börsennotierten deutschen Fußballclubs erhalten wie im Vorjahr eine Dividende von sechs Cent pro Anteilsschein.
Leipzigs Burke wechselt nach England
Fußball-Bundesligist RB Leipzig hat das Missverständnis mit Offensivtalent Oliver Burke beendet. Der 20-jährige Schotte wechselt nach nur einem Jahr bei den Bullen zu West Bromwich Albion in die englische Premier League. Die Ablöse dürfte ungefähr bei den 15 Millionen Euro liegen, die Leipzig 2016 an Nottingham Forest für Burkes Dienste hingeblättert hatte. Der Offensivspieler unterschrieb einen Fünfjahresvertrag.
„Ich habe gemerkt, dass die Zeit für mich gekommen ist, weiterzuziehen und mehr Spiele zu spielen“, wird Burke auf der Internetseite seines neuen Clubs zitiert: „Ich bin jetzt hier, ich will beeindrucken.“
Durch den Verkauf wird eine Planstelle im RB-Kader frei, die eventuell Kevin Kampl von Bayer Leverkusen einnehmen könnte. Das Interesse des Champions-League-Starters am slowenischen Mittelfeldspieler gilt als gesichert. Vor allem RB-Sportdirektor Ralf Rangnick hält große Stücke auf Kampl, den er schon 2012 vom VfR Aalen zu Red Bull Salzburg gelockt hatte.
Geldnot: Elstrup versteigert EM-Medaille
Lars Elstrup, der 1992 mit Dänemarks Nationalmannschaft sensationell den Europameistertitel gegen Deutschland gewann, hat seine EM-Goldmedaille zur Versteigerung angeboten. Elstrups Motiv sei laut dänischen Medien akute Geldnot.
Bis zum 7. September können interessierte Sammler nun bei einem großen dänischen Online-Auktionshaus ihre Gebote für die vergoldete Plakette mit einem Durchmesser von 3,2 Zentimetern abgeben. Die Medaille wird auf einen Wert von 3000 bis 4000 Euro geschätzt.
Elstrup, der Dänemark 1992 mit seinem 2:1-Siegtreffer gegen Frankreich ins EM-Halbfinale gebracht hatte, sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder durch private Probleme und Eskapaden für Schlagzeilen. Im August 2016 leistete sich der 34-malige dänische Nationalspieler einen Auftritt als Nacktflitzer bei einem dänischen Erstliga-Spiel zwischen Randers FC und Silkeborg. Daraufhin wurde der heute 54-Jährige mit einem Stadionverbot belegt.