München. Der TV-Experte hatte sich während des Confed Cup geweigert, auf Sendung zu gehen. Nun erklärt der Ex-Fußballer seine Beweggründe.
Fünf Wochen nach Ende des Confed Cups hat sich der frühere Fußball-Nationalspieler Mehmet Scholl erstmals zu seinem angeblichen „Zoff“ mit der ARD geäußert. Der 46 Jahre alte Scholl war zu den beiden Halbfinalspielen des Confed Cups, bei denen er als ARD-Experte eingeplant war, nicht erschienen. „Ja, es gab eine Meinungsverschiedenheit“, räumte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky seinerzeit ein. „Künftig wird Scholl aber weiterhin für die 'Sportschau' als Experte tätig sein“, hieß es am Montag auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks.
Konkret war es vor den Halbfinalspielen beim Confed Cup zwischen Deutschland und Mexiko sowie Chile und Portugal um einen Bericht über Doping in der russischen Nationalmannschaft bei der WM vor drei Jahren gegangen. Scholl sagte im BR-Hörfunk, dass ihm die Vorberichterstattung zu negativ gewesen sei, und das nicht zum ersten Mal. An diesem Tag habe dieses Doping-Thema „nichts in der Sendung verloren“ gehabt, sagte Scholl. „Es hatte in dem Moment überhaupt keine Relevanz.“
Scholl "wollte, dass die Story draußen bleibt"
Deshalb, so Scholl, „wollte ich, dass die Story draußen bleibt. Und dann haben die gesagt, die bleibt nicht draußen und ich darf mich nicht ins Programm einmischen. Daraufhin habe ich gesagt, ich gehe. Und dann bin ich gegangen“, erläuterte der Ex-Profi in seiner Sendung „Mehmets Schollplatten“ sein Vorgehen.
Scholl war unterstellt worden, er sei nicht gegen Doping im Fußball. „So ein Käse. Doping ist das Schlimmste für den Sport, das macht den Sport kaputt, den Sportler kaputt, das macht die Glaubwürdigkeit kaputt. Ich habe da eine ganz klare Meinung, Doping muss ganz ganz hart bestraft werden. Aber an diesem Tag hatte diese Thema nichts in der Sendung verloren.“