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Marin auf Champions-League-Kurs
Ex-Bundesligaprofi Marko Marin (u.a. Werder Bremen) steht mit dem griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus vor dem Einzug in die Play-offs zur Champions League. Im ersten Pflichtspiel der Saison gewann Piräus in der dritten Qualifikationsrunde der Königsklasse bei Partizan Belgrad 3:1 (1:1). Ex-Nationalspieler Marin bereitete das 1:0 durch Ben Nabouhane (6.) vor.
Der Stürmer aus dem Inselstaat Komoren erzielte auch das zweite Tor der Griechen (56.), nachdem Leandre Tawamba (10.) für die Gastgeber aus Serbien ausgeglichen hatte. Emmanuel Emenike (90.+1) sorgte für eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Mittwoch.
Spaniens Fußballboss Villar suspendiert
Spaniens oberste Sportbehörde (CSD) hat den Präsidenten des spanischen Fußballverbandes (RFEF), Ángel María Villar Llona, wegen mutmaßlicher Verwicklung in einen Korruptionsskandal für ein Jahr suspendiert. Wie der CSD-Chef José Ramón Lete am Dienstag in Madrid bekanntgab, entschied der Vorstand des Gremiums einstimmig, den RFEF-Vizepräsidenten Juan Padrón ebenfalls für ein Jahr seines Amtes zu entheben.
Die - der spanischen Regierung unterstellte - Behörde begründete ihre Entscheidung mit dem Ermittlungsverfahren der Justiz gegen den 67 Jahre alten Villar Llona, gegen dessen Sohn Gorka und weitere Spitzenfunktionäre. Der spanische Fußballboss, der seit fast 30 Jahren an der Spitze des Verbandes steht, befindet sich wegen der Vorwürfe in Untersuchungshaft.
Das höchste spanische Sportgericht (TAD) hatte am Montag ein Disziplinarverfahren gegen Villar Llona eingeleitet. Der spanische Verbandschef ist auch Vizepräsident von Fifa und Uefa. Als Aktiver hatte der Baske für Athletic Bilbao, den Club seiner Heimatstadt, und für die spanische Nationalmannschaft gespielt.
Gegen ihn wird unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt. Der zuständige Ermittlungsrichter entschied in der vorigen Woche, dass der Fußball-Boss in Untersuchungshaft eingewiesen werden muss. Villar Llona spielte seit Jahrzehnten im spanischen Fußball eine dominierende Rolle. Er übernahm 1988 erstmals die Präsidentschaft des RFEF und wurde danach siebenmal wiedergewählt, zuletzt im Mai dieses Jahres.
Hannover nur 0:0 im Test gegen Wolfsberg
Hannover 96 kam in einem Testspiel beim österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC am Dienstag über ein 0:0 nicht hinaus. Für den Aufsteiger war es nach dem Remis gegen den FC Twente bereits das zweite torlose Unentschieden hintereinander. Neuzugang Julian Korb musste kurz vor der Pause verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Das Match fand im Rahmen des Trainingslagers in Velden/Österreich statt. Am Donnerstag (15.30 Uhr) treffen die Niedersachsen in Villach auf den türkischen Erstliga-Club Alanyaspor.
Volland kritisiert Transfer-Gebahren
Bayer Leverkusens Nationalspieler Kevin Volland hat die Ablösesummen, die in diesem Transfersommer bezahlt werden, als "maßlos übertrieben" bezeichnet. "Der Markt spielt verrückt, es werden Summen und Gehälter bezahlt, von denen zwar jeder einzelne Spieler profitieren kann. Aber es ist unnormal", sagte Volland im Trainingslager dem SID.
Am Dienstag hatten spanische Medien über ein Angebot Real Madrids für das französische Top-Talent Kylian Mbappé über 180 Millionen Euro berichtet. Paris St. Germain soll sogar bereit sein, mehr als 220 Millionen Euro für den Brasilianer Neymar vom FC Barcelona zu bezahlen. Den überhitzten Transfermarkt hatten zuvor etliche Vertreter aus der Bundesliga kritisiert, Weltmeister Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach nannte die Summen im SID-Interview "unwirklich".
Trotz der Traum-Gehälter, die in China bezahlt werden und deren Verlockung sein früherer Hoffenheimer Teamkollege Anthony Modeste erlegen war, schloss Volland einen Wechsel ins Reich der Mitte kategorisch aus. "Du verdienst auch in der Bundesliga top und hast auch sportlich eine Perspektive", sagte der 24-Jährige: "Wenn du zwölf Jahre auf hohem Niveau in der Bundesliga spielst und es clever machst, hast du auch ein schönes Leben."
Forsberg trifft, Werner muss runter
RB Leipzig hat auch das dritte Testspiel in der Vorbereitung gewonnen. Gegen den türkischen Erstligisten Konyaspor siegte die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl im österreichischen Seefeld mit 1:0 (1:0).
Vor 1423 Zuschauern erzielte Emil Forsberg das einzige Tor des Spiels bereits in der siebten Minute. Anschließend waren die Leipziger das bessere Team, nutzten ihre Torchancen allerdings nicht.
Marcel Sabitzer (linke Wade) und Timo Werner (rechter Oberschenkel) wurden angeschlagen ausgewechselt. Der erst zur Pause aufgebotene Werner musste nach einer Viertelstunde wieder raus. „Unterm Strich hoffe ich, dass mit Timo nichts ist“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl nach der Partie.
Leipzig waren zuvor gegen den SV Dessau und den ZFC Meuselwitz deutliche Siege gelungen. Am Sonnabend wartet der FC Sevilla, der in den vergangenen vier Jahren drei Mal die Europa League gewonnen hat.
Bayerns Sanches liebäugelt mit Milan
Europameister Renato Sanches bereitet sich nach nur einem Jahr bei Bayern München schon wieder auf seinen Abschied vor. "Natürlich möchte ich mehr spielen. Deswegen würde ich mich gerne sportlich verändern und zu einem Verein gehen, der mir mehr Einsatzzeiten geben kann", sagte der 19 Jahre alte Portugiese im Gespräch mit der "Sport Bild".
Sanches hat einen Club im Auge. "Der AC Milan ist eine interessante Option. Wenn sich die Möglichkeit ergibt und die Vereine sich einigen können, würde ich sie gerne wahrnehmen", sagte er. Vor dem Abflug nach China hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge das Interesse der Italiener bereits bestätigt. Sanches soll zunächst ausgeliehen werden, um mehr Spielpraxis zu bekommen.
"Ich bin nun auf der China-Tour mit dem FC Bayern unterwegs, aber danach werden wir uns in München zusammensetzen und hoffentlich eine Lösung finden", sagte Sanches: "Ich bin jung, ich möchte und muss viel spielen. Ich denke, die Chance dazu ist in Mailand größer als in München." Der Mittelfeldspieler kam nach seinem Wechsel für 35 Millionen von Benfica Lissabon nur auf 17 Bundesligaspiele.
Werder weiter in der Pokal-Schwebe
Die Würzburger Kickers wissen immer noch nicht, wann und wo sie ihr Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Werder Bremen austragen können. Wegen der weiter offenen Fragen rund um die Partie am 12. August musste der Drittligist den Start des Ticketverkaufs verschieben. Das gab der Club am Dienstag bekannt.
Die Kickers müssen das Match womöglich in Schweinfurt, Nürnberg oder Fürth austragen, weil im heimischen Stadion am Dallenberg nach 19.30 Uhr aus Lärmschutzgründen kein Spiel mehr angepfiffen werden darf. Die Kickers suchen daher nach einem alternativen Austragungsort. Zugleich will der Verein den DFB überzeugen, das für 20.45 Uhr angesetzte Match früher spielen dürfen. Dann könnten die Kickers doch in Würzburg spielen.
Erster Bayern-Sieg auf der Asientour
Der FC Bayern München hat im dritten Spiel auf seiner Asienreise den ersten Sieg gefeiert. Drei Tage nach dem 0:4 gegen den AC Mailand gewann der deutsche Meister in Singapur gegen den FC Chelsea mit 3:2 (3:1). Unter dem geschlossenen Dach des Nationalstadions führten die engagierten Bayern am Dienstag nach einer halbe Stunde durch Rafinha und den zweimal erfolgreichen Thomas Müller mit 3:0. Für Chelsea konnten vor 48.522 Zuschauern Marcos Alonso und Michy Batshuayi noch auf 2:3 verkürzen.
"Jetzt ist wieder alles super. Die Meisterschaft ist sicher – und ob wir Champions-League-Sieger werden, das ist auch so gut wie sicher", sagte Thomas Müller angesichts des bis dato erfolglosen Asien-Trips. Zuvor hatten die Münchner im Rahmen des International Champions Cup in Shanghai gegen FA-Cup-Sieger FC Arsenal 2:3 i.E. und in Shenzhen gegen Milan verloren. Dafür hatte es einige Kritik gegeben. Gegen Chelsea sei "ein kleiner Druck da, dass man ordentlich ausschaut", sagte Präsident Uli Hoeneß.
Und das ersatzgeschwächte Team von Trainer Carlo Ancelotti sah bei Temperaturen um die 30 Grad diesmal über weite Strecken viel besser aus als beim ernüchternden und müden Auftritt gegen Milan. Die Bayern agierten von Beginn an aggressiv und zielstrebig. Vor allem Müller, der in Vertretung von Manuel Neuer erneut die Kapitänsbinde trug, spielte sich in Abwesenheit einiger Stars in den Vordergrund. James Rodríguez vergab indes einige weitere gute Chancen.
Zum Abschluss ihrer umstrittenen Reise, die selbst Hoeneß am Montag als "grenzwertig" bezeichnet hatte, treffen die Bayern am Donnerstag (13.35 Uhr MESZ/Sport1) erneut in Singapur auf Inter Mailand. Der Rückflug ist für Freitag geplant. Das erste Pflichtspiel für die Münchner steht am 5. August im Supercup bei DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund an.
180 Millionen für Mbappé?
Der Transferwahnsinn erreicht offenbar immer neue Dimensionen. Real Madrid soll sich mit der AS Monaco auf einen Transfer von Kylian Mbappé geeinigt haben und für das französische Wunderkind bis zu 180 Millionen Euro bezahlen. Der 18-Jährige wäre damit der mit Abstand teuerste Spieler der Welt.
Laut einem Bericht der Real-nahen Sporttageszeitung "Marca" soll sich der Grundbetrag auf 160 Millionen Euro belaufen, dazu kämen Bonuszahlungen in Höhe von bis zu 20 Millionen. Bislang teuerster Spieler ist Mbappés Nationalmannschaftskollege Paul Pogba, für den Manchester United im vergangenen Sommer 105 Millionen Euro an Juventus Turin bezahlt hatte.
Mbappé soll einen mit angeblich sieben Millionen Euro pro Saison dotierten Sechsjahresvertrag in Madrid erhalten. An dem Stürmer sind allerdings zahlreiche internationale Top-Clubs interessiert. Monaco hatte sich zuletzt öffentlich beschwert, dass verschiedene Vereine den bis 2019 gebundenen Spieler ohne Autorisierung der AS kontaktiert hätten. Darunter sollen neben Real auch Manchester City und Paris St. Germain gewesen sein.
Klinsmann erklärt den Wechsel seines Sohnes
Nach dem Wechsel seines Sohnes Jonathan (20) zur alten Dame, hat Jürgen Klinsmann die außergewöhnliche Bedeutung von Hertha BSC für seine Familie betont. „Hertha ist und bleibt für uns Klinsmänner ein ganz besonderer Club – und dass mein Sohn Jonathan jetzt dort spielt, würde den Opa emotional bewegen und mit besonderem Stolz erfüllen“, sagte der 52 Jahre alte Klinsmann der Berliner Tageszeitung „BZ“. „Für mich schließt sich ein Kreis.“
Sein Vater sei im brandenburgischen Eberswalde nahe Berlin aufgewachsen und „immer großer und treuer Hertha-Fan“ gewesen. Sohn Jonathan hatte jüngst seinen ersten Profivertrag als Torwart beim Hauptstadt-Club unterschrieben.
Im Alter von acht Jahren habe er als erstes Spiel im Stadion das Duell von Hertha beim VfB Stuttgart gesehen, dass die Berliner mit 0:4 verloren, berichtete Klinsmann senior. „Die emotionale Beziehung zu Hertha blieb und deshalb ist Hertha auch der einzige Verein auf der ganzen Welt, bei dem ich Mitglied bin.“
Wende: Ronaldo sieht Zukunft bei Real
Cristiano Ronaldo sieht seine Zukunft nun offenbar doch weiter bei Real Madrid. „Es war genial, im vergangenen Jahr mit meinem Club wichtige Trophäen gewonnen zu haben (...) und es wäre schön, dies noch einmal zu schaffen“, sagte der Portugiese der Real-nahen Zeitung „Marca“. Das Blatt interpretiert diese Aussage als klares Bekenntnis zu Real.
Der 32-Jährige hatte die Sommerpause mit dem Gerücht gefüllt, er wolle die Königlichen aus Verärgerung über die Steuer-Ermittlungen gegen ihn in Spanien verlassen. Sein Vertrag beim spanischen Meister läuft noch bis 2021. Real-Präsident Florentino Perez hatte sich zuletzt schon überzeugt davon gezeigt, dass Ronaldo dem Verein erhalten bleiben werde.
Bernat fehlt Bayern monatelang
Bayern München muss offenbar mehrere Monate auf Außenverteidiger Juan Bernat verzichten. Wie die Münchner mitteilten, erlitt der 24-jährige Spanier am vergangenen Sonnabend im Test gegen den AC Mailand (0:4) in Shanghai einen Riss der Syndesmose im linken Sprunggelenk. Am Montag sei Bernat in München erfolgreich operiert worden.
Avdijaj nicht mit ins Trainingslager
Schalkes umstrittenes Talent Donis Avdijaj kommt bei Schalke 04 nicht zur Ruhe. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, wird der 20-Jährige nicht mit ins Trainingslager ins österreichische Mittersill reisen. Grund seien die Disziplinlosigkeiten Avdijajs.
Der Youngster war am 15. Juli wegen seiner Verfehlungen im Testspiel beim SC Paderborn (1:0) von Trainer Dominic Tedesco nicht aufgestellt worden. Vor dem Spiel sei Avdijaj laut Manager Christian Heidel zu spät zur Mannschaft gestoßen, was der Stürmer via Facebook dementierte.
In der „Bild“ hatte Heidel zudem die Unzufriedenheit der Verantwortlichen mit Avdijaj erklärt: „Donis stellt seinen Gemütszustand gerne nach Außen dar. Ab und zu muss er in den Spiegel schauen, um sich zu hinterfragen. Trainieren, ohne zu mosern. Dass der Coach nicht so zufrieden mit ihm ist, hat ja Gründe.“
Ob der Angreifer für die U23 auflaufen oder abgegeben werden soll, ist noch unklar. Avdijaj besitzt auf Schalke noch einen Vertrag bis 2019, spielte bislang neun Mal in der Bundesliga für die Königsblauen und schoss zwei Treffer.
Cassano erklärt zweiten Rücktritt binnen sechs Tagen
Der frühere italienische Nationalspieler Antonio Cassano hat zum zweiten Mal binnen sechs Tagen seinen Rücktritt vom aktiven Fußball verkündet – dieses Mal angeblich endgültig. „Nachdem ich über alles nachgedacht habe, bin ich am Ende zu dieser Entscheidung gekommen: Antonio Cassano wird nicht mehr Fußball spielen“, sagte der 35-Jährige.
Erst am 18. Juli hatte das Enfant terrible wenige Tage nach seinem Wechsel zum Zweitligisten Hellas Verona seine Fußballschuhe schon einmal an den Nagel hängen wollen. Stunden später nahm er diesen Schritt zurück.
Am Montag gab Verona-Präsident Maurizio Setti zunächst die Trennung von Cassano bekannt. Der Angreifer wolle seine Karriere anderswo fortsetzen, so der Clubboss. Am späten Montagabend zog der ehemalige Profi von Real Madrid, AS Rom sowie den Mailänder Vereinen AC und Inter dann doch den Schlussstrich.
„Ich entschuldige mich bei der Stadt Verona, allen Fans, dem Vereinspräsidenten, dem Sportdirektor, Trainer Fabio Pecchia, meinen Mannschaftskollegen und dem Betreuerstab“, erklärte Cassano: „Das Wichtigste ist für mich, mehr Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau zu verbringen.“
Bundesliga-Profi: „Fußball von der Basis entfernt“
Julian Baumgartlinger hält die aktuellen Tendenzen auf dem Transfermarkt und die immer höheren Ablösesummen für eine gefährliche Entwicklung. „Der professionelle Fußball hat sich der globalisierten Weltwirtschaft angepasst und sich dabei weit von der Basis entfernt“, sagte der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen und österreichische Nationalspieler dem Magazin „11 Freunde“. „80 bis 100 Millionen Euro Ablöse? Das kann man gar nicht mehr begreifen.“ Der Markt sei „komplett aus der Fassung“.
Auch die WM-Vergabe an Länder wie Katar hält der 29-Jährige für komplett falsch. „Es ist einfach nicht gut, wie dort Ressourcen und Gelder verschwendet werden“, kritisierte der Bundesliga-Profi. „Im Fußball hat sich ein Denken eingebürgert, so etwas als normal hinzunehmen, weil auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen utopische Summen versickern. Diese Entwicklung ist fatal.“
Das kosten Bier und Bratwurst im Stadion:
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