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Eintracht gewinnt Topspiel gegen Union
Eintracht Braunschweig hat im Aufstiegsrennen zur Bundesliga einen wichtigen Sieg gelandet und Mitkonkurrent 1. FC Union Berlin fast schon entscheidend abgehängt. Durch den 3:1 (1:0)-Erfolg im Spitzenspiel am Montagabend stürmten die Braunschweiger am punktgleichen Nachbarn Hannover 96 vorbei auf Rang zwei der Zweiten Bundesliga. Die Berliner haben hingegen als Tabellenvierter mit sechs Punkten Rückstand nur noch theoretische Chancen.
Die Tore für Braunschweig schossen vor 23.225 Zuschauern im ausverkauften Eintracht-Stadion Kapitän Ken Reichel in der 6. und der 64. Spielminute sowie Domi Kumbela (75.) mit seinem ersten Treffer seit fünf Monaten. Die Berliner, für die Maximilian Thiel (65.) traf, mussten von der 55. Minute an mit einem Mann weniger spielen, weil der ungeschickt agierende Roberto Puncec nach der zweiten Gelben Karte vom Platz gehen musste.
Kirchers unverhofftes Comeback
Sondereinsatz für Knut Kircher: Der ehemalige Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichter leitete am Wochenende ein Punktspiel der D-Jugend-Mannschaft seines Heimatvereins Rottenburg III. Der eigentliche Spielleiter der Partie, Bilal Senkal, hatte sich in der ersten Halbzeit verletzt und bat den als Zuschauer anwesenden Kircher, das Spiel zu Ende zu pfeifen. Der willigte ein und bot den 11 bis 13 Jahre alten Spielern ein unvergessliches Erlebnis.
In seiner Karriere hatte Kircher 244 Bundesliga-Spiele, 41 DFB-Pokal-Partien und 18 internationale Duelle geleitet. 2016 beendete er, nachdem er die Altersgrenze von 47 Jahren erreicht hatte, seine Schiedsrichterlaufbahn. Bis zum Wochenende ...
Ärger für Messi-Double
Böse Überraschung für einen Doppelgänger des argentinischen Superstars Lionel Messi im Iran: Weil sich in der Provinzhauptstadt Hamadan im Westen des Landes eine zu große Menschenmenge um den Studenten Reza Paratesh gebildet hatte, um ein Foto mit dem jungen Mann zu erhaschen, löste die Polizei die Versammlung auf. Die Beamten nahmen Paratesh mit aufs Revier und beschlagnahmten sein Auto.
Paratesh, dessen Ähnlichkeit mit dem viermaligen Weltfußballer Messi verblüffend ist, hat sich seinen Bart genauso geschnitten wie der Spielmacher des FC Barcelona. Der 25-Jährige schnitt auch seine Haare so wie sein Vorbild. Das Barcelona-Trikot mit Messis Rückennummer zehn hatte er von seinem Vater bekommen.
"Es macht mich glücklich, wenn ich die Menschen glücklich mache. Das gibt mir eine Menge Energie", sagte Paratesh über seine Rolle als begehrtes Messi-Double. Um diese künftig noch besser ausfüllen zu können, will er sich nun auch noch einige Tricks mit dem Ball aneignen.
Fritz muss Karriere beenden
Kapitän Clemens Fritz vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen beendet im Sommer seine Karriere. Das gab der 36 Jahre alte Defensiv-Allrounder am Montag bekannt. Fritz war Anfang März wegen eines Syndesmoserisses im rechten Sprunggelenk operiert worden und stand den Norddeutschen seither nicht mehr zur Verfügung.
"Ich habe die Zeit seit meiner Verletzung genutzt, um mir intensiv Gedanken über meine Zukunft zu machen und in meinen Körper hineinzuhorchen. Leider habe ich nach wie vor erhebliche Probleme mit dem Sprunggelenk, sodass es mir trotz aller Lust nicht möglich wäre, meine sportliche Laufbahn über den Sommer hinaus mit hundertprozentiger Fitness fortzusetzen", wird Fritz auf der Werder-Homepage zitiert.
Fritz trug seit 2011 die Kapitänsbinde der Grün-Weißen, für die er 368 Pflichtspiele absolvierte. Für die deutsche Nationalmannschaft stand er in 22 Länderspielen auf dem Platz. "Dass sich der Verein inzwischen stabilisiert hat und sportlich der richtige Weg eingeschlagen wurde, lässt mich diese Entscheidung ruhigen Gewissens mitteilen", sagte der EM-Zweite von 2008 und DFB-Pokal-Sieger von 2009: "Es war mir immer eine besondere Ehre, das Trikot mit der Werder-Raute zu tragen." Fritz war 2006 von Bayer Leverkusen nach Bremen gewechselt.
DFB-Trio holt Titel mit Lyon
Die deutschen Nationalspielerinnen Dzsenifer Marozsan, Josephine Henning und Pauline Bremer haben am Montag zwei Spieltage vor Saisonende mit Olympique Lyon die französische Meisterschaft perfekt gemacht. Die Lyonerinnen mit DFB-Kapitänin Marozsan in der Startelf feierten gegen ASJ Soyaux einen 9:0 (5:0)-Kantersieg.
Verfolger HSC Montpellier hat nun acht Punkte Rückstand. Mittelfeldspielerin Bremer fehlte verletzt, sie hatte bereits im vergangenen Jahr den Titel mit Lyon gewonnen. Henning stand ebenfalls nicht im Aufgebot.
Für Olympique Lyon ist es bereits der elfte Titel in Folge, das Team hat damit weiter die Chance, das Triple aus dem Vorjahr zu wiederholen. Am 19. Mai trifft die Mannschaft von Trainer Patrice Lair im Pokalfinale auf Paris Saint-Germain. Auch das Champions-League-Finale am 1. Juni in Cardiff bestreiten die beiden französischen Topteams gegeneinander.
Advocaat wird neuer Bondscoach
Dick Advocaat soll am Mittwoch als neuer Trainer der niederländischen Nationalmannschaft vorgestellt werden. Der Berater des 69-Jährigen bestätigte der Nachrichtenagentur ANP, dass es eine „mündliche Einigung“ zwischen Advocaat und dem Verband gebe. Es gehe jetzt nur noch darum, den Vertrag auszuhandeln, sagte Rob Jansen. Beim KNVB wollte man die Personalie, über die die niederländischen Medien bereits vergangene Woche berichtet hatten, noch nicht bestätigen. „Wir verkünden es erst, wenn es rund ist“, sagte der Technische Direktor, Hans van Breukelen.
Advocaat wäre damit der älteste Bondscoach in der Geschichte des Königlich Niederländischen Fußball Verbandes. Der ehemalige Trainer von Borussia Mönchengladbach tritt die Nachfolge von Danny Blind an, von dem sich der Verband Ende März getrennt hatte. Die Niederlande drohen nach der EM 2016 in Frankreich auch die WM im kommenden Jahr in Russland zu verpassen.
Advocaat war bereits zweimal für das Oranje-Team verantwortlich, von 1993 bis 1995 und von 2002 bis 2004. Derzeit ist er noch Trainer beim türkischen Erstligisten Fenerbahçe Istanbul.
Rauball stellt sich hinter Watzke
Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball hat sich angesichts der jüngst publik gewordenen Unstimmigkeiten von Hans-Joachim Watzke mit Trainer Thomas Tuchel auf die Seite des Geschäftsführers geschlagen. Watzke hatte einen Dissens mit Tuchel eingeräumt und diesen mit unterschiedlichen Auffassungen darüber begründet, ob man im April nur einen Tag nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten das Champions-League-Spiel gegen die AS Monaco hätte austragen sollen oder nicht.
„Ich war im Krisenstab mit dabei und habe alles mitgetragen. Das gilt bis heute“, sagte Rauball dazu der „Bild“ und stellte sich hinter Watzke: „Er hat jahrelang bewiesen, dass er in schwierigen Situationen nicht an sich, sondern an den BVB denkt. Dieses Vertrauen in ihn sollte man schon haben.“
Rauball widersprach Vorwürfen, die BVB-Granden hätten Tuchel bei der Entscheidung über den Spieltermin damals übergangen. Am Tag nach dem Anschlag sei auch dem Coach das Recht eingeräumt worden, sich gegen die Austragung der Monaco-Partie am selben Abend auszusprechen. Tuchel habe dies intern aber nicht getan: „Ein solcher Wunsch ist nicht an uns herangetragen worden“, sagte Rauball.
Tuchel hatte nach der Attacke auf den BVB-Bus am Abend des 11. April die schnelle Neuansetzung öffentlich kritisiert. Der Coach war für seinen Umgang mit der Situation allgemein gelobt worden. Der Trainer hatte sich zu der Thematik am Sonnabend ausweichend geäußert. Das Verhältnis zwischen Watzke und Tuchel gilt ohnehin als angespannt.
Berater: Tuchel will bleiben
Tuchel selbst hat offenbar kein Interesse, den Verein vor Ablauf seines Vertrages 2018 zu verlassen. "Unser Ziel ist es, dass Thomas beim BVB bleibt und dass sich alles wieder beruhigt", sagte sein Berater Olaf Meinking bei Sport1. "Für mich ist es wichtig, dass Thomas Tuchel in dieser Sache nicht weiter beschädigt wird. Thomas war und ist in allen seinen Aussagen sehr ehrlich und aufrichtig. Mir ist sehr daran gelegen, dass wir den sogenannten 'Dissens' ausräumen", sagte Meinking.
Nach Benatia-Beleidung: RAI sucht nach Verantwortlichem
Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Sender RAI hat nach der rassistischen Beleidigung gegen den früheren Bayern-Profi Medhi Benatia Ermittlungen aufgenommen. Der Profi von Meister Juventus Turin war während eines Interviews des Senders über seine Kopfhörer von einer noch unbekannten Person als „Scheiß-Marokkaner“ beschimpft worden.
In einer Stellungnahme dementierte der TV-Kanal, dass ein RAI-Mitarbeiter für den Vorfall verantwortlich sei. RAI versicherte, den Vorfall mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln klären zu wollen und entschuldigte sich bei Bayern-Leihgabe Benatia sowie dem Club.
Die RAI reagierte damit auf eine Beschwerde von Rekordmeister Juve, der in einem Schreiben eine Erklärung gefordert hatte. Der Vorfall dürfe nicht verharmlost werden, schrieb der Turiner Club.
Benatia hatte während einer Live-Schaltung nach dem 1:1 im Derby gegen den FC Turin das Interview empört abgebrochen. Aus dem Hintergrund war eine männliche Person zu hören, die die Leihgabe von Bayern München verunglimpfte. Die Zuschauer bekamen die Worte nicht zu hören.
Der 30-Jährige zeigte sich über den Vorfall verbittert. „Italien ist ein Land, das seit Jahren in meinem Herzen ist. Leider gibt es eine intolerante Minderheit. Ich bin Marokkaner und extrem stolz auf mein Land“, so der Spieler.
Fünf Monate nach Flugzeugtragödie: Chapecoense holt ersten Titel
Gut fünf Monate nach der Flugzeugtragödie, bei der fast das gesamte Team inklusive Trainerstab ums Leben gekommen war, hat das neue Chapecoense seinen ersten Titel geholt. Der brasilianische Fußball-Erstligist gewann die Meisterschaft des Bundeslandes Santa Catarina. „Dieser Triumph ist für die Krieger, die dort oben sind und auf uns schauen“, sagte Alan Ruschel, der den Flugzeugabsturz als einer von drei Spielern überlebt hatte und die Partie als Zuschauer verfolgte.
„Chape“ reichte im Final-Rückspiel nach dem 1:0-Erfolg aus der Vorwoche wegen der besseren Platzierung aus der Gruppenphase ein 0:1 gegen Avaí FC zum sechsten Titel im regionalen Wettbewerb. Das Team mit 27 seit Januar neu integrierten Spielern trug bei der Titelfeier T-Shirts mit der Aufschrift „Eternos Campeõs“ (Ewige Champions).
In der Nacht zum 29. November des vergangenen Jahres waren beim Absturz eines von Chapecoense angeheuerten Charterfliegers auf dem Weg zum Copa-Sudamericana-Finale gegen Atlético Nacional kurz vor Medellin 71 Menschen ums Leben gekommen, darunter 19 Spieler.
Mehr als 100 Festnahmen: Feyenoord-Fans randalieren
Die Polizei in Rotterdam hat mehr als 100 Fans des Erstligisten Feyenoord festgenommen. Die Anhänger hatten nach dem 0:3 (0:0) im Derby gegen Excelsior im Stadtzentrum der Hafenstadt randaliert. Sie warfen Absperrgitter, Stühle, Feuerwerkskörper und Bierdosen auf die Polizei. Diese setzte Wasserwerfer ein.
Rotterdams Bürgermeister Ahmet Aboutaleb schloss nicht aus, dass nach der Analyse von Videoaufnahmen noch mehr Verhaftungen folgen könnten. Gegen die Randalierer sollen unter anderem Stadionverbote in Rotterdam ausgesprochen werden.
Feyenoord hätte sich mit einem Sieg die erste Meisterschaft seit 1999 sichern können. Vor dem letzten Saisonspiel am kommenden Wochenende gegen Heracles Almelo hat das Team von Trainer Giovanni van Bronckhorst nur noch einen Zähler Vorsprung auf Ajax Amsterdam.