München. Rekordmeister muss in der Länderspielpause zwei unschöne Nachrichten verkraften. Doch zwei Personalien machen Grund zur Hoffnung.
Gut eine Woche vor dem Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund muss sich der FC Bayern mit neuen Personalsorgen herumschlagen. Für den Franzosen Kingsley Coman ist das Fußballjahr 2016 wegen einer Knie- und Sprunggelenksverletzung vorzeitig beendet. Arturo Vidal plagt sich bei der Länderspielreise der chilenischen Auswahl wieder mit Beschwerden herum. Zwar signalisierte Vidal nach seiner Auswechslung beim 0:0 im Auswärtsspiel gegen Kolumbien in der Nachspielzeit mit Oberschenkelproblemen, dass er schon am Dienstag wieder gegen Uruguay auflaufen möchte. Doch nach der jüngst von Länderspielen mitgebrachten Sprunggelenksblessur täte dem Mittelfeldstabilisator sicher auch eine Pause gut.
Die hat Coman zwangsläufig. Nach der strapaziösen Europameisterschaft in seiner Heimat kam der Flügelspieler in dieser Saison bei den Münchnern, auch angeschlagen, nicht voll auf Touren. Nun erlitt der 20-Jährige bei der französischen Nationalmannschaft einen Außenbandriss im Kniegelenk und einen Kapselriss im Sprunggelenk des linken Beins. Der Franzose fällt mindestens zwei Monate aus.
21 Millionen Euro für Coman?
In dieser Liga-Saison spielte Coman sechsmal, nie aber über die volle Distanz. In Königsklasse und DFB-Pokal wurde er je einmal eingesetzt. Dabei wollte Coman jetzt richtig loslegen und weiter für eine feste Verpflichtung werben. Das Talent ist von Juventus Turin bis zum Saisonende ausgeliehen. Bei einer festen Verpflichtung sollen angeblich 21 Millionen Euro fällig werden. Trainer Carlo Ancelotti hatte erst kürzlich betont: „Seine Zukunft ist bei Bayern München.“
Ribéry kämpft um das BVB-Spiel
Erst einmal muss sich der Italiener aber Gedanken um neue Ausfälle machen. „In der Länderspielpause sind viele Spieler unterwegs. Das Wichtigste wird sein, dass sie ohne Verletzungen zurückkommen“, hatte Ancelotti noch unmittelbar vor dem Start in die laufende Abstellungsperiode gesagt. Der Ausfall von Coman könnte durch die Rückkehr von Franck Ribéry gut aufgefangen werden. Eine Pause für Vidal würde gerade beim heißen Match in Dortmund schwer wiegen.
Ribéry bekundete schon unter der Woche, dass er gerne am 19. November beim Liga-Klassiker bei Borussia Dortmund wieder dabei wäre. „Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns“, sagte der Routinier. Acht Spiele musste Ribéry in den vergangenen vier Wochen wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel zusehen.
Lahm will RB Leipzig ernst nehmen
Javi Martínez könnte früher als erwartet ins Team zurückkehren. Wegen Muskelproblemen musste der Spanier seit Ende Oktober pausieren. Am Montag soll er ins Training einsteigen. Laut Mitteilung vom Freitag könnte er gegen Dortmund wieder zur Verfügung stehen.
Der Fokus der Münchner ist zunächst auf den Dauerbrenner bei Borussia Dortmund gerichtet, aber lobende Worte finden die Bayern seit Wochen auch für den aktuell stärksten Verfolger RB Leipzig. Die Sachsen sind derzeit punktgleich mit dem Rekordmeister. „Sie haben ihre Punkte gesammelt und dann stehen sie absolut zurecht so weit oben. Sie sind mit uns punktgleich, also muss man sie ernst nehmen“, sagte Kapitän Philipp Lahm in Sky. Zum Duell mit Leipzig kommt es am 21. Dezember in München.